Akasha Project – Live im Savoir Vivre, Garten der Musikschule Braunschweig, am 12. August 2020

Von Matthias Bosenick (13.08.2020)

Wenn Laut und Schrill zusammenkommen, wird es paradoxerweise chillig: Barnim Schultze feiert unter seinem Alias Akasha Project die Perseiden, also das größte Sternschnuppenaufkommen des Erdenjahres, mit seiner kosmischen, spacigen Ambientmusik, live von abends um halb zehn bis morgens um zwei. Wie zuletzt üblich bedient er dabei die Kosmische Oktave nach Hans Cousto, was man als Uneingeweihter zwar nicht wahrnimmt, der Künstler im Vortrag jedoch erläutert und in seiner Kunst in Licht und Ton unterbringt. Das Ambiente für seinen Ambient ist perfekt, ein schöneres Konzerterlebnis kann man sich kaum ausmalen, und Wolken, was soll’s, unter den Bäumen kann man eh nicht auf den Himmel gucken, die Augeninnenlider tragen ebenfalls Sterne, alles andere ist schnuppe.

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Spezial: addicted/Noname Label aus Moskau, Teil 5

Von Matthias Bosenick (25.06.2020)

Ein weiterer Nachschlag aus dem formidablen Programm des Moskauer Labels addicted oder auch Noname: Psychedelische Rockmusik steht im Mittelpunkt, aber alle drei Vertreter treten von dort aus eine Reise in andere Dimensionen an. Ciolkowska driften auf unverzerrten Schwingen in den Kosmos, Juice Oh Yeah verzichten dafür sogar weitgehend auf Gitarren und Pressor geben ihnen dafür umso mehr Gewicht.

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Spezial: Avantgarde aus Moskau – Der Finger, Disen Gage, BOM

Von Matthias Bosenick (02.04.2020)

Sobald man über die eine Sache zu staunen beginnt, sollte man sich nicht zu lang damit aufhalten, sonst entgehen einem die nächsten mindestens drei staunenswerten Dinge. In der Post war kürzlich einmal mehr ein Paket mit Musik aus Moskau, und zwar mit Alben von Der Finger, Disen Gage und Волшебная Одноклеточная Музыка. Irres Zeug: Der Finger spielen mit dem puren improvisierten Experiment, Disen Gage kreieren experimentellen Indie-Rock mit unerhörten Zutaten und Волшебная Одноклеточная Музыка, auch Magical Unicellular Music, improvisieren sich hypnotisch in fernste Sphären. Alle Alben eint, dass sie mit dem Multiinstrumentalisten Anton Efimov verbunden sind. Eine psychedelische Schatzkiste!

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Spezial: addicted/Noname Label aus Moskau, Teil 4

Von Matthias Bosenick (11.03.2020)

Einen vierten Schwung CDs brachte das Label addicted/Noname auf den langen Weg von Moskau nach Braunschweig, gefüllt mit einer feinen ergänzenden Auswahl aus dem eigenen Repertoire. Mit dabei sind dieses Mal: IWKC alias I Will Kill Chita, Disen Gage, The Grand Astoria sowie auf der Doppel-CD zum Psych-Fest vor einigen Jahren zwei Dutzend weiterer höchst beeindruckender Bands. Wer es nicht physisch erwerben möchte, hat auf der Bandcamp-Seite des Labels beste Gelegenheit zum Download.

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Spezial: Addicted/noname Label aus Moskau, Teil 3

Zum dritten Mal sei hier ein Stapel CDs aus Moskau empfohlen, den das Label addicted/noname auf die lange Reise schickte. Bands wie Ciolkowska, Detieti, Dekonstruktor, Disen Gage, Kshettra, Ил, Soom, Thy Grave und Megalith Levitation. Sämtliche Musik gibt es auch auf der Bandcamp-Seite des Labels zum Download. Grüße an Anton aus Moskau und danke für diese grandiosen Empfehlungen!

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Open Arsch (Closed) – Acht Bands live im Kulturzentrum Hallenbad in Wolfsburg am 19. Oktober 2019

Von Matthias Bosenick (21.10.2019)

Und über allem schwebte der Geist von Knotke. Der Schlagzeuger der Trottelkacker verstarb im vergangenen Jahr, und da Die Trottelkacker in den Neunzigern die maßgeblich für das Open Arsch verantwortliche Band waren, bezogen sich viele der an diesem Festivalrevival beteiligten Musiker auf diese Größe der Velpker Subkultur. Schlagzeuger Paul, mit gleich zwei Bands eine Klammer um alle Auftretenden bildend, organisierte dieses Klassentreffen, aus Altersgründen jedoch nicht in Rümmer auf der Schweineweide wie noch vor 20 Jahren, sondern im Kino des Kulturzentrums Hallenbad, also im einstigen Kaschpa, was ja auch passt. Acht Bands mit direktem Open-Arsch-Bezug machten an dem Abend den größten Unterschied zu damals deutlich: Seit den Neunzigern lernten sie alle, ihre Instrumente zu beherrschen und noch grandiosere Songs zu komponieren und zu arrangieren als damals, als sie alle noch Amateure waren. Open-Arsch-Momente gab es dennoch zahllose. Gabuze!

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Clawfinger – Live im WestAnd Braunschweig am 4. Oktober 2019

Clawfinger: Zak Tell surft Crowd
Clawfinger: Crowd surft selbst
Clawfinger: Flasht!
WestAnd: Die Bar auf der Empore
WestAnd: Der Saal
WestAnd: Die Empore von unten
Freezes Deyna: Die Vorband

Von Matthias Bosenick (07.10.2019)

Das war also der Einstand des neuen Braunschweiger Veranstaltungsortes WestAnd als Konzerthalle, und vermutlich lösten nicht wenige auch genau deshalb ein Ticket für die partiell belächelte Crossovercombo Clawfinger, die seit einem Dutzend Jahren keine neue Platte veröffentlichte, in den Neunzigern aber diverse Indieclubhits geliefert hatte. Bands dieser mittleren Größenordnung waren seit ungefähr derselben Zeit nicht mehr in der Stadt, weil es keine Venues für sie gab, und also kamen an diesem Braunschweiger Abend diverse Interessen zusammen. Und, Überraschung: Keines wurde enttäuscht. Das WestAnd funktionierte wie geschmiert und die Band machte mit ihrem „Rapmetal“ zwar erwiesenermaßen keine Qualitätsmusik, aber dafür eine grandiose Party.

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Spezial: Addicted/noname Label aus Moskau, Teil 2

Von Matthias Bosenick (16.07.2019)

Einen ganzen Stapel CDs aus dem Oeuvre des Labels Addicted oder noname oder abhängig oder wasauchimmer aus Moskau schickte Anton Kitaev quer durch Osteuropa nach Braunschweig. Was da an Perlen in Sachen Psychedelik, Doom, Stoner, Prog und Experiment alles so drinsteckt, das ansonsten kaum den Weg in überregionale Lautsprecher findet! Ein zweiter Überblick, zwischen sechs Jahre alt und topaktuell:

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Soundtrack WOB: Auf den Spuren von Musik und Jugendkultur in Wolfsburg – Ausstellung im Stadtmuseum Wolfsburg vom 24. Oktober 2018 bis 3. März 2019 – Eröffnung am 23. Oktober 2018

Von Matthias Bosenick (24.10.2018)

Als ich 1993 nach Wolfsburg kam, um dort meine Ausbildung zu machen – ja, in genau jenem Betrieb –, da kam ich aus einer Gesellschaft, in der es normal war, anders zu sein, in der Diversität einigermaßen Standard war und es zum allgemeinen Umgang gehörte, sich von anderen inspirieren zu lassen, sich kritisch mit Geschichte und Politik auseinanderzusetzen, und sich aus der Menge der verfügbaren Kulturgüter das herauszusuchen, das einen persönlich ansprach; und ich kam in eine Gesellschaft, in der der Gleichtakt alles dominierte, von der Musik über Film, Literatur und Kunst über Mode bis zu Sprachgebrauch, Ausgehverhalten und Hobbys sowie der Verweigerung, sich mit der Grundlage für seine eigenen Entscheidungen auseinanderzusetzen oder das Allgemeingegebene zu hinterfragen. Schnell wurde ich zum Außenseiter – der es dadurch wiederum leicht hatte, die anderen Außenseiter zu finden. Die gibt es in Wolfsburg, und zwar schon immer, und denen widmet das Stadtmuseum jetzt eine Ausstellung, die sich vorrangig um die aus Wolfsburg stammende Musik dreht. Ein hochnotwichtiger Blick auf die Stadt, nicht nur für die Protagonisten, sondern auch sowohl für deren angepasste Bewohner als auch für Nichtwolfsburger, denn er zeigt ein Wolfsburg, das unter der polierten Oberfläche einen ganz eigenen Glanz abstrahlt.

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Spezial: Addicted Label aus Moskau

     

Von Matthias Bosenick (09.07.2018)

Was für ein Oeuvre! Ein Label für Psychedelic Rock, Stoner, Prog, Doom, Sludge, Ambient, Electronic, Musique Concrète, Jazz Punk, Hard Rock und mehr rief Anton Kitaev aus Moskau 2011 ins Leben. Damit die Musik mehr Gewicht bekommt als sein Verlag, gab er diesem keinen Namen, bezeichnet ihn höchstens als „Addicted Label“, denn irgendwie muss er damit ja in Erscheinung treten. So unterschiedlich die Musikrichtungen seines Katalogs auch sein mögen, eines eint sie und ist quasi Grundvoraussetzung dafür, von ihm aufgenommen zu werden: Unkommerziell muss es sein. Eine Auswahl.

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