Von Onkel Rosebud
Wenn es um Schlaf geht, dann ist meine Freundin wirklich zu beneiden. Sie kann immer und überall büseln, wie man in Österreich sagen würde. So lang, bis die Augen nicht von allein wieder zu gehen. Ich wiederum kenne das Gegenteil: nachts aufwachen und nicht wieder einschlafen können. Deshalb kann ich die Protagonistin der Serie „The Devil’s Hour“, Lucy Chambers (Jessica Raine), auch gut verstehen. Sie erwacht jeden Morgen zur gleichen Zeit, zur „Teufelsstunde” zwischen 3 und 4 Uhr. Und zwar genau um 3:33 Uhr, jeden, aber auch wirklich jeden Morgen. Die junge Mutter wird von Albträumen geplagt. Verstörende Bilder, deren Bedeutung sie zunächst nicht erkennt, verfolgen sie im Schlaf. Tagsüber schlägt Lucy sich als Sozialarbeiterin mit problematischen Familien herum, kümmert sich um schwierige Fälle, bei denen es um Missbrauch, Vernachlässigung und Drogendelikte geht. Gleichzeitig betreut sie liebevoll ihren achtjährigen Sohn Isaac (Benjamin Chivers), mit dem etwas nicht stimmt. Der schüchterne Junge zeigt keine Emotionen, er weint nicht, lacht nicht, kann keinen Schmerz empfinden. PsychiaterInnen können ihm nicht helfen.
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