Von Guido Dörheide (29.06.2023)
Mit einem fröhlichen „Gutnaaaabend! Bonsoir! Buongiono – I forgot that!“ begrüßt Lemmy das Publikum nacheinander in allen drei schweizerischen Landessprachen mit Ausnahme von Rätoromanisch. Anschließend schlägt er eine Brücke zwischen dem Montreux Jazz Festival und dem Schaffen von Motörhead: „So this is the Montreux Jazz Festival. Here‘s a bit of jazz for you [zumindest habe ich das so verstanden – Anm. d. Verf. d. Z.]. We are Motörhead, and we play Rock‘n‘Roll!“ Und dann legen Motörhead in ihrer längsten und meiner Meinung nach auch besten (jahaa – Philthy Animal Taylor, ich spüre Deine vernichtenden Blicke von ganz weit oben/unten/wieauchimmer in meinem Nacken glühen) Besetzung – Lemmy Kilmister (b, voc), Mikkey Dee (dr) und Phil Campbell (g) – mit „Snaggletooth“ auch gleich ordentlich los. Lemmy ist bei der damaligen Tour sowohl sehr gut bei Stimme – von den späteren krankheitsbedingten Schwankungen der Wucht seiner Performance war noch weit und breit nichts in Sicht – als auch gut aufgelegt, Phil Campbell lässt die Gitarre dreckig röhren und Mikkey Dee schmiedet die Trommeln wie gewohnt sowohl präzise als auch lautstark, solange sie heiß sind. Die Produktion ist für ein Live-Album exzellent.
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