Johnny Marr – Look Out Live! – BMG 2025

Von Guido Dörheide (23.09.2025)

Was erlauben Johnny Marr eigentlich neuerdings? Seit dem Beginn seiner Solokarriere im Jahr 2013 hat der Manchesteraner (jahaa – ich weiß – Mancunian) drei tolle Alben und eine (ebenfalls wundervolle) EP-Gemengelage mit dem Namen „Fever Dreams Pt. 1 – 4“ veröffentlicht, und mit „Look Out Live!“ erscheint nun schon das zweite Live-Album nach dem 2015er „Adrenalin Baby“. Fällt dem Herrn keine neue Musik mehr ein?

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TaboTago – Sessions 017: 20250308 Live in Schwerin – Iapetus Media 2025

Von Matthias Bosenick (24.09.2025)

Die Siebziger sind das musikalische Lieblingsjahrzehnt des Trios TaboTago, vornehmlich das rund um die Berliner Schule, und der eifern die drei Hauptstädter sowohl im Studio als auch in ausgedehnten Live-Performances nach. Die vorliegenden „Sessions 017: 20250308 Live in Schwerin“ sind der jüngste Mitschnitt – was man hört, ist zeitlos, retrofuturistisch war diese Form von Electro-Ambient-Kraut bereits vor 50 Jahren schon und ist es bis heute. Eine chillige Zeitreise zurück nach vorn.

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Colossus Of Destiny – Last Call – Colossus Of Destiny 2020/2025

Von Matthias Bosenick (23.09.2025)

Noch eine französische Band, die ihr jüngstes, inzwischen altes Album neu zugänglich macht, weil sie an neuer Musik arbeitet: „Last Call“ war 2020 das zweite Album von Colossus Of Destiny aus Paris, und da die Band sich vom Quintett zum Quartett und auch sonst umsortierte, dauerte es bis zur Wiederaufnahme der Aktivitäten bis jetzt. Die Band sortiert sich im Sludge ein, hat dafür aber einen viel zu hohen Energieausstoß und ist auf weiten Strecken einfach nicht langsam genug. Heißt: Hier kriegt man ordentlich was um die Ohren und ein breites Potpourri an Metal-Subgenres in einer Tüte kredenzt.

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Man’n Sin – Garden Of Starvation – Man’n Sin 2019/Maximum Effort 2025

Von Matthias Bosenick (18.09.2025)

Weil es mit Man’n Sin aus Rennes demnächst in Richtung zweites Album geht, gibt’s das bereits sechs Jahre alte Debüt „Garden Of Starvation“ jetzt nochmal offiziell nachgereicht. Auf dem nehmen sich die damals fünf Musiker haufenweise Elemente aus allen möglichen eher härteren Metal-Genres und fügen sie angenehm brutal zusammen: Thrash, Power, Groove Metal, dazu eine Stimme zwischen klar und geschrien, hier lässt man sich gern den Nacken massieren.

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Us And Them – The Lights And The Shadow – Fruits De Mer Records 2025

Von Matthias Bosenick (18.09.2025)

Was behutsam und brüchig als eine Art akustischer Freak-Folk beginnt, bekommt im Verlauf zwar einiges an Futter, bleibt aber im Dezenten. Us And Them ist ein Barock-Pop-Duo aus Stockholm, und auch, wenn dessen neues Album „The Lights And The Shadow“ vordergründig still und entrückt wirkt, birgt es einiges an Besonderheiten. Nach Pink Floyd indes klingt es nicht, könnte man dem Namen nach annehmen, und das ist auch gut so.

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Club Director – Human Body Detected – Vova Sokolow 2025

Von Matthias Bosenick (17.09.2025)

Eigentlich eine geile Herangehensweise, jemanden aus dem Stoner-Space-Rock dazu zu motivieren, Electro-Musik zu machen: Vova Sokolow von den Black Hole Surfers aus Nischni Nowgorod debütiert mit „Human Body Detected“ als Club Director, weil er daheim im Tago Mago ein solcher ist. Zu hören gibt es fünf spacige, treibende Techno-Tracks, die die Grundzüge seiner Gitarrenmusik in Electro transferieren und so eine Musik zwischen Goa, Psytrance und krautigem House ergeben.

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Stephan Thelen & Markus Reuter – Rothko Spaces, Volume 4 – Iapetus Media 2025

Von Matthias Bosenick (16.09.2025)

Erstmal ist „Rothko Spaces, Volume 4“ ein Album voller Drones und Soundscapes, doch wie der Schweizer Stephan Thelen unter Zuhilfenahme der von Gitarrist Markus Reuter generierten Improvisationen zu diesen sechs Tracks zusammenfügt, das ist eine Kunstwissenschaft für sich und ergibt eben mehr als nur Drones und Soundscapes – die Tracks sind voller Leben, voller Details, und obschon voller dunkler Momente, sehr einladend, sich in diesen unberechenbaren Räumen zu bewegen. Bleibt die Frage: Was hat es mit diesem Rothko auf sich?

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Anamanaguchi – Anyway – Polyvinyl Record Company 2025

Von Matthias Bosenick (15.09.2025)

Dieses Album beginnt mit einer E-Gitarre, und es unterlässt es auch nicht, diese im weiteren Verlauf zum Einsatz zu bringen, und zwar gar nicht mal so undominant, wie man es von einer Band erwarten würde, von der es heißt, dass sie vor rund 20 Jahren als Chiptune-Quartett startete. Anyway, von Chiptune ist nun auf „Anyway“ noch der Hintergrund geblieben, denn die New Yorker mit dem eindeutig googlebaren Namen Anamanaguchi kredenzen ein Dutzend Indierock-Preziosen, die zwischen noisy und eingängig einen feinen Neunziger-Geist freilassen.

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Between The Buried And Me – The Blue Nowhere – Inside Out Music 2025

Von Guido Dörheide (14.09.2025)

Dass die progressiven Metallurgen und mathematischen Metallkernmusikanten von BTBAM aus North Carolina ihre Alben gerne mal ruhig und Mathcore-/Metalcore-untypisch (dafür umso mehr progmetallisch) ruhig einleiten – siehe „Colors II“, „Coma Ecliptic“ oder „Automata I“ – und dass Tieftönerbediener Dan Briggs in der Lage ist, funkige Basslinien zu erzeugen, ist ja nichts Neues, aber sowas wie den ersten Song („Things We Tell Ourselves In The Dark“) des neuen Albums („The Blue Nowhere“) hätte ich niemals erwartet, zumindest nicht gleich am Anfang eines Albums (wir erinnern uns an „Revolution In Limbo“ von „Colors II“, das ja auch nicht gerade Extreme Metal war): „Things We Tell Ourselves In The Dark“ beginnt dermaßen funky, dass uns die Riesenkrägen und beeindruckenden Backenbärte der Protagonisten des 70er-Jahre-Disco geradezu anspringen.

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Tropical Fuck Storm – Fairyland Codex – Fire Records 2025

Von Guido Dörheide (13.09.2025)

Auf Tropical Fuck Storm bin ich erst vor kurzem gestoßen, nämlich aus Anlass der 2022er Kooperation mit Kind Gizzard And The Lizard Wizard, „Satanic Slumber Party“. Die nicht einfach eine x-beliebige Split-CD darstellte, sondern tatsächlich eine Kooperation mit gemeinsam geschriebenen und aufgeführten Songs, drei an der Zahl, deren erster allerdings mit nicht einmal einer Minute Laufzeit nicht mehr als ein Intro darstellte. Das alles taugte mir und so bin ich beigegangen und habe erstmal gegoogelt, wer sich denn hinter dem tropischen Sturmereignis verbirgt: Es handelt sich um eine australische Supergroup, bestehend aus Fiona Kitschin und Garreth Liddiard von der Band The Drones (die ich allen hier Lesenden aufs Wärmste ans Herz legen möchte), Lauren Hammel von High Tension und Erica Dunn von Mod Con, was sich je nachdem entweder von „Modern Condition“ oder „Modern Convenience“ ableitet. „Moderate Conflicts“ würde auch noch gehen, bin ich geneigt zu sagen, aber wie meistens hat mich niemand gefragt.

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