Von Matthias Bosenick (08.01.2016)
Till Burgwächters Texte sind ein reines Vergnügen, sowohl selbst- als auch vorgelesen, besonders, wenn er mit seiner charmanten Kodderschnauze über Metal und Fußball spricht, also Themenfelder, die er selbstironisch und doch voller Zuneigung zerlegt. Sex hingegen… Ist ein so vielschichtiges und persönliches Thema, dass man es in der Reihe nicht zwingend sehen will. Sex im Humor driftet schnell in Schmuddelecken und flache Lacher, Sex als wissenschaftlicher Gegenstand ins Antiseptische, alles dazwischen ist Geschmackssache. An dieser Konstellation scheitert auch Burgwächter auf weiten Strecken, aber man kann sich bei der Lektüre sehr gut vorstellen, wie das Publikum einer Lesebühne dazu lacht. Schwieriges Experiment.