Akasha Project – Live in der KaufBar in Braunschweig am 2. April 2015

Von Matthias Bosenick (03.04.2015)

Dieser Artikel ist auch veröffentlicht auf Kult-Tour Braunschweig.

Ambient-Musik hat bisweilen trotz aller Entspannt- und Schönheit etwas vermeintlich Strukturloses, Beliebiges. Uneingeweihten geht es wie manchen beim Hören klassischer Musik: Man fragt sich, warum wann was passiert und wann es endlich mal so richtig losgeht. Der Braunschweiger Barnim Schultze steuert mit seinem Akasha Project auf seine Weise dagegen: Er legt seinen StĂŒcken eine wissenschaftliche Formel zugrunde und kreiert um die sich daraus ergebenden Grundvoraussetzungen eigene Ideen herum. Seine Basis war in der KaufBar die Idee, dass jedem Planeten Frequenzen zugrunde liegen, die er ĂŒber die „Kosmische Oktave“ in den hörbaren Bereich rechnete und so fĂŒr jeden Planeten einen Ton und einen Beat ermittelte. Der Rest kam aus seinem Geist und aus seinen technischen Apparaturen. Sein Live-Ambient war daher so abwechslungsreich, dass er die gechillten Hörer zur Aufmerksamkeit zwang. Bestandteil des Zweieinhalbstundenprogramms waren zudem wissenswerte Hintergrundinfos.

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Solbrud – Live im Clubraum Plagwitz in Leipzig am 30. MĂ€rz 2015

Von Matthias Bosenick (31.03.2015)

Den Auftrittsort zu ermitteln, war schon ein großes Abenteuer, noch bevor das eigentliche Abenteuer am Rande des Konzertereignisses ĂŒberhaupt starten konnte. Solbrud gehören in ihrer dĂ€nischen Heimat zu den aufstrebenden Sternen am Black-Metal-Himmel (bewusst gewĂ€hlte Bezeichnung) und fungieren dort als umjubelte Headliner, in Leipzig spielten die vier jungen sympathischen DĂ€nen inmitten einer kleinen Schar von wohlwollend mitnickenden Subkulturgourmets in einem Raum in einer gut versteckten ehemaligen Wohnung, deren Adresse wiederum niemand öffentlich preisgibt, als hĂ€tten sie lediglich ein paar Neugierige in ihren Proberaum geladen. Der Abend endete damit, dass die Band ein Foto mit dem Fan haben wollte, der extra fĂŒr sie zwei Stunden Autofahrt auf sich genommen hatte. Da wird die Band zum Fan ihres Fans. Wann erlebt man schon mal so etwas! Verdrehte Welt. Angenehm verdrehte Welt.

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Feed The Partei: Lukat Aid – Live im Panic Room, Essen, am 13. MĂ€rz 2015

Von Matthias Bosenick (15.03.2015)

Was fĂŒr ein unfassbares Wochenende. Eigentlich war ich nur deshalb in Essen, weil ich in Wuppertal keinen Schlafplatz fand, und dort wollte ich das Vollplaybacktheater sehen. Sah ich auch. Na, und wenn ich schon mal in Essen war, dann gerne auch was lĂ€nger, schließlich liebe ich den Pott und hatte da noch ein paar Abraumhalden offen. Und dieser Aufenthalt fĂŒgte meiner Reihe an unglaublichen Erlebnissen mit der Plattform Airbnb eine weitere Position hinzu. Was als warmherzige Schlafgelegenheit schon positiv begann, mĂŒndete in ein Soli-Konzert fĂŒr die Essener OberbĂŒrgermeisterkandidatur von „Die Partei“-Politiker JĂŒrgen Lukat in der Punk-Bar Panic Room mit vier Bands und den unfassbarsten Kontakten.

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Qntal am 7.3.2015 im Kon71 in NĂŒrnberg

Von Hening Reuter (10.03.2015)

Es ist schon wirklich interessant, dass ein Qntal-Konzert in der Rockfabrik in NĂŒrnberg im Februar wegen zu wenig verkaufter Karten abgesagt wird. Diese Tatsache ist dann einfach mal so. Noch interessanter ist es aber dann, dass das Qntal-Konzert im Kon71 in NĂŒrnberg am 7.3. total ausverkauft war. Es lag ein ganzer Monat dazwischen. Liegt es an der Location? Ich muss gestehen, dass ich selbst auch eher in NĂŒrnberg das Kon71 als die Rockfabrik vorziehen wĂŒrde. FĂŒr alle, die Statistik fĂŒhren, die Rockfabrik ist seit Ende Februar diesen Jahres geschlossen.

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Deine Lakaien am 19.2.2015 im Löwensaal in NĂŒrnberg

Von Henning Reuter (22.02.2015)

Auch wenn Deine Lakaien gerne nach NĂŒrnberg kommen. Dieses Mal musste genauso wie im Jahr 2011 das Konzert verschoben werden. Der ursprĂŒngliche Termin war der 29.11.14. Aber Deine-Lakaien-Fans sind ja geduldig. Somit hatten sich dann auch eine Stunde vor Einlass bereits 20 Fans vor dem Eingang vom Löwensaal eingefunden.

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Shake Up The Monsters!: Seducer, Hoax, TV Smith & UK Subs – Live im Gasthaus Zur Linde, Groß Oesingen, am 17. Februar 2015

Von Matthias Bosenick (18.02.2015)

Dieser Artikel ist auch erschienen auf Kult-Tour Braunschweig.

Heldentreffen in der Heide: Die Lokalhelden Hoax laden unter dem Motto „Shake Up The Monsters!“ die anderen Lokalhelden Seducer sowie die internationalen Punkhelden UK Subs und TV Smith ein. Kein Hoax: Wir sprechen von Groß Oesingen, einem Bauerndorf in der sĂŒdlichen LĂŒneburger Heide, und mit dem Gasthaus Zur Linde von einem Veranstaltungsort, der ansonsten 70. Geburtstagen und Vereinsjahreshauptversammlungen als Kulisse dient. Wir sprechen außerdem von einem Dienstagabend und von Punkrock und Heavy Metal. Und wir haben die HĂŒtte voll, mit Altpunks, Altmetalern, Althippies, Altindies sowie diversem Jungvolk, das seine Eltern und Onkels nach zehn Jahren Pause endlich mal selbst auf der BĂŒhne erleben will (Hoax). Zusammen ergeben all diese Leute eine Melange, die in einem mindestens einstĂŒndigen Dauerpogo gipfelt. Ein denkwĂŒrdiger Abend nicht nur fĂŒr die Landbevölkerung, sondern auch fĂŒr die Bands, und zwar gerade deshalb, weil sie vor einer fĂŒr sie wohl eher unkalkulierbaren Landbevölkerung spielen. Damit hatten sie nicht gerechnet. Wir auch nicht. Punx not dead, und er hat schon lange nicht mehr so lecker gerochen.

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Vi sidder bare her – Live im Bremen Teater, Kopenhagen, am 4. November 2014


Von Matthias Bosenick (06.11.2014)

JĂžrgen Leth hat getanzt! Nach einem sowieso schon enorm umjubelten ersten von drei ausverkauften Auftritten des Trios Vi sidder bare her im Bremen Teater war das die Krönung fĂŒr das Publikum. Leth, in DĂ€nemark beliebt fĂŒr seine poetischen Kommentare der Tour de France und umstritten wegen seiner Berichte ĂŒber eine Beziehung zu einer MinderjĂ€hrigen in Haiti, außerdem ein ein gefeierter Regisseur und Dichter, ergĂ€nzt auf nunmehr drei Alben die Musik der beiden deutlich jĂŒngeren Musiker Frithjof Toksvig und Mikael Simpson, indem er sie mit seinen altersweisen Betrachtungen anreichert. Das funktionierte live sogar noch besser als auf CD, besonders fĂŒr jene Zuschauer, die kaum DĂ€nisch verstehen, weil die Interaktion zwischen BĂŒhne und Publikum eine zusĂ€tzliche, hilfreiche und mitfĂŒhlbare AtmosphĂ€re beisteuerte.

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Swans – Live im Pavillon, Hannover, am 25. Oktober 2014


Von Matthias Bosenick (26.10.2014)

LĂ€rm. Kaum mehr als das. Zweieinhalb Stunden lang. Mehr LĂ€rm als Musik, und in der Musik mehr Rhythmus als Melodie. Eigentlich ist die Musik der Swans sehr simpel: repetetive Strukturen, unterlegt von GerĂ€usch. Und doch hat diese Musik so viel Seele und Ausdruckskraft wie kaum eine andere, besonders im extremen Sektor. Die Menge wogte sich in Trance, die Band spielte sich in GlĂŒckseligkeit – zuletzt sah man den Grantler Michael Gira sogar grinsen. Ein einzigartiges Konzertereignis, das eigenwillige VergnĂŒgen sprang auf die Besucher ĂŒber. Und das bei solcher Musik, die eigentlich ĂŒber lange Zeit keine ist.

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AAA: Anders als alle – Live-Revue im Kulturzentrum Hallenbad, Wolfsburg, am 17. Oktober 2014

Anders als alle Anders als alle Anders als alle
Anders als alle Anders als alle Anders als alle

Von Matthias Bosenick (19.10.2014)

Darauf haben alle gewartet: Nach Jahren der Stille spielten Halle 54 ein paar StĂŒcke im Kino des Hallenbads, dem frĂŒheren Kaschpa. Da ging die Meute ab. Hingebungsvoll und ausgelassen feierten sie die einzige – da muss das Wort erlaubt sein – Kult-Punkband Wolfsburgs. Der Bedarf nach mehr ist da, so viel ist sicher. Doch das Quartett hielt sich reduziert. Denn eigentlich stand etwas ganz anderes im Mittelpunkt: Bassist Chrisz Meier feierte mit Wegbegleitern sein 35-jĂ€hriges BĂŒhnendasein. Es war fĂŒr alle Beteiligten – natĂŒrlich – wie ein Klassentreffen. Herrlich.

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