Mudfinger – Amentia – Mudfinger/Broken Music 2025

Von Matthias Bosenick (19.05.2025)

Auf ihrem zweiten Album „Amentia“ zeichnet die zwischenzeitig zum Quartett angewachsene Band Mudfinger aus dem Westerwald eine Entwicklung nach: Beginnt der Reigen noch mit an Kyuss geschultem Stoner Rock, wechselt die Stimmungslage im Verlauf über Prog-Punk, Doom und Sludge zu etwas Rockendem, dem eine gehörige Portion Pop zugrundeliegt – und alles hat einen schlüssigen Ablauf. Und kein Bisschen Verwirrtheit.

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Suzanne Vega – Flying With Angels – Cooking Vinyl 2025

Von Guido Dörheide (18.05.2025)

Oha, Suzanne Vega. 1990 liebte ich „Luka“ (damals nicht wissend, dass es dort um schwere Kindeswohlgefährdung geht, was dem eingängigen und schön klingenden Song einen sehr wichtigen Ernst gibt) und „Tom’s Diner“ (Scheiße, jetzt hätte ich fast „Döner“ geschrieben), das ich zunächst in der ganz hervorragenden Tanzmusik-Fassung von DNA kennenlernte.

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Peter Doherty – Felt Better Alive – Strap Originals 2025

Von Guido Dörheide (16.05.2025) Seit nunmehr fast genau 16 Jahren bin ich Fan von Peter Doherty und seiner Musik – vorher war er mir tatsächlich nur bekannt als der in extrem hohen Dosen (also wie zum Beispiel diese Uludağ-Gazoz-Dosen, die deutlich höher als breit sind) harte Drogen konsumierende Lebensabschnittsbegleiter des bekannten Mannequins Kate Moss, von den Libertines hatte ich zum damaligen Zeitpunkt noch nie was gehört und alles, was ich über Peter (damals noch „Pete“) Doherty las, stieß mich in hohem Maße ab.

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Spezial: Sulatron-Records, zwei Alben – 2025

Von Matthias Bosenick (16.05.2025)

Zwei neue Veröffentlichungen präsentiert Dave Schmidt auf seinem Label Sulatron Records: Mit „Laughter“ das zweite Album der Electro-Noise-Band a/lpaca aus Mantua und mit „Live At The Church“ die Zusammenkunft des prominent besetzten Trios Krautfuzz mit J Mascis von Dinosaur Jr. Zudem weist er darauf hin, dass es die beiden Alben von Minerall jetzt auch auf CD gibt.

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Cyril Bernhard – Shulkehil – Cyril Bernhard 2025

Von Matthias Bosenick (15.05.2025)

Zurück zum Trio: In Dreierbesetzung generiert Gitarrist Cyril Bernhard aus Toulouse mit „Shulkehil“ einen „Soundtrack für einen Film, der nicht existiert“. Tatsächlich lassen sich Parallelen zu „Dead Man“ von Neil Young sowie zu Jim Jarmuschs Projekt Sqürl ausmachen, doch geht das Trio hier eigene Wege: Es kombiniert Jazz, Blues und Improvisation zu etwas, zu dem man den Film gern sehen würde. Der wäre bestimmt in Schwarzweiß gedreht.

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Cotoba – Sin Swims EP – Cotoba 2025

Von Matthias Bosenick (15.05.2025)

Etikettiert mit Math Core und Post Rock, biegen Cotoba diese Genres dann doch in komplett eigene Richtungen – nicht zuletzt mit Liedstrukturen, die sie von zu Hause einbauen, und das liegt in Seoul, Südkorea. Entsprechend erfrischend ungehemmt geht das Trio auf seiner neuen EP „Sin Swims“ mit den Genres und den Erwartungen um und präsentiert nach einem brachialen Opener vier Songs, die eher als Ballade aufzufassen wären. Lärm bekommen sie trotzdem unter den harmonischen Gesang geschoben.

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Was meine Freundin gerne hört – die Musikkolumne: Otto Pankrock aus Hagen

Von Onkel Rosebud

Neulich verschlug es meine Freundin aus beruflichen Gründen nach Hagen, dem „Tor zum Sauerland“. Sie beschwerte sich, wie öde es da gewesen sei: Die Fußgängerzone sähe aus wie in Kassel, überhaupt BRD-70er-Jahre-Ästhetik überall. Auf dem Bahnhof zöge es wie Hechtsuppe und das Freizeitangebot bestünde aus einer Tour durch ehemalige Luftschutzeinrichtungen oder ein begehbares Planetenmodell. Hier leben, nein danke, schimpfte sie. Ich konnte sie nicht trösten, wusste aber zu berichten, dass Hagen Ende der Siebziger mal das „Liverpool Deutschlands“ genannt wurde, denn die Stadt war für einen kurzen Augenblick das musikalische Epizentrum der Neuen Deutschen Welle. Die Humpe-Schwestern, Nena, Extrabreit kommen aus Hagen… und natürlich Grobschnitt.

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Dropped From The Sky: A Tribute To Mindfunk – Bitume Prods 2025

Von Matthias Bosenick (14.05.2025)

Diese Compilation steckt nicht nur voller Überraschungen, sondern ist auch gleich noch ein mehrfacher Rechercheauftrag: 15 Bands aus aller Welt, die man zumeist gar nicht kennt, widmen sich der vor 30 Jahren aufgelösten Band Mindfunk, die man im Falle des Nichtkennens auch unbedingt erkunden sollte. Aus den Funk-Stoner-Metal-Originalen machen die 15 Epigonen eine Gemengelage aus Stoner, Rock’n’Roll, EBM und Gothic-Doom – „Dropped From The Sky: A Tribute To Mindfunk“ ist eine geballte Tüte Unterhaltik.

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Simple Minds – Live In The City Of Diamonds – BMG 2025

Von Matthias Bosenick (14.05.2025)

Irgendwie scheinen die alten Schotten ihre Spielfreude zurückgewonnen zu haben. Der dritte Teil der „Live In The City Of“-Reihe mit dem Amsterdamer Schwerpunkt „Diamonds“ zeigt die Simple Minds agiler als der zweite, „Angels“, der 2019 den ersten, „Light“, aus dem Jahr 1987 fortsetzte. Besser als jener wird’s eh nicht mehr, aber dennoch darf man an diesem Best-Of-Potpourri mit prominenter hervorgehobener Gaststimme und eingearbeiteten Abweichungen seine Freude haben. Die sehr geilen Post-Punk-Synthie-Wave- und die sehr erfolgreichen Stadionrock-Zeiten der Achtziger bilden hier den bekannten Schwerpunkt, die eingeflochtenen neueren Stücke belegen, dass dies auch die beste Zeit der Glasgower war. Es lohnt das Mediabook mit sechs zusätzlichen Stücken.

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D-A-D – Live From The Arena – Warner Music Denmark 2025

Von Matthias Bosenick (13.05.2025)

40 Jahre D-A-D, 40 Jahre von den humorigen Cowpunks, die ursprünglich Disneyland After Dark hießen, zu den altgedienten Country-Blues-Boogierockern, die ihren Humor beibehielten und – zumindest in Dänemark – noch immer die größten Hallen ausverkaufen. Zum Beispiel am 1. November 2024 die Royal Arena in Kopenhagen, in die sich 15.000 Fans stopften, um den 40. Geburtstag ihrer Helden zu zelebrieren. Zum jüngsten Record Store Day erschien nun in Dänemark der komplette Mitschnitt mit 25 Songs in fast zweieinhalb Stunden, wahlweise als Doppel-CD oder als Vierfach-Vinyl. Wer beharrlich den Werdegang verfolgte, freut sich über diesen explosiven Kessel an beinahe die gesamte Karriere überspannenden Hits, und wer nicht, staunt, dass die Jungs nach „Sleeping My Day Away“ fleißig und beharrlich Rockhymnen nachreichten. Und spielen können sie auch noch wie junge Cowpunks!

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