Job For A Cowboy – Moon Healer – Metal Blade Records 2024

Von Guido Dörheide (18.03.2024)

Yee-haw! Die Cowboys from Death haben – 10 Jahre nach „Sun Eater“ – nunmehr einen neuen Job. Und der Fallmanager hat dabei gute Arbeit gemacht: „Moon Healer“ setzt „Sun Eater“ kongenial fort, auf beiden Alben geht es um Drogen, ein Thema, das mich a) kaum interessiert und von dem ich b) wenig Ahnung habe, also lasse ich mich hier mal lieber lang und breit über die Musik auf dem neuen Werk aus: Job For A Cowboy haben mal als Deathcoreband angefangen und spielen seit „Sun Eater“ eher düsteren, technischen Death Metal mit Grunz- anstelle von Klargesang, und wo noch bis „Demonocracy“ (2012) ein steter Wechsel zwischen brutalem Grunzen und panischem Kreischen an der Tagesordnung war, presst Sänger Jonny Davy inzwischen seine Growls und Screams eher gequält heraus, was viel wirkungsvoller ist und auch hübscher klingt als davor.

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Aborted – Vault Of Horrors – Nuclear Blast Records 2024

Von Guido Dörheide (18.03.2024)

Auf Aborted aus Belgien (Fällt Ihnen das auch auf, werte Lesende? Bei jeder noch so popeligen Kapelle aus den Vereinigten Staaten von Amerika taucht an dieser Stelle der Bundesstaat und die Heimatstadt auf, Belgien hingegen ist so klein, dass dem ignoranten Banausen, der diese Zeilen schreibt, die Nennung des Herkunftsstaates komplett ausreichend erscheint.) ist Verlass: Seit 1999 veröffentlichen sie Alben in wechselnder Besetzung, einzige Konstante ist Sänger Sven de Caluwé, und dieser schart auch auf „Vault Of Horrors“ (Horrofilme sind das Thema, seit jeher bei Aborted) eine Armada von Gastsängern um sich (hier singt bei jedem Song ein Gast mit, von Ben Duerr von Shadow Of Intent über Matt McGachy von Cryptopsy und viele andere mehr bis hin zu Ricky Hoover von Ov Sulfur), was aber egal ist, da sie nicht weiter auffallen.

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Pissed Jeans – Half Divorced – Sup Pop 2024

Von Guido Dörheide (17.03.2024)

Pissed Jeans aus Allentown, Pennsylvania machen eine Mischung aus Hardcore Punk und Noise Rock mit viel Post. Post Punk, Post Hardcore, Post alles Mögliche. Der erste Song des aktuellen, sechsten Albums „Half Divoced“ hört auf den Namen „Killing All The Wrong People“ und beginnt gleich mit einer polterndem Noise-Punk-Mischung und handelt davon, dass es sich beim Töten nicht in erster Linie um eine schlechte Idee handelt, nur dass diese in die falsche Richtung geht, wenn man die falschen Leute tötet. Das ist zumindest mal eine interessante Perspektive.

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Klez.e – Erregung – Windig 2024

Von Guido Dörheide (17.03.2024)

Von Klez.e las ich zufällig und beschäftigte mich dann zuerst, bevor ich mir die ersten drei Alben vorhahm, mit deren 2017er Werk „Desintegration“. Ja genau, so wie „Disintegration“, nur in deutscher Schreibweise. Und irgendwie wie „Disintegration“ von The Cure hört sich die Musik von Klez.e seit 2017 auch an, sogar der Gesang. Und das ganze mit guten Texten in deutscher Sprache und diesem halb mit heller Stimme gemurmelten und halb wie getrieben vor sich hin geklagten Gesang eines mittelalten Robert Smith (der war damals um die 30 und aus Sicht meines damals 14jährigen Ichs schon eine Ewigkeit im Geschäft). Diesen Cure-Sound vom Ende der spannendsten Zeit dieser Band, 1989, habe Klez.e auch auf „Erregung“ beibehalten, und auch hier klingen die Texte wieder rätselhaft, düster und ziemlich schön. Nicht wie Lyrik, sondern eher wie im Vorbeilaufen beobachtet und dann mal hingesungen. So sehr curistisch haben sich Klez.e nicht immer angehört, die ersten drei Alben waren melancholischer Indiepoprock, etwas elektronischer als heute und auch irgendwie eigenständiger, dennoch kann ich mich erst durch die beiden letzten Alben so richtig für Klez.e begeistern.

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Chatte Royal – Mick Torres Plays Too Fucking Loud – Kapitän Platte 2024

Von Matthias Bosenick (15.03.2024)

Da geht immer noch einer mehr: Chatte Royal spielen nicht einfach Math Rock, sie spielen Post Math Rock! Also Rockmusik mit harten, komplexen Strukturen und epischen flirrenden Passagen durcheinander. Warum aber trauen sich die Belgier nicht, das Wort „Fucking“ zu schreiben, und benennen ihr Debütalbum offiziell „Mick Torres Plays Too F***ing Loud“? Jedenfalls übertreiben es die vier aus Mons nicht mit ihrer Frickeligkeit und halten ihre instrumentalen Tracks bei aller Kunst hinreichend nachvollziehbar. Und Kunst können sie, das Album hat ein angenehm hohes Tempo und überfordert trotzdem nicht. Miau!

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Blaze Bayley – Circle Of Stone – Blaze Bayley Recordings 2024

Von Guido Dörheide (14.03.2024)

Nicht nur der aktuelle Iron-Maiden-Frontmann, sondern auch dessen Nachfolger und Vorgänger Blaze Bayley hat jüngst ein Album veröffentlicht. „Circle Of Stone“ ist das ungefähr achte Studioalbum mit seiner selbstbetitelten Band, vorher war er unter dem Etikett „Blaze“ aktiv, davor bei Maiden, davor bei Wolfsbane. Die letzte Blaze-Bayley-Veröffentlichung „War Within Me“ ist erst knappe drei Jahre alt und ging spurlos an mir vorüber, weil ich die Blaze-Bayley-Ära bei Iron Maiden immer geflissentlich übersehen habe, da mir die Stimme nicht zusagte. Obwohl ich ursprünglich von ihm gesungene Maiden-Klassiker wie „The Clansman“ durchaus sehr gerne mag. Aber Maidens Stimme ist nun mal Bruce Dickinson.

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Bruce Dickinson – The Mandrake Project – BMG 2024

Von Guido Dörheide (14.03.2024)

Soso, hm hm, 19 Jahre hat der gute Bruce Dickinson also zwischen dem „Mandrake Project“ und seinem letzten Soloalbum „Tyranny Of Souls“ verstreichen lassen, aber während all der Zeit war er natürlich nicht untätig, hat sich in der Luftfahrt betätigt, Alben mit Iron Maiden veröffentlicht und war mit Maiden auf Tour, so jüngst erst aus Anlass der 2021er Veröffentlichung „Senjutsu“. Und nun ist er mit einem neuen Soloalbum zurück, da sind wir mal gespannt, was uns das taugt.

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Erich Zann Ensemble – Bieber Sessions – Erich Zann Ensemble 2023/2024

Von Matthias Bosenick (14.03.2024)

Was wäre die Kultur ohne Hans-Peter Lovecraft! Mit dem instrumentalen Erich Zann Ensemble aus Mainz und dessen Debüt „Bieber Sessions“ nähert sich eine neue Band dem Horrormeister an und generiert eine schwer zu kategorisierende, aber wohlklingende Musik, ganz nach dem Vorbild aus der Kurzgeschichte „The Music Of Erich Zann“. Der titelgebende Bieber indes ist nicht der Justin, sondern das Örtchen bei Offenbach, in dem das multipel besetzte Ensemble sein Album aus Jazz, Pop, Psychedelik und anderem Eigensinn einspielte. Ein Blick aus dem Fenster während des Musikgenusses dürfte dennoch folgenlos bleiben, und das ist auch ganz gut so.

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Vorus – Desolate Eternities – Loud Rage Music 2024

Von Matthias Bosenick (12.03.2024)

Mit ihrem dritten Album „Desolate Eternities“ markiert die rumänische Death-Metal-Band Vorus ihre Existenz als Quartett erstmals in Albumform. Ein Gitarrist mehr bedeutet mehr Gegniedel zu Blastbeats und Grunzen, der musikalische Terror bekommt kunstvolle Schnörkel. Vampirisch geht es bei der Band aus Deva in Siebenbürgen höchstens thematisch zu, das lässt sich trotz Songtiteln wie „Blood-Sucking Leech“ nicht so einfach ermitteln, läge aber nahe; musikalisch ist das jedenfalls viel zu heavy für Gruftmucke, dunkel ist es allemal.

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Spezial: addicted/noname Label aus Moskau, Teil 16

Von Matthias Bosenick (05.03.2024)

Neue und alte Musik vom Moskauer Label addicted/noname! Dieses Mal mit Doom-Stoner von Clarity Vision, Impro-Prog und Afro-Beat von DEEBBBB, Doom-Metal von Dekonstruktor, hyperaktiven Alles-Mashup von Detieti, Sludgecore von JHW, psychedelische Folklore von KissLiar, Screamo-Sludge von Polarnik, organischem Dub-Rap von REBBBB, Stoner Rock von Spaceking, Depri-Doom von Thy Grave, reduziertem Piano-Indie-Rock von Verba, durchgeknallter Allesmusik zwischen Folk, Psychedelik, Jazz und sonstwas von Голуби и Безумные Кашевары, Noiserock von Резина, Hip-Hop-Noisepunk von Рудольф, psychedelisch-schamanischem Folkrock von Шаййм und tanzbarem Garage-Surf-Rock von Шон.

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