Von Matthias Bosenick (18.01.2024)
Dem vermutlich jetzt wirklich letzten langen Film des inzwischen 83jährigen Studio-Ghibli-Mitgründers Hayao Miyazaki misst man selbstredend eine besondere Aufmerksamkeit bei. Mit seinen Animes verzaubert er die Welt, weil jene in diesen Filmen kopfsteht, nicht nur aus westlicher Sicht, und weil seine Animationen bahnbrechend sind. In den zweistündigen „Der Junge und der Reiher“, der auf Japanisch ungefähr „Wie lebt ihr?“ heißt, lässt er vertraute Elemente früherer Filme in eine Geschichte über Entwurzelung, Adoleszenz, Trauer und Krieg einfließen. Fantasievoll ist das Wort, das über allem schwebt, rätselhaft, schön – aber auch schwermütig, passend zur Zeit. Eskapismus ist nicht das Kernvorhaben dieser Jugendbuchverfilmung.
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