The Ultimate Dreamers – Envoler/Wegvliegen EP – Spleen+ (Alfa Matrix)/Komakino Records 2025

Von Matthias Bosenick (26.09.2025)

Weil sich der Song „Envoler“ vom dritten Album „Paradoxical Sleep“ der Brüsseler New-Wave-Band The Ultimate Dreamers bei Konzerten als einer von vielen Höhepunkten herausstellte, bringt ihn das Quartett in drei neuen Versionen heraus, und zwar auf Französisch, auf Niederländisch – dann als „Wegvliegen“ – sowie jenen als Remix. Diesen Retrosound dürfen die vier mit Berechtigung haben: Auch wenn sie erst seit knapp fünf Jahren mit Veröffentlichungen glänzen, gab es sie in den Achtzigern bereits kurzzeitig.

Weiterlesen

Morgan Bellini – Afterlife Spa EP – Morgan Bellini 2025

Von Matthias Bosenick (26.09.2025)

Klappt man das Sheet in dieser hübsch als Mini-DVD gestalteten 5“-CDr auf, wundert man sich: Haufenweise Medikamentepackungen sind abgebildet. Ein Manifest pro Drogenmissbrauch? Mitnichten, wie die Rückseite erklärt: Die „Afterlife Spa EP“ richtet sich an Patienten mit chronischen Schmerzen, Morgan Bellini aus Trieste will ihnen eine musikalische Linderung verabreichen. Mit diesen zwei Ambient-Tracks bereitet sich Bellini auf sein anstehendes Solo-Album vor – und das inmitten einer Phase, in der seine Hauptband Vanessa Van Basten das Comeback nach zehn Jahren Pause initiiert, mit eher gegenteiliger Musik.

Weiterlesen

qqqØqqq – Don’t Worry, All This Pain Will Vanish The Day We Disappear. Only Then Will The Sun Be Unearthed, And The Deer Return Silent: Everything Will Revert To Banality, But There Will Be No More Pain, I Promise You (EP) – qqqØqqq 2025

Von Matthias Bosenick (17.09.2025)

Sieht aus wie Black Metal, ist es aber mitnichten: qqqØqqq aus Venedig sind trotz Gitarreneinsatzes eher elektronisch unterwegs, in ihrer Herangehensweise mit den epischen Flächen, den unangepassten Strukturen und der repetitiv dräuenden Dunkelheit dem Schwarzmetall aber recht nahe. Die Download-EP mit dem sperrigen, aber schönen Titel „Don’t Worry, All This Pain Will Vanish The Day We Disappear. Only Then Will The Sun Be Unearthed, And The Deer Return Silent: Everything Will Revert To Banality, But There Will Be No More Pain, I Promise You“ macht drei meditative Tracks aus der Anfangszeit des Duos vor zehn Jahren erstmals zugänglich.

Weiterlesen

Igarka – Dopamine Ocean – Igarka 2025

Von Matthias Bosenick (04.09.2025)

Aus der Emilia-Romagna (und nicht aus Sibirien) kommt das Quintett Igarka, das mit der EP „Dopamine Ocean“ erste musikalische Spuren setzt. Und darauf Einflüsse mischt, die man so nicht zusammen erwartet, von cleanem Pop über Shoegaze, Power Metal bis Stoner Rock, stets mit weiblichem Gesang. Was all diese Stile sinnvoll verbindet, ist die Art der Komposition, denn ein eigenwilliger Verlauf der Intensitäten lässt sich in den meisten der sieben Stücke dieser EP identifizieren.

Weiterlesen

Stick Men – Brutal – Iapetus Media 2025

Von Matthias Bosenick (03.09.2025)

Live-Alben gibt es vom international besetzten Trio Stick Men haufenweise, die letzte Studio-EP „Tentacles“ hingegen ist bereits drei Jahre alt und erschien ihrerseits sechs Jahre nach den vorhergegangenen Studioarbeiten. Deshalb fasst die 2009 ins Leben gerufene Instrumental-Band die neue EP „Brutal“ auch als Ankündigung für ein neues Album auf. Der Titel führt partiell in die Irre: Nicht alle der fünf Tracks sind brutal, einige üben sich in entspanntem Chillen. 25 Minuten zwischen Primus-Bass, Heaviness, Prog-Atmosphäre, Funk und Gothic-Anleihen.

Weiterlesen

Dirk Serries & Mark Wastell – Dual Activity – Confront Recordings 2025

Von Matthias Bosenick (29.07.2025)

Na, da haben sich ja zwei gefunden: In Sachen Impro-Musik sind der Brite Mark Wastell und der Belgier Dirk Serries so kompromisslos wie umtriebig, für die fast halbstündige EP „Dual Activity“ fanden sie erstmals im Studio zusammen. Serries brachte seine Archtop-Gitarre mit, die mit dem klassischen Swing-Jazz-Sound, und Wastell sein Percussion, auf dem er so ziemlich jedes Element mindestens einmal verwendet. Eine herkömmlichen Strukturen folgende Musik entsteht dabei nicht, vielmehr die De- und Rekonstruktion von Jazz, wie ein aus einer zerstörten wunderschönen Vase willkürlich neu zusammengesetztes Mosaik, das eine eigene Schönheit entwickelt.

Weiterlesen

Spezial: Separated Beats, Teil 5 – Zwei Veröffentlichungen 2025

Von Matthias Bosenick (15.07.2025)

Mit zwei neuen Veröffentlichungen beehrt uns das Label Separated Beats: Auf seiner EP „Smooth Rider“ kredenzt uns Tobi Morare Neunziger-Retro-Beats von den Balearen bis zum Drum And Bass und im vierten Teil seiner Reihe „Durchströmungen“ mit dem Titel „Wellenbrecher“ fokussiert sich Ben Bekeschus auf sein Ambient-Alias Spiralectric.

Weiterlesen

Ianwill – Echoes – Ianwill 2025

Von Matthias Bosenick (20.06.2025)

Ganz eindeutig: Das Besondere an Ianwill (schreiben sich IANWILL) aus Paris ist die Stimme. Musikalisch ordnen sich die vier im Meoldic Death Metal ein, da sind neue Pflöcke nicht so einfach zu setzen, doch mit der Stimme von Sängerin Audrey Ebrotié hat das Quartett ein Alleinstellungsmerkmal. Sie kreischt und sie singt klar; im Kreischen ist sie nah bei den männlichen Kollegen, im Klargesang hebt sie den Metalcore ihrer Band klar über den der Mitbewerber. Und dann entdeckt man noch andere Unterschiede auf der EP „Echoes“.

Weiterlesen

Jisei & LabLase – Retour vers No Future – Cold Smoke Records 2025

Von Matthias Bosenick (03.06.2025)

Die Ausgangslage ist noch interessanter, als sie beim ersten Auftreten erscheint: „Retour vers No Future“ ist die Zusammenarbeit von einem Synthwaver und einem Rapper, beide aus der Schweiz. Spannend genug, geht es hinter den Kulissen noch spannender weiter: Jener Rapper nennt sich LabLase und heißt eigentlich Baptiste Morisod, als jener trat er gelegentlich schauspielerisch in Erscheinung, etwa in der Serie „Helvetica“. Der Synthieproduzent nennt sich Jisei, heißt eigentlich Bertrand Pot und ist Gitarrist der Sludge-Metal-Band Herod. Auf der gemeinsamen EP nun hört man einen Sprechsänger, der seinen auf Französisch gehaltenen Flow zu düsteren Electro-Flächen mit minimalistischen Beats ausrollt.

Weiterlesen

Old Town Crier – Peterson Motel – Stinkbug Records 2025

Von Matthias Bosenick (26.05.2025)

Kaum veröffentlicht Jim Lough als Old Town Crier mit „Motion Blur“ alte wiedergefundene Aufnahmen, gibt’s auch schon eine neue EP: „Peterson Motel“ betitelt der Bluegrass-Musiker aus Middleboro, Massachusetts, USA, die fünf neuen Indie-Garagen-Retro-Songs, die von geschehnissen in der titelgebenden Herberge berichten. Die sind überwiegend boogielastig ausgefallen und bleiben, kaum gehört, für immer im Ohr haften. Seine Hauptband Riley Coyote ist an dieser EP beteiligt.

Weiterlesen