Von Matthias Bosenick (04.11.2025)
Einige neue Singles und EPs erreichten das Emailpostfach: Oldschool-Rock’n’Roll von Faz Waltz, Goth-Balladen von Dramatika, Goth Rock von Sorry We Weren’t Here Before, Psychedelic-Rock-Pop von Messiness, Post Punk von Factheory, EBM von Mi6, Schamanen-Rock von Transnadežnost‘, Cabaret-Musik von Absent Sunday feat. The Bluestocking, Smooth Jazz von Georgeanne Kalweit, Folk von The Owl Service und Psychedelic Rock vom Behind The Sun Collective.
Vibravoid – Remove The Ties – Tonzonen Records 2025
Von Matthias Bosenick (04.11.2025)
Düsseldorf verpflichtet zu Kraftwerk, scheint es: „Remove The Ties“, das neue Album von Vibravoid aus nämlicher Rheinstadt, beginnt nicht wie gewohnt mit spacig-psychedelischer Stonerrockmusik, sondern elektronisch, wie eine aufgefettete Version der radioaktiven Menschmaschinen. Und zitiert Joy Division. Die Elektronik bleibt zwar erhalten, doch das fuzzy Krautrockige übernimmt dann wieder das Ruder, und die Kombi geht berauschend gut auf.
Hin- und weggesehen. Filme und Serien
Von Chrisz Meier (03.11.2025)
Wenn ich etwas wirklich gerne tue, dann ist es das Beobachten von Filmen.
Meine Beobachtungsergebnisse möchte ich gerne weitergeben, sei es als Empfehlung, sei es als Warnung. Denn schlechte Filme klauen Lebenszeit.
WeiterlesenSuperchained – Symbolic – Bitume Prods 2025
Von Matthias Bosenick (03.11.2025)
In ganz vielen Retrokisten bedient sich Hugo Lanvin aus Frankreich für „Symbolic“, das zweite Album, das er unter seinem Alias Superchained herausbringt. Der Projektname deutet bereits in die Neunziger, und so verhält es sich auch mit der Musik. Indes startete er sein Projekt seinerzeit mit dem Schwerpunkt Grunge, den er auf dem neuen Album um Psychedelik und Indie-Pop aus England erweitert. Unter anderem – der Mann hat weit mehr Asse im Köcher und Pfeile im Ärmel.
Herb Robertson, Christopher Dell, Christian Ramond, Klaus Kugel – Blue Transient – Nemu Records 2025
Von Matthias Bosenick (30.10.2025)
Auf „Blue Transient“ ist bereits die Mischung das Besondere: Zu Kontrabass und Schlagzeug ergänzen sich Vibraphon und Trompete. Natürlich ergibt das hier dann einen freien Jazz, die vier Beteiligten toben sich anderthalb Stunden lang miteinander aus und kreieren Welten zwischen Kontemplation und Eruption. Ein Wechselbad der Stimmungen – zumal dieser Mitschnitt das Vermächtnis von Trompeter Herb Robertson darstellt, den Bassist Christian Ramond, Vibraphonist Christopher Dell und Schlagzeuger Klaus Kugel im vergangenen Jahr auf Tour begleiteten.
Marc Halupczok – Braunschweiger Kneipengeschichten – Wartberg Verlag 2025
Von Matthias Bosenick (30.10.2025)
Selbst als jemand, der sich in Braunschweig viel herumtreibt, kann man nicht alles kennen – die „Braunschweiger Kneipengeschichten“ von Marc Halupczok vertiefen Kenntnisse und erweitern Horizonte, und das auf eine gleichwohl sachliche, ironische und unterhaltsame Art. Mehr als die Kneipen selbst stehen hier natürlich Wirte, Bedienungen und Gäste, also die Menschen rund um den Tresen, im Mittelpunkt. Das Trinken folgt erst an zweiter Stelle, aber die Lektüre regt schon sehr dazu an. Für das Buch erledigte der Autor den nächtlichen Alkoholkonsum stellvertretend für die Lesenden, die von seinen Erfahrungen nun profitieren dürfen.
Was meine Freundin gerne sieht – die Serienkolumne: Was passiert, wenn man alle 23 Marvel-Filme der Infinity Saga nacheinander ansieht?
Von Onkel Rosebud
Was sich anhört, als ob wir in den Diensten eines noch zu gründenden Wissenschaftszweigs als Probanden herhalten mussten, meine Freundin und ich haben es getan: 48 Stunden mit Superhelden. Am Stück! Das Marvel Cinematic Universe oder „MCU“, wie wir Gefolgsleute es nennen, ist zwar die größte Geldmaschine der Kinogeschichte; doch wir finden das uneingeschränkt gut. Wir hatten alle 23 Comicverfilmungen, die da dazu gehören, bereits gesehen. Manche am Tag ihres Erscheinens im Kino und einige davon sogar mehrfach. Das Privileg, wenn man Kinder hat, ist, dass man selbst wieder Kind sein kann und den pädagogischen Heckmeck drumherum, von wegen ist zu viel Fernsehen schädlich, kriegt man viereckige Augen oder gar schlechte Schulnoten – alles schwarze Pädagogik und sowas von gestern. Marvel-Filme sind genau das, was wir immer schon wollten: feinstes Popcorn-Actionkino, Explosionen, Superhelden und Aliens, Gut schlägt Böse.
WeiterlesenAfsky – Fællesskab – Eisenwald 2025
Von Matthias Bosenick (29.10.2025)
„Fællesskab“, „Gemeinschaft“, ist ein eisiger Black-Metal-Brocken, den Ole Luk als Afsky aus Kopenhagen hier vorsetzt. Die Kuscheligkeit, die der postmoderne Atmospheric Black Metal ansonsten so wunderbar vermittelt, tritt hier zugunsten der eher klassischen Kälte des Genres in den Hintergrund. So ganz ohne kann er indes nicht, und besonders nicht ohne Harmonie und Schönheit: Sein keifendes Wehklagen begleitet ein wunderschönes Zusammenspiel der Instrumente. Na, und ansonsten natürlich das knüppelnde Getöse.
Benny B. Savage – Inglorious Bitches 1: Sterben wie Gott in Frankreich – Benjamin Spang 2021
Von Matthias Bosenick (28.10.2025)
Das tut der antifaschistischen Seele mal gut, wenn jemand der rechten Übermacht ganz unkorrekt mit nichtdemokratischen Mitteln begegnet, zumal dies ja lediglich literarisch geschieht: Mit der Buchreihe „Inglorious Bitches“ gönnt sich Benny B. Savage alias Benjamin Spang das bei Quentin Tarantino abgeguckte Vergnügen, geschichtsverfälschend im Dritten Reich Nazis verlieren zu lassen, und dies auf brutalste Art. Drei Frauen mit ungewöhnlichen Fähigkeiten stellen sich im ersten Band den ihrerseits mit Übersinnlichem experimentierenden Nazis in den Weg, bis nicht nur Blut und Sperma fliegen.
Fabcaro/Didier Conrad – Asterix (41) in Lusitanien (Astérix in Lusitanie) – Ehapa 2025
Von Matthias Bosenick (27.10.2025)
Der 41. Asterix-Band ist der siebte Band der Reihe, der das Erbe von Uderzo und Goscinny aus anderen Federn weiterträgt. Zeichner Didier Conrad, der die frankobelgische ligne claire im Blut zu haben scheint, ist geblieben, an der Texttafel übernahm bereits beim Vorgänger „Die weiße Iris“ Fabcaro den Griffel von Jean-Yves Ferri. Diese Reise nach Portugal ist ein gelungener zeitgemäßer Remix dessen, was man an Asterix gut findet, mit der Annäherung an einige heutige Themen und Standards.









