Shred Kelly und Mandolinenterror – Live im Nexus, Braunschweig, am 25. Februar 2016

Von Matthias Bosenick (26.02.2016) und Stefanie Krause (27.02.2016) / Auch veröffentlicht auf Kult-Tour | Der Stadtblog

Wenn Lebensfreude jemals einen neuen Soundtrack brauchen sollte, dann bitte den der kanadischen Band Shred Kelly, wie sie ihn im Nexus darbot. Was das Quintett auf dem Album „Sing To The Night“ zumindest ankündigte, setzte es auf der Bühne mehr als nur überzeugend um: Die allerbeste Laune übertrug sich auf alle, die 100 Gäste ebenso wie das Helferteam. Da war der Geburtstag des Gitarristen nur ein feiernswürdiger Randaspekt, aber sicherlich nicht die Haupterklärung für diese stark infektiöse Ausgelassenheit. Der Funken sprang ordentlich über. Sogar auf den skeptischen Rezensenten.

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Rudi Rauschgifts Retro-Aktive Show 2: Stonehead & Lone Ol‘ Warrior live im Tegtmeyer, Braunschweig, am 20. Februar 2016

Von Matthias Bosenick (21.02.2016) / Auch veröffentlicht auf Kult-Tour | Der Stadtblog

Weil es zu wenig Stoner Rock live in Braunschweig gibt, rief DJ Rudi Rauschgift kurzerhand seine „Retro-Aktive Show“-Reihe ins Leben. Zur zweiten Ausgabe ließ er die Bands Stonehead aus Dresden und Lone Ol‘ Warrior aus Berlin den Sound der Wüste in den großartigen Partykeller des veganen Restaurants Tegtmeyer mäandern. Dort wurde es auch bald so heiß wie in der Wüste, als die Leute zu den schweren Riffs abhotteten. Später legte Nils Krawolitzki, wie Rudi wirklich heißt, seine persönliche Mixtur tanzbarer Partyhits auf. Die „Retro-Aktive Show“ ist zurzeit vermutlich die einzige Veranstaltung in Braunschweig, bei der allein schon die Musik süßlich-lecker riecht.

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Classic Punk Party im Nexus: 20 Years Of Hate und Ramones Experience Tribute Band live am 30. Januar 2016

Von Matthias Bosenick (31.01.2016) / Auch veröffentlicht auf Kult-Tour – Der Stadtblog

Was macht man, wenn eine Ramones-Tribute-Band nach Auftrittsmöglichkeiten in Braunschweig fragt? Man bittet eine zweite Punk-Cover-Band dazu und feiert mit rund 120 Gästen eine „Classic Punk Party“. So gaben sich 20 Years Of Hate aus Göttingen und die Ramones Experience Tribute Band aus dem sagenumwobenen Groß Oesingen im Braunschweiger Nexus die Klinke in die Hand. Die After-Show-Party stiegt zwar bei nicht mehr ganz so vollem Haus, aber dafür bis um 4 Uhr. Ein Fest für alle Altersstufen, sehr zur Freude aller Beteiligten.

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Goodiepal – Live im Jazzhouse in Kopenhagen am 16. Dezember 2015

Von Matthias Bosenick (22.12.2015)

Unklar ist: Bedient Goodiepal mit seiner „Virtuosen Computer-Lounge“ die Intellektuellen oder führt er sie vor? Spätestens, wenn er das Publikum dazu bringt, mit über die Ohrmuscheln gestülpten Gläsern einem infernalischen White Noise zu lauschen, möchte man an letzteres glauben. Zum anscheinend dritten Mal in Folge gastierte der umstrittene 41-jährige Künstler zum Jahresende im Kopenhagener Jazzhouse. Ohne Erläuterer unter den Gästen fiele es dem Nichtdänischsprechenden schwer, den Überbau des Abends zu erahnen, sowie in der Folge, in diesem Konzert durchgehend überhaupt Musik auszumachen. Das Wichtigste ist indes, dass man dem Querkopf einmal die Hand schüttelte und sich somit seiner Existenz gewiss sein kann.

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StripperCake – Live in der Kneipe im Rebenpark, Braunschweig, am 28. November 2015

Von Matthias Bosenick (29.11.2015) / Auch erschienen auf Kult-Tour – Der Stadtblog

Wenn das die Jugend von heute ist, gibt es Hoffnung. StripperCake aus Braunschweig machen Party-Stoner-Rock mit Orgel. Ein ansteckender Mix, vor allem live, da übertragen die fünf Jungs vom ersten Ton an Energie aufs Publikum. Sie machen ganz viel richtig: Zwar ist die Musik an vielen Stellen komplex, aber nicht zum Selbstzweck; die anspruchsvollen Passagen fallen angenehm auf, bremsen aber nicht die Feierlaune. Und dann diese Orgel! Deep Purple wären froh, noch so viel Blut in sich zu haben. Die Band nahm diesen Auftritt außerdem zum Anlass, ihre Vier-Track-Demo-CD vorzustellen. Das Konzert fand im Rahmen einer Party und Bilderschau von Rudi Rauschgift in der Kneipe im Braunschweiger Rebenpark statt, Gastgeber war die Kneipen-Gruppe des Silver Clubs.

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Akasha Projekt – Live in der Martinikirche, Braunschweig, am 24. Oktober 2015

Von Matthias Bosenick (25.10.2015) / Auch erschienen auf Kult-Tour – Der Stadtblog

Ein intensives Erlebnis für mindestens drei Sinne war das Konzert, das Barnim Schultze mit seinem Akasha Project in der ohnehin schon eindrucksvollen Martinikirche gab: Auf Grundlage der „Kosmischen Oktave“, mathematisch angewandt auf die Rotation der Planeten im Sonnensystem, spielte er auf einer Batterie von Synthesizern eine Art Ambientmusik; das war für die Ohren. Analog zum Sound ergab die Frequenzberechnung auch ein Äquivalent im sichtbaren Bereich, die Kirche war daher in das farblich zum jeweiligen Planeten passende Licht getaucht; das war für die Augen. Manche Sounds waren von solch tiefer Frequenz, dass diese sich über die Kirchenbank auf den Körper übertrugen; das war für die Haut. Auf seine Weise feierte Schultze ein Fest der Spiritualität, konfessionsunabhängig. Die Besucher verfolgten das Geschehen andächtig und so still wie bei einem Klassikkonzert. Das pure Staunen.

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First Blood, Commercial Suicide und The Cold Shoulder – Live im Jugendzentrum B58, Braunschweig, am 9. Juli 2015


Von Matthias Bosenick (10.07.2015) / Auch veröffentlicht auf Kult-Tour – Der Stadtblog

Yo. Fett in die Fresse. First Blood: Keine Schnörkel, keine Fisimatenten, einfach nur Gitarre-Bass-Schlagzeug-Schreihals. Simple Stücke, die auf Effekt zielen, und den erreichen die Kalifornier: Die üppige Meute pogt, bangt, circlepittet, hüpft, grölt mit. Die Musik ist mit Fug und Recht als minimalistisch zu bezeichnen – ganz anders als die der lokalen Supporter Commercial Suicide, die ihren Melodic Hardcore innerhalb der teils ellenlangen Stücke diverse respektable Haken schlagen lassen. Das ist so progressiv und musikalisch spannend, dass man sich wundert, wie die Musik beider Bands unter dem Rubrum „Hardcore“ firmieren kann. Die Vorband The Cold Shoulder aus Göttingen bedauert der Rezensent übrigens, verpasst zu haben.

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F.S.K. – Live beim Festival Theaterformen im Festivalzentrum, Hannover, am 7. Juli 2015

Von Matthias Bosenick (08.07.2015) / Auch auf Kult-Tour – Der Stadtblog

F.S.K. sind mal eine besondere Band. Musikalisch irgendwo zwischen den ersten Schritten der Neuen Deutschen Welle, wahlweise reduzierten oder ausufernden Rhythmusexperimenten und fetten Tanzmonstern angelegt, lyrisch zwischen Dada, Adoleszentenbefindlichkeit und Kunstgeschichte verortet, in Optik und Erscheinung die vermutlich älteste Schülerband der Welt. Über allem thront ein verschmitzter Humor. Cool? Mitnichten, aber trotzdem geil, denkt man zunächst, und ändert seine Meinung, je länger das Konzert dauert, zu cool und geil. Das ist Kunst, Avantgarde, will in keine Schublade gehören, aber erheblichen Spaß machen. Die zusammengeströmten Menschen auf dem stimmungsvoll illuminierten Hof zwischen Schauspielhaus und Künstlerhaus quittieren frenetisch das Gelingen der Mission.

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Rückblick: Wave Gotik Treffen in Leipzig vom 22. bis 25. Mai 2015

Von Olaf Maibaum (28.06.2015)

Wie jedes Jahr stand zu Pfingsten in meinem Kalender das Wave Gotik Treffen in Leipzig an. Vorab noch ein paar Worte zum WGT. Es gibt nicht „das“ WGT, sondern nur das WGT, was jeder für sich daraus macht. Die Verteilung der Veranstaltungsorte und die Vielfalt an Programmpunkten von Lesungen über Ausstellungen als auch Konzerten von Klassik über Dark Wave bis hin zu Horror Punk und Dark Metal machen den besonderen Reiz dieser Veranstaltung aus. Einige hängen nur auf dem Agra-Gelände und dem Mittelaltermarkt am Torhaus Dölitz ab, andere ziehen durch die Stadt oder bleiben einen Tag an einem anderen Auftrittsort. Dadurch erlebt jeder das Treffen anders, je nach eigenem Gusto. Die Planung des persönlichen Programmplans gestaltete sich in diesem Jahr als sehr schwierig, da ich beispielsweise am Montag vier meiner Must-Haves an unterschiedlichen Orten hatte. Das war an den anderen Tagen nicht viel anders, auch wenn ich dort teilweise nur Veranstaltungen der Art „Es wäre schön, wenn es passt“ hatte.

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Akasha Project – Live in der KaufBar in Braunschweig am 2. April 2015

Von Matthias Bosenick (03.04.2015)

Dieser Artikel ist auch veröffentlicht auf Kult-Tour Braunschweig.

Ambient-Musik hat bisweilen trotz aller Entspannt- und Schönheit etwas vermeintlich Strukturloses, Beliebiges. Uneingeweihten geht es wie manchen beim Hören klassischer Musik: Man fragt sich, warum wann was passiert und wann es endlich mal so richtig losgeht. Der Braunschweiger Barnim Schultze steuert mit seinem Akasha Project auf seine Weise dagegen: Er legt seinen Stücken eine wissenschaftliche Formel zugrunde und kreiert um die sich daraus ergebenden Grundvoraussetzungen eigene Ideen herum. Seine Basis war in der KaufBar die Idee, dass jedem Planeten Frequenzen zugrunde liegen, die er über die „Kosmische Oktave“ in den hörbaren Bereich rechnete und so für jeden Planeten einen Ton und einen Beat ermittelte. Der Rest kam aus seinem Geist und aus seinen technischen Apparaturen. Sein Live-Ambient war daher so abwechslungsreich, dass er die gechillten Hörer zur Aufmerksamkeit zwang. Bestandteil des Zweieinhalbstundenprogramms waren zudem wissenswerte Hintergrundinfos.

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