Once Upon A Time … In Hollywood – Quentin Tarantino – USA 2019

Von Matthias Bosenick (21.08.2019)

Da verwirklicht sich der Meisterregisseur Quentin Tarantino einen Jugendtraum und dreht einen mordscoolen Film über die Zeit, aus der die Filme stammen, die ihn als Heranwachsenden beeinflussten. Gleichzeitig nutzt er diese Hommage dazu, den Hippiealptraum schlechthin märchenhaft und blutig umzudeuten. Wer nicht dieselbe Sozialisation wie Tarantino erfuhr und die zwei wechselhaften Stunden bis zum Höhepunkt einigermaßen durchgehalten hat, weiß dann, wofür sich der Film lohnt. Es ist schwierig, „Once Upon A Time … In Hollywood“ als durchweg gelungen zu empfinden, aber ausgesprochen einfach, die grandiosen Aspekte zu feiern.

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Leid und Herrlichkeit (Dolor y Gloria) – (Pedro) Almodóvar – E 2019

Von Matthias Bosenick (26.07.2019)

Kein überbordend extrovertiertes Meisterwerk, aber in seinem gebremsten Tempo, seiner positiven Stimmung und seiner Farb- und Formgebung mindestens richtig gut ist Pedro Almodóvars jüngster Film mit dem etwas abschreckenden Titel „Leid und Herrlichkeit“ („Schmerz und Ruhm“ wäre passender gewesen). Seine Homies Antonio Banderas und Penelope Cruz veredeln diese Selbstreflexion, die manche als den Abschiedsfilm Almodóvars auffassen. Dabei lässt das wundervolle Ende auch andere Schlüsse zu.

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The Dead Don’t Die – Jim Jarmusch – USA 2019

Von Matthias Bosenick (14.06.2019)

Der Schuss ging nach hinten los. Anders als bei „Dead Man“ und „Only Lovers Left Alive“ gelingt es Jim Jarmusch mit „The Dead Don’t Die“ nicht, ein Genre in seinem Sinne umzukrempeln. Western und Vampirfilm funktionierten bei ihm deshalb so gut, weil er etwas Eigenes daraus machte; den Zombiefilm übernimmt er mit eigenem Tempo und einigen eigenen Dialogideen, lässt ihn aber ansonsten zu sehr im Genre verhaftet und bleibt bei der Umsetzung seiner spärlichen Traditionsbrüche inkonsequent. Nach „The Limits Of Control“ ist dies sein zweiter mittelschlechter Film – was die erheblich gigantische Ausbeute an hochgradig guten Filmen zum Glück nicht allzusehr beeinträchtigt.

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Roads – Sebastian Schipper – D/F 2019

Von Matthias Bosenick (31.05.2019)

Hier gewinnt der Inhalt über die Form: Verglichen insbesondere mit Sebastian Schippers vorherigem Film „Victoria“ besticht „Roads“ mit der Geschichte, die er erzählt, und dies in eher konventionellen Bildern. Aber die Handlung fesselt: Ausgehend von zwei Familiendramen, handelt „Roads“ Adoleszenz, Flüchtlingsschicksale, Europa und Antirassismus gekonnt miteinander verwoben ab. Zwei Teenager aus verschiedenen Kulturkreisen suchen Angehörige und überwinden dabei nicht nur geographische Grenzen. Und The Notwist besorgen den chilligen Soundtrack dazu.

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Pokémon Meisterdetektiv Pikachu (Pokémon Detective Pikachu) – Rob Letterman – USA/J 2019

Von Matthias Bosenick (09.05.2019)

Die Pokémon-Go-Spieler, die einfach nur ihre Lieblingsmonster animiert im Kino sehen wollen, reiben sich überrascht die Augen: Die Story, die um das Taschenmonster-Multiversum herumgestrickt wurde, ist mehr als nur okay, und die Bilder begeistern auf allerweitesten Strecken. Einem Pikachu mit Pelz und einem entwaffnenden Schatz an rhetorischen Mitteln guckt man gern dabei zu, wie es als Kumpel eines melancholischen Detektivsohns in einem Mordfall ermittelt, in dem Drogenmissbrauch, illegale Arenakämpfe und das Streben nach Weltherrschaft wichtige Rollen spielen. Ohne Vorkenntnisse mindestens aus Pokémon Go hat man zwar etwas weniger Spaß an diesem Film, mit dafür unbändigen. Eine gelungene Umsetzung.

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Avengers: Endgame – Joe & Anthony Russo – USA 2019

Von Matthias Bosenick (01.05.2019)

Überraschend unscheiße für einen Nicht-Marvel-Gucker stellt sich „Avengers: Endgame“ heraus, wahlweise der vierte Teil oder der zweite Teil des dritten Teils der Reihe. Mit einigem von Sitznachbarn abgehorchten Vorwissen über die Geschehnisse aus den gefühlt 100 Filmen aus dem Marvel-Universum, deren Schicksale hier zusammenfallen, hat man Spaß und Genuss an dem Drei-Stunden-Abenteuerfilm. Das Regisseurduo Joe und Anthony Russo macht einiges besser als die anderen Kollegen aus Hollywood, und für eine Comicverfilmung ist das Ergebnis trotz der Superheldenthematik angenehm in der Realität verankert. Bei so viel Positivem sind Logiklücken verkraftbar, die sind bei Zeitreisefilmen nun mal nicht zu vermeiden.

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Dumbo – Tim Burton – USA 2019

Von Matthias Bosenick (25.04.2019)

Was hat sich der Künstler dabei gedacht? Wollte sich Tim Burton, wie weiland Peter Jackson mit „King Kong“, einen Kindheitswunsch erfüllen? Dann hätte er „Dumbo“ besser privat für sich drehen sollen. Sein Remake des Disney-Zeichentrickklassikers von 1941 lässt beinahe alles vermissen, was man von einem Burton-Film erwartet: das Märchenhafte, das Fantastische, das Spukige, das Skurrile, den subtilen Humor, die melancholische Tragik, die schlagfertigen Dialoge, die bemerkenswerten Charaktere. Burton versteckt seine wenigen guten Ideen in einer stressig aneinander montierten, in sich aber dünnen Geschichte, und findet erst am Ende die Ruhe, die der ganze Film verdient hätte. Außerdem lässt er den Titelhelden viel zu kurz kommen. Enttäuschend.

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Vom Lokführer, der die Liebe suchte… – Veit Helmer – D 2019

Von Matthias Bosenick (21.03.2019)

Ein Film ohne Worte und trotzdem ohne Langeweile: Veit Helmer zaubert wieder. Den an Feelgood-RomComs gemahnenden Titel muss man ignorieren, denn um eine Schmonzette handelt es sich hier nicht. Vielmehr bricht der Hannoveraner einmal mehr mit Film-Sehgewohnheiten: Er lässt seine Figuren schweigend, aber Dank der Bilder dennoch mit Inhalt interagieren, und schickt seine Hauptfigur, einen in die Jahre gekommenen Diesellokführer, in Aschenputtel-Manier auf die Suche nach der Trägerin eines BHs, der sich bei der Durchfahrt durch eine engbebaute Siedlung an seiner Eisenbahn verfing. Helmer gelingt eine detailverliebte, visuell einnehmende Geschichte, die ihre Schwächen ausgerechnet beim Kern hat: zu viel Brust, zu wenig Handlung. Ansonsten: ein Fest.

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The Lego Movie 2 – Mike Mitchell – USA 2019

Von Matthias Bosenick (04.03.2019)

Zwei Hauptaspekte hat der Film: Jung und Mädels spielen zusammen, und dies nach Möglichkeit lebenslang. Schönes Fazit eines US-Blockbusters, der sich rund um Dänisches Spielzeug dreht, und der das wichtigste Element des ersten Teils übernimmt: die Meta-Ebene nämlich. Natürlich reichen Handlung und Gagdichte nicht ganz an den ersten Film heran, aber empfehlenswert guckbar ist „The Lego Movie 2“ trotzdem. Selten, so etwas im Biz.

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Heavy Trip – Jukka Vidgren & Juuso Laatio – B/FIN/N 2018

Von Matthias Bosenick (02.03.2019)

Eine Ansammlung von Klischees aus Komödie und Heavy Metal, die beiden Seiten nicht gerecht wird und bei der es dann umso mehr verwundert, dass dabei trotzdem gelegentlich übermäßig gute Gags herauskommen: Das ist „Heavy Trip“. Um die guten Gags herum hätte man sich einen so guten Film einfallen lassen können, aber nein, viel lieber greifen die Finnen auf das zurück, was jeder Zuschauer schon hinreichend kennt. Das allein macht aus „Heavy Trip“ leider keinen guten Film. Immerhin, der Song der Band, um die es geht, hat Qualität.

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