Axel Klingenberg – Die Wahrheit über Wolfenbüttel – Verlag Andreas Reiffer 2018

Von Matthias Bosenick (25.10.2018)

Stimmt, das fehlte sogar noch: Ein Buch mit 111 Gründen für „Die Wahrheit über Wolfenbüttel“. Und wer wäre dafür besser geeignet, als Braunschweigs Lokalliterat Nummer Eins, Axel Klingenberg? Mit dieser kurzweiligen Zusammenstellung historischer Ereignisse und Personen aus der kleinen Nachbarstadt verabschiedet sich der Punk aus dem Literaturbetrieb, wie er sagt. Bauen wir auf den Scorpions-Moment, nicken das kurz ab und widmen uns dem Kompendium, das anlässlich des 900. Geburtstags Wolfenbüttels entstand. Wolfenbüttel in einem Wort: Lessing! Jägermeister! Also in zwei Worten, okay. Nein, Klinge findet noch einige mehr und trägt sie akribisch und unterhaltsam zusammen. Das ist sicherlich auch für die meisten Wolfenbütteler ansprechend lehrreich.

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Bert Gerecht – Mr. Bassman geht tief runter – BoD/Bert Gerecht 2018

Von Michael „Schepper“ Schaefer (16.07.2018)

Gleich am Anfang warnt Basspionier Bert Gerecht in seinem autobiografischen „Schelmenroman“ zartbesaitete Zeitgenossen vor Sex, Drugs & Rock‘n‘Roll. Aber mal ganz ehrlich: So etwas will man doch auch lesen in einer Musikerbiografie, oder etwa nicht? Jedenfalls hat Bert nichts anbrennen lassen, sich auch selbst den ein oder anderen angezündet und war immer Feuer und Flamme für neue Ideen in Sachen Bass. Neben pikanten Details aus seiner Sturm- und Drangzeit gibt es viele interessante Geschichten und Informationen über seinen Einfluss auf die hiesige Bass-Szene.

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Ben Aaronovitch – Geister auf der Metropolitan Line – DTV 2018

Von Matthias Bosenick (08.06.2018)

Es wird unübersichtlich im Kosmos des zaubernden Polizisten Peter Grant, und das nicht nur inhaltlich: „Geister auf der Metropolitan Line“ (Original: „The Furthest Station“) ist nicht der siebte Band der schwarzhumorigen Urban-Fantasy-Krimi-Reihe „Die Flüsse von London“, sondern die erste von offenbar vier angekündigten Novellen abseits des Hauptstrangs. Verglichen mit den Bänden 4 und 6 zeigt sich, dass Verknappung dem Autoren guttut: Aaronovitch kommt schneller zur Sache und schweift nicht so langweilend ab. Ein leckerer Snack, der dafür allerdings viel zu teuer ist.

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#500: Hardy Crueger – Okergeschichten II – Hardy Crueger 2018

Von Matthias Bosenick (17.05.2018) / Auch veröffentlicht auf Kult-Tour Der Stadtblog

Der Krimi, die totgerittene Literaturgattung, möchte man meinen, angesichts des Bluttsunamis, der seit einigen Jahren ungebremst über die Leserschaft hereinbricht. Selbst die Variante der Krimis mit Lokalkolorit scheint ausgespült zu sein. Und doch, wie beim ebenso toten Rock’n’Roll liegt’s immer an dem, der die Welle surft, wie der Ritt gelingt, und der Braunschweiger Hardy Crueger weiß selbst bekannteste Surf-Tricks mit einer eigenen fesselnden Suspense-Note darzubieten. Und natürlich kriegt er den Leser vor Ort zusätzlich mit lokalem Bezug und dem „Da war ich auch schon mal“-Auskennertum.

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Martina Bartling – Lokalrunde – Verlag Andreas Reiffer 2018

Von Matthias Bosenick (14.05.2018)

Eine schöne Idee: Als Journalistin den von diversen fortbewegungsbegeisterten Organisationen erkorenen „Kleine-Dörfer-Weg“ rund um die Kernstadt Braunschweig abwandern und einen Mix aus Reiseführer und Erlebnisbericht verfassen. Vor zwei Jahren brachte Martina Bartling die 128 Kilometer und 31 Dörfer hinter sich, heute liegt das Buch vor – mit diversen historischen Anekdoten, Ausflugstipps und Eindrücken. Und ganz vielen Lücken, die sie leider mit persönlichen Nichtigkeiten füllt, anstatt etwas mehr Rechercheaufwand zu betreiben.

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Lukas Adolphi (Hg.) – Die cops ham mein handy – Lukas Adolphi 2017

Von Matthias Bosenick (02.02.2018)

Nur höchst selten bekommt ein Bestohlener jemals sein Eigentum zurück. Der Leipziger Designer Lukas Adolphi hatte das Glück, sein geklautes Mobiltelefon nach einiger Zeit von der Polizei wieder ausgehändigt zu bekommen. Inklusive eines zweiwöchigen SMS-Verlaufs des Diebes, und den veröffentlicht Adolphi nun sieben Jahre später als Büchlein. Der naturgemäß lückenhafte Gesprächsverlauf eines Schülers mit Freunden und Freundinnen gibt einen Einblick in eine befremdliche Lebensmoral, der man nicht ausgeliefert sein möchte: Die Shakespearschen Verstrickungen lesen sich zwar unterhaltsam, aber die unreflektierte Lebensweise macht Angst. „Die cops ham mein handy“ ist eine Sozialstudie, von der man hofft, dass sie ein Fake ist.

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Renatus Töpke & Patrick Schmitz – Wer malen will, muss voll aufdrehen – Verlag Andreas Reiffer 2017

Von Matthias Bosenick (28.10.2017) | Auch veröffentlicht auf Kult-Tour Der Stadtblog

Teil drei der sehr speziellen Malbuchreihe: Schallplattencover aus Heavy Metal, Rock und sonstigen gitarrenbetonten Musikgenres um ihre Farben beraubt als schwarzweißlinierte Grundlage fürs eigene Kolorieren. Das Konzept trägt immer noch: Hier sind gemeinsames Gestalten zwischen Eltern und Nachwuchs ebenso möglich wie das Erweitern des musikalischen Horizonts, da kaum jeder sämtliche ausgewählten Alben kennen dürfte. Größter Coup ist wohl, dass das Debüt „Tale Of Goblins‘ Breed“ von Salem‘s Law enthalten ist, der Band mit dem Braunschweiger Schriftsteller Frank Schäfer.

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Roberta Bergmann – Braunschweig: Das Aus- und Weitermalbuch – Verlag Andreas Reiffer 2017

Von Matthias Bosenick (14.09.2017) / Auch veröffentlicht auf Kult-Tour Der Stadtblog

Zwei erste Gedanken: Schon wieder ein Malbuch? Und: ausgerechnet über Braunschweig? Malbücher sind seit Jahren ein Trend und das Stadtmarketing ist wohl Wunschleser, denkt man – vor dem Blättern. Danach ist alles anders: Ein „Aus- und Weitermalbuch“ konzipierte Tatendrang-Designerin Roberta Bergmann, sie ließ inmitten der noch farblosen Attraktionen Leerstellen, die der Nutzer selbst zu füllen hat. Der Stadt ringt sie und dem Nutzer verlangt sie damit neue Perspektiven ab. Das macht das Heftlein für mehr als Kinder und entfernt lebende Verwandte attraktiv. Und lustig.

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Alessandro Baricco – Mr. Gwyn – Atlantik 2017

Von Matthias Bosenick (15.05.2017)

Mit sechs Jahren Verspätung ist der trotzdem noch jüngste Roman (eigentlich sind es sogar zwei Bücher in einem) von Alessandro Baricco endlich auch auf Deutsch erhältlich. „Mr. Gwyn“ ist nichts für Happy-End-Fetischisten, die Geschichte zerrinnt einem wohlig zwischen den Fingern. Das kennt man so ähnlich von Paul Auster, und wer mit dessen Erzählweise zurechtkommt, hat zu „Mr. Gwyn“ leichteren Zugang. Baricco lässt seine Figuren dieses Mal in London agieren, in einer vertrauten Gesellschaft, doch garniert er die Begebenheiten mit einer sprachlich entzückenden poetischen Philosophie. Es ist ein Fest, dieses Buch zu lesen.

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Renatus Töpke & Patrick Schmitz – Wer malen will, muss rocken können! – Verlag Andreas Reiffer 2017

Von Matthias Bosenick (20.03.2017)

Was macht man, wenn eine frische Idee erfolgreich ist? Genau, eine Fortsetzung. „Wer malen will, muss rocken können!“ ist Teil Zwei von „Wer malen will, muss Metal sein“, dem Malbuch mit Schallplattencovern aus dem Fundus der Stromgitarrenmusik als Vorlagen. Das Konzept ist geblieben, lediglich den Grafiker tauschte Ideengeber Renatus Töpke aus: Statt Martin Hoffmann übernimmt jetzt Verlagsfreund Patrick Schmitz das Design. Das Ergebnis ist ein Eskapistenhobby, abgewandelt für den Rockfan, der nicht zwingend Nachwuchs haben muss, um an dem Heftlein Gefallen zu finden.

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