Von Matthias Bosenick (26.03.2025)
Im Grunde ist „Mechviruses“ eine Werbeplattform für das Electro-EBM-Industrial-Label Artoffact Records und weniger ein sinnfälliges Album von Front Line Assembly, denn haufenweise Label-Acts, die man sich zumeist als Mensch mit einigem Geschmack jenseits von Plakativität nicht anhören würde, remixen und erweitern Tracks des ursprünglich vorrangig instrumentalen Videogame-Soundtracks „WarMech“ aus dem Jahre 2018, also nicht einmal des jüngsten FLA-Albums, schließlich kamen danach sogar noch zwei heraus. Kitsch-Pop mit Wumms kommt zu oft dabei heraus, nur wenige Tracks lassen wirklich auf-, die meisten eher weghorchen. Das ist umso bedauerlicher, da man noch „Echoes“ im Ohr hat, das grandiose Remix-Album zu „Echogenetic“. Aber das war vor zehn Jahren, und auch die jüngsten Studio-Alben der EBM-Mitgestalter aus Vancouver waren bereits eher nicht so prächtig. Also bis auf „WarMech“ alles nach „Echoes“.
Hin- und weggesehen. Filme und Serien
Von Chrisz Meier (25.03.2025)
Es ist nie zu spät: Frohes neues Jahr! Hier also die Erzeugnisse der Filmindustrie, die ich in diesem Jahr beobachtete.
WeiterlesenFleur de Feu – Weep – P.O.G.O./Off Records 2025
Von Matthias Bosenick (25.03.2025)
Auf „Weep“, ihrem zweiten Album, machen Fleur de Feu so gut wie gar keine figürliche Musik: Angelehnt an den Texten der Cheyenne-Medizinfrau Mestaa’ėhehe (Owl Woman) generiert das Projekt der Brüsselerin Dominique Van Cappellen-Waldock milde, hypnotische Drones zu ihrem Gesang. Lediglich ein Track würde sich für spätnächtliche Gothic-Floors eignen, der Rest ist höchst attraktives Experiment.
Bruno Karnel – Villa Solitude – Bitume Prods 2025
Von Matthias Bosenick (25.03.2025)
Eins nahm sich Bruno Karnel einigermaßen zu Herzen: Als Multiinstrumentalist und Komponist könnte er in höheren Ligen mitspielen, als Sänger eher nicht so – deshalb reicht er sein Mikro auf seinem dritten Album „Villa Solitude“ an haufenweise Gästinnen weiter und konzentriert sich vorrangig auf sein Kerngeschäft. Das besteht aus Rockmusik, die der Franzose kunstvoll und progressiv verschachtelt, emotional unterfüttert und mit Elementen spickt, die eine konkrete Genrezuordnung angenehmerweise erschweren. Was schimmert da alles durch: Chanson, Post-Rock, Indierock, Folk? Bestimmt, und noch so einiges mehr!
Ghostsmoker – Inertia Cult – Art As Catharsis 2025
Von Matthias Bosenick (24.03.2025)
Da werden die Aufnahmen des Debütalbums „Inertia Cult“ des Doom-Sludge-Quartetts Ghostsmoker vom realen Tod überschattet, dessen Verarbeitung sich in den Kompositionen niederschlägt und dieses Stück Todesmetall umso eindringlicher und überzeugender ausfallen lässt. Aus dem Stand – nun: fast, eine EP gibt’s schon – befördert sich die Band aus Melbourne mit diesem „Trägheitskult“ in respektable Genre-Gesellschaft.
Manic Street Preachers – Critical Thinking – Columbia/Sony Music 2025
Von Matthias Bosenick (20.03.2025)
Mit den Manic Street Preachers ist es seit rund 25 Jahren ein Phänomen: Jedes Mal, wenn man ein neues Album von den Walisern auflegt, denkt man, ach, da ist ja nix bei, was hängenbleibt, alles irgendwie druckvoll-hymnischer Indie-Rock, zuckt mit den Schultern und legt das Album erst nach Wochen erneut auf, um dann überrascht festzustellen, dass man alle Songs auswendig kennt und wie alte Bekannte mitfeiert. Nanu! So wird’s auch sicherlich mit ihrem 15. Album „Critical Thinking“ sein, das den Hörenden zunächst unbeeindruckt zurücklässt und ihn nach einigen Durchläufen komplett für sich einnimmt. Auch wenn man das alles schon kennt. Oder weil? Jedenfalls mit mehr Keyboards und Achtziger-Rock-Pop dieses Mal.
MATW – Endless Loop – MATW 2024/2025
Von Matthias Bosenick (20.03.2025)
Kuriose Veröffentlichungspolitik: Ein halbes Jahr nach Erstveröffentlichung bringt die Punk-Metal-, also Metalcore-, Band MATW aus Marseille ihre EP „Endless Loop“ nun nochmal weltweit heraus – und zwar auf Youtube. Na gut, dann gibt man sich das Ding eben dort. Die Musik besteht aus harten Riffs und poppigen Melodien, wie es sich für das Genre gehört, mit eingebauten Studiogimmicks, die das Nackenbrechen beim Headbangen nur befördern, bevor es dann wieder schunkelig-gemütlich wird. Für genrefremde Hörer eher ein Schulterzucken, aber die Heavy-Anteile sind nett anzuhören.
Was meine Freundin gerne liest – die Literaturkolumne: The World According to meine Freundin
Von Onkel Rosebud
Meine Freundin hat, bevor sie ein neues Buch anfängt, die Angewohnheit, zuerst den letzten Satz zu lesen. Sie ist der Meinung, dass erste Sätze bestenfalls in die Geschichte verführen, aber generell überschätzt werden, weil man den zweiten sowieso auch liest. Die Kunst einer Schriftstellerei besteht darin, mit Anstand einen Abgang aus einem Text zu machen. Ein wirklich gutes Buch kann nicht einfach so irgendwie aufhören. Mit dem letzten Satz wird der Erzählung die Seele eingehaucht. Ich habe mich zwar daran gewöhnt, finde es allerdings nach wie vor irritierend und frage sie dann immer, warum sie sich spoilert? Meine Freundin antwortet, dass mein Einwand Quatsch sei, weil die wesentliche Handlungselemente unmöglich in einem letzten Satz zusammenfasst werden können und weder Genuss am vollständigen Werk oder Spannung verderben. Ich lasse die Widerworte dazu stecken und stelle mir vor, wie gern sie, wenn sie „Mehr kann darüber nicht gesagt werden.“ liest, 1386 Seiten nach hinten blättert, um J.R.R. Tolkiens „Der Herr der Ringe“ zu starten.
WeiterlesenThe Ultimate Dreamers – Paradoxical Sleep – Spleen+ 2025
Von Matthias Bosenick (19.03.2025)
Wenn’s alles schon gibt, man es aber so sehr mag, dass man es auch machen möchte, hat man 40 Jahre später die angenehme Option, sich einfach bei seinen Lieblingselementen zu bedienen und sie zu einem eigenen Gericht zusammenzufügen. So verfahren The Ultimate Dreamers aus Brüssel mit allem Gruftigen, kombinieren auf ihrem dritten Album „Paradoxical Sleep“ oldschoolige Synthies mit etwas moderneren Gitarren und generieren eine Mucke zwischen Cold Wave, Synth Goth und Wave Rock. Man hat viele Momente des Wiedererkennens und bekommt dennoch einen Haufen neuer Songs. Nach Früher klingen dürfen sie aber auch, schließlich existierte das Quartett bereits Ende der Achtziger – vorübergehend, und erst seit fünf Jahren wieder so richtig.
Hin- und weggesehen. Filme und Serien
Von Chrisz Meier (18.03.2025)
Wenn ich etwas wirklich gerne tue, dann ist es das Beobachten von Filmen.
Meine Beobachtungsergebnisse möchte ich gerne weitergeben, sei es als Empfehlung, sei es als Warnung.
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