TaboTago – Sessions 017: 20250308 Live in Schwerin – Iapetus Media 2025

Von Matthias Bosenick (24.09.2025)

Die Siebziger sind das musikalische Lieblingsjahrzehnt des Trios TaboTago, vornehmlich das rund um die Berliner Schule, und der eifern die drei Hauptstädter sowohl im Studio als auch in ausgedehnten Live-Performances nach. Die vorliegenden „Sessions 017: 20250308 Live in Schwerin“ sind der jüngste Mitschnitt – was man hört, ist zeitlos, retrofuturistisch war diese Form von Electro-Ambient-Kraut bereits vor 50 Jahren schon und ist es bis heute. Eine chillige Zeitreise zurück nach vorn.

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Colossus Of Destiny – Last Call – Colossus Of Destiny 2020/2025

Von Matthias Bosenick (23.09.2025)

Noch eine französische Band, die ihr jüngstes, inzwischen altes Album neu zugänglich macht, weil sie an neuer Musik arbeitet: „Last Call“ war 2020 das zweite Album von Colossus Of Destiny aus Paris, und da die Band sich vom Quintett zum Quartett und auch sonst umsortierte, dauerte es bis zur Wiederaufnahme der Aktivitäten bis jetzt. Die Band sortiert sich im Sludge ein, hat dafür aber einen viel zu hohen Energieausstoß und ist auf weiten Strecken einfach nicht langsam genug. Heißt: Hier kriegt man ordentlich was um die Ohren und ein breites Potpourri an Metal-Subgenres in einer Tüte kredenzt.

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Man’n Sin – Garden Of Starvation – Man’n Sin 2019/Maximum Effort 2025

Von Matthias Bosenick (18.09.2025)

Weil es mit Man’n Sin aus Rennes demnächst in Richtung zweites Album geht, gibt’s das bereits sechs Jahre alte Debüt „Garden Of Starvation“ jetzt nochmal offiziell nachgereicht. Auf dem nehmen sich die damals fünf Musiker haufenweise Elemente aus allen möglichen eher härteren Metal-Genres und fügen sie angenehm brutal zusammen: Thrash, Power, Groove Metal, dazu eine Stimme zwischen klar und geschrien, hier lässt man sich gern den Nacken massieren.

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Us And Them – The Lights And The Shadow – Fruits De Mer Records 2025

Von Matthias Bosenick (18.09.2025)

Was behutsam und brüchig als eine Art akustischer Freak-Folk beginnt, bekommt im Verlauf zwar einiges an Futter, bleibt aber im Dezenten. Us And Them ist ein Barock-Pop-Duo aus Stockholm, und auch, wenn dessen neues Album „The Lights And The Shadow“ vordergründig still und entrückt wirkt, birgt es einiges an Besonderheiten. Nach Pink Floyd indes klingt es nicht, könnte man dem Namen nach annehmen, und das ist auch gut so.

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Was meine Freundin gerne sieht – die Serienkolumne: Warum das Überspringen des Vorspanns eine Unsitte ist

Von Onkel Rosebud

Für meine Freundin fängt die Definition einer guten Serie beim Intro an. Unterlegt mit einem tollen Score kann das schon mal ein Versprechen für einen soliden Abend auf der Couch sein. Im besten Fall ist das mehr als nur Vorspann, ein Kunstwerk, das sie sofort in die Welt der Serie hineinzieht und auf das Kommende vorbereitet. Vor einigen Jahren wurde der „Skip Intro“-Button, zuerst bei Streamingdiensten, dann auch in den Mediatheken, eingeführt. Meine Freundin vermutet, dass die Zielgruppe dafür die stetig steigende Anzahl der Ungeduldigen ist. Ungeduld ist ja per se nichts Schlechtes, kennzeichnet aber in Bezug auf Serienintros eine Portion Angst vor Langeweile und zeigt eine gewisse Unreife.

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Club Director – Human Body Detected – Vova Sokolow 2025

Von Matthias Bosenick (17.09.2025)

Eigentlich eine geile Herangehensweise, jemanden aus dem Stoner-Space-Rock dazu zu motivieren, Electro-Musik zu machen: Vova Sokolow von den Black Hole Surfers aus Nischni Nowgorod debütiert mit „Human Body Detected“ als Club Director, weil er daheim im Tago Mago ein solcher ist. Zu hören gibt es fünf spacige, treibende Techno-Tracks, die die Grundzüge seiner Gitarrenmusik in Electro transferieren und so eine Musik zwischen Goa, Psytrance und krautigem House ergeben.

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qqqØqqq – Don’t Worry, All This Pain Will Vanish The Day We Disappear. Only Then Will The Sun Be Unearthed, And The Deer Return Silent: Everything Will Revert To Banality, But There Will Be No More Pain, I Promise You (EP) – qqqØqqq 2025

Von Matthias Bosenick (17.09.2025)

Sieht aus wie Black Metal, ist es aber mitnichten: qqqØqqq aus Venedig sind trotz Gitarreneinsatzes eher elektronisch unterwegs, in ihrer Herangehensweise mit den epischen Flächen, den unangepassten Strukturen und der repetitiv dräuenden Dunkelheit dem Schwarzmetall aber recht nahe. Die Download-EP mit dem sperrigen, aber schönen Titel „Don’t Worry, All This Pain Will Vanish The Day We Disappear. Only Then Will The Sun Be Unearthed, And The Deer Return Silent: Everything Will Revert To Banality, But There Will Be No More Pain, I Promise You“ macht drei meditative Tracks aus der Anfangszeit des Duos vor zehn Jahren erstmals zugänglich.

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GusGus – New Arrivals EP – Kompakt 2025

Von Matthias Bosenick (16.09.2025)

15 Minuten neue Musik von GusGus aus Island gibt es auf der „New Arrivals EP“, digital noch einen Remix on top obendrauf. Zwei Tracks auf 12“, die den neuen Weg des jüngsten Albums „DanceOrama“ fortsetzen – bedauerlicherweise, möchte man sagen, denn die Neuausrichtung mit Elementen aus Dancetracks der Achtziger und Neunziger gerät bisweilen cheesy, und so will man die eigentlich kathedralisch housenden GusGus ja eher nicht haben. „New Arrivals“ ist ein kurzweiliger Club-Spaß, der nicht sonderlich haften bleibt.

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Stephan Thelen & Markus Reuter – Rothko Spaces, Volume 4 – Iapetus Media 2025

Von Matthias Bosenick (16.09.2025)

Erstmal ist „Rothko Spaces, Volume 4“ ein Album voller Drones und Soundscapes, doch wie der Schweizer Stephan Thelen unter Zuhilfenahme der von Gitarrist Markus Reuter generierten Improvisationen zu diesen sechs Tracks zusammenfügt, das ist eine Kunstwissenschaft für sich und ergibt eben mehr als nur Drones und Soundscapes – die Tracks sind voller Leben, voller Details, und obschon voller dunkler Momente, sehr einladend, sich in diesen unberechenbaren Räumen zu bewegen. Bleibt die Frage: Was hat es mit diesem Rothko auf sich?

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Anamanaguchi – Anyway – Polyvinyl Record Company 2025

Von Matthias Bosenick (15.09.2025)

Dieses Album beginnt mit einer E-Gitarre, und es unterlässt es auch nicht, diese im weiteren Verlauf zum Einsatz zu bringen, und zwar gar nicht mal so undominant, wie man es von einer Band erwarten würde, von der es heißt, dass sie vor rund 20 Jahren als Chiptune-Quartett startete. Anyway, von Chiptune ist nun auf „Anyway“ noch der Hintergrund geblieben, denn die New Yorker mit dem eindeutig googlebaren Namen Anamanaguchi kredenzen ein Dutzend Indierock-Preziosen, die zwischen noisy und eingängig einen feinen Neunziger-Geist freilassen.

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