Was meine Freundin gerne sieht – die Serienkolumne: Not for sale – Yellowstone

Von Onkel Rosebud

„There’s only four ways to get rich, kid. One, inherit it. That ain’t happening for you. Two, you steal it. You do not have, my friend, the patience, the power or quite honestly, the intellect to steal anything of substance and keep it, so three, work really, really fucking hard. Okay? You learn. You fail. Learn more, fail more. And don’t let anyone outwork you. Ever. What is option four? Learn how to suck a dick like you lost your car keys in it.”

Als in Staffel 4, Folge 3, die Tochter des Patriarchen diese Brandrede an ihren Adoptivsohn richtete, räkelte sich meine Freundin auf der Couch, knuffte mich liebevoll in die Seite und meinte, da hast Du den Aufhänger, einen Text über die Serie, die quasi wie „Sons Of Anarchy“ ist, nur mit Pferden anstelle Motorrädern, zu schreiben.

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Was meine Freundin gerne hört – die Musikkolumne: „Oh boy, ich zerfick dir dein Gesicht“ – Brutalismus 3000

Von Onkel Rosebud

Hin und wieder fragt mich meine Freundin, ob ich ihr nicht mal was vorspielen kann, das bei der Generation Z angesagt ist. Meine Reaktion ist dann meistens Augenrollen. Wäre das eine olympische Disziplin, ich wäre im Kader, aber neulich konnte ich bei ihr mit einem Tipp aus dem Musikfeuilleton von Deutschlandfunk Kultur punkten: Brutalismus 3000. Das ist ein Ballerbeat-Duo aus Berlin, das man irgendwo zwischen Hardcore-Techno, Gabber und Elektropunk einordnen kann. Also übersetzt für uns GenXler: D.A.F. trifft Atari Teenage Riot, nur in jung, weiblich und hip, dazu bissig, respektlos und schnell. Ihr 2023er Debüt-Longplayer „Ultrakunst“ (Live From Earth) ist ein wildes und selbstbewusstes Album, ein abwechselnd beängstigendes und rotziges Feuerwerk aus Wut und Humor, das wie eine richtig gute Party klingt, die aus den Fugen geraten ist. Und bei dem Thema kenne ich mich aus, auch wenn ich noch nie im Berghain war (und auch nicht da rein will). Vor dem Album hatten Dingsbums 3000 in den Corona-Years drei EPs rausgebracht: „Amore Hardcore“, „Liebe in Zeiten der Kola“ sowie „Eros Massacre“. Allesamt Perlen der guten Laune.

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Was meine Freundin gerne hört – die Musikkolumne: Zupfe Hansel Deine Geige

Von Onkel Rosebud

Nicht der, aber ein Grund, warum meine Freundin meine Freundin ist, besteht darin, dass meine Plattensammlung ein Teil unserer gemeinsamen Wohnzimmerdekoration sein darf. Ich finde das nicht selbstverständlich, denn in meiner Funktion als öffentlicher Schallplattenunterhalter ist da über die Jahre so einiges an Polyvinylchlorid und -acetat zusammengekommen. Ich weiß noch, als wir damals zusammen in die flussnahe Wohnung gezogen sind, habe ich mich nicht getraut, meine Schätze wie gewohnt im Hauptaufenthaltsraum aufzubahren; ich habe den größten Teil im Keller verstaut – auch wegen Schutz vor Kind und Katze. Doch wie das nun mal so ist, wenn ein Wasserlauf den Wohnort kreuzt, es kam die sogenannte Jahrhundertflut und unser Tiefparterre drohte sich mit Schlamm zu füllen. Seitdem dürfen die Scheiben das Obergeschoss zieren inklusive meiner Plattenwaschmaschine, Fabrikat Knosti. Die steht neben meinem Technics SL-1210 MK2 und hat schon oft das erzählerische Eis gebrochen, wenn frischer Besuch es sich in der Sitzschnecke bequem gemacht hat.

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Was meine Freundin gerne hört – die Musikkolumne: Skurriler Konzert-Trend: Zeug auf die Bühne werfen

Von Onkel Rosebud

Da ich meine Freundin schon länger kenne, weiß ich um ihre Verfehlungen. Von den wenigen Dingen, die sie bereut, in ihrem Leben getan zu haben, gehört, auf einem Konzert der Formation Amor & die Kids ihr gelbes Katzen-Stofftier mit rotem Kunstlederhalsband und Druckknopf (!) auf die Bühne in Richtung des Sängers geworfen zu haben. Ihre Hoffnung war, dass Tobias Künzel, damals so eine Art Gary Barlow aus Leipzig, es wertschätzt. Der damaligen Euphorie folgte Verlust des geliebten Kuscheltiers und ich konnte bei ihr punkten, als ich ihr zu einem Jubiläum ein Replikat der gelben Katze auf den Tisch legte, die ich auf einer Auktionsplattform erwarb.

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Was meine Freundin gerne hört – die Musikkolumne: Conrad Schnitzler: Sauerkraut nicht Amaranth

Von Onkel Rosebud

Wenn Musik zirpt, blubbert und tiriliert, wenn sie zwitschert, ziept und quiekt, wummert und stampft, dann ist das heute ohne das Vermächtnis des Conrad Schnitzler in Betracht zu ziehen nicht vorstellbar. Denn bis heute wird Schnitzler (geboren am 17. März 1937 in Düsseldorf, gestorben am 4. August 2011 in Berlin an den Folgen einer Magenkrebserkrankung) weltweit als ein Vorreiter der elektronischen Musik verehrt, obwohl er selbst gar keine Musik machen wollte und die kommerzielle Vermarktung seiner Arbeiten strikt ablehnte. Der gelernte Maschinenbauer und Schüler von Joseph Beuys gründete 1969 die Band Kluster, die mit ihm zwei Jahre existierte, und war 1970 Mitglied der zweiten Formation von Tangerine Dream. Er besorgte Kraftwerk den ersten Synthesizer, einen tragbaren Synthi-A der Firma EMS, bekannter unter dem Namen VCS 3.

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Was meine Freundin gerne hört – die Musikkolumne: Mein Ablageproblem mit Jah Wobble oder wie ich die Wölbbrettzither entdeckte

Von Onkel Rosebud

Ein Geezer ist laut Oxford-Dictionary „a man, often old or unusual in some way”, also ein zwielichtiger Zeitgenosse. In dieses Schema passt John Joseph Wardle (geboren am 11. August 1958), bekannt unter dem Künstlernamen Jah Wobble, der praktischerweise schon im Titel seiner Autobiografie „Memoirs Of A Geezer“ (Serpent’s Tail Books, London, 2009) auf die ihm eigens inneliegende Merkwürdigkeit anspielt. Ein breiteres Publikum könnte schon mal von der Band Public Image Ltd (PIL) gehört haben. Da war er Gründungsmitglied und in den späten 1970er und frühen 1980er Jahren als Bassist und Schlagzeuger tätig. John Lydon (Johnny Rotten) und John Simon Ritchie (später Sid Vicious) waren seine Schulkumpels im Londoner East End. Eine Anekdote besagt, dass er von letzterem den Künstlernamen erhielt, als dieser stark betrunken versuchte, seinen Nachnamen auszusprechen.

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Was meine Freundin gerne hört – die Musikkolumne: Der wahre Elvis – Elvis Costello

Von Onkel Rosebud

Elvis Costello (*1954) ist einer der bekanntesten nichtbekannten Musiker. Er gilt als Genie und Erneuerer populärer Musik. Die Wenigsten kennen jedoch mehr als den einen oder anderen Song. Sein Oeuvre umfasst seit 1977 34 Studioalben und ist so kreativ und universell, dass es im Rahmen dieser Kolumne unmöglich erscheint, einen Überblick zu geben. Neulich fragte mich aber meine Freundin, ob ich schon mal was von Elvis Costello gehört hätte. Dabei drückte sie auf ihr Endgerät und aus der Bluetoothbox ertönte „Radio, Radio“ (aus dem Album „This Year’s Model“ von 1978). Der Algorithmus einer grünlichen Musikplattform hätte ihr diesen Titel vorgeschlagen, meinte sie noch, das könnte mich doch auch interessieren… daraufhin hob ich an zu folgendem Kurzvortrag:

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Was meine Freundin gerne hört – die Musikkolumne: Linie1 – A-Hip-hip-a-hippel-die-hip-hip – Alleinsein, Wein und Bier

Von Onkel Rosebud

Ungelogen, mit einem Text über das Musical bzw. den Film „Linie 1“ quäle ich mich schon eine Ewigkeit. Dabei will ich nur loswerden, wie toll ich den damals fand, und ein bisschen Erinnerungssport betreiben, damit dieses Kulturgut nicht in der Versenkung verschwindet.

Verfilmungen von Musicals sind ja so eine Sache. Auch wenn der Gedanke naheliegt, die Popularität solcher Bühnenspektakel ins Kino übertragen zu wollen, die Ergebnisse fallen doch sehr gemischt aus. Manche werden zu Hits, wie „Les Misérables“. Am anderen Ende des Spektrums findet sich das groteske Debakel „Cats“. Dazwischen tummeln sich zahlreiche Filme, die schnell in Vergessenheit geraten sind. Vor allem Werke, die nicht mit dem Broadway in Verbindung gebracht werden, tun sich zuweilen schwer damit, ein größeres Publikum anzusprechen. Allein deshalb schon war es bemerkenswert, dass „Linie 1“ 1988 in die Kinos kam – auch in der DDR (aber erst im Mai 1989).

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Was meine Freundin gerne hört – die Musikkolumne: Fra Lippo Lippi – From Nesodden to Manila (and back)

Von Onkel Rosebud

Was haben die Bands Tokio Hotel, Sixto Rodríguez und Fra Lippo Lippi gemeinsam? Sie haben, von ihrem jeweiligen Heimatland aus gesehen, an einem ganz anderen Ende der Welt Kultstatus. Die Loitscher Jungs in Japan, Sixto Rodríguez aus Detroit in Südafrika (der dazugehörige Film „Searching For Sugar Man“ ist eine unbedingte Guckempfehlung) und Fra Lippo Lippi aus Nesodden, Norwegen, auf den Philippinen.

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Was meine Freundin gerne hört – die Musikkolumne: Im Windkanal mit Beyoncé

Von Onkel Rosebud

Ich gebe zu: Von der Künstlerin Beyoncé habe ich kaum eine Ahnung. Sie war in den Neunzigern in irgendeiner Girlband und damit eine der ersten erfolgreichen Woman of Colour, hat es zweimal auf ein Spex-Cover geschafft und ist mit so einem Typen liiert, der ein einflussreicher Hip-Hop-Musiker sein soll. Außerdem scheinen geschlossene Ober- und Untertrikotagen nicht ihr Ding zu sein. Ich erinnere mich auch, mal irgendwo gelesen zu haben, dass eine australische Pferdebremse nach ihrem Hinterteil benannt wurde…

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