Was meine Freundin gerne liest – die Literaturkolumne: Die Abenteuer des Werner Holt

Von Onkel Rosebud

Dieter Nolls Roman „Die Abenteuer des Werner Holt“ war Pflichtlektüre in der 10. Klasse des DDR-Schulsystems und wurde damals trotzdem von so ziemlich allen jungen Erwachsenen freiwillig gelesen, weil es vordergründig ein Abenteuerroman ist und erst im Abgang ein Antikriegsroman.

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Was meine Freundin gerne liest – die Literaturkolumne: Verdienter Lehrer des Volkes – Ottokar Domma

Von Onkel Rosebud

Ottokar Domma war wohl der bekannteste Schüler der DDR. Früchtchen, Weltverbesserer, Gerechter, Schalk und Philosoph in einem. So heißen jeweils auch alle Bücher der Reihe. Ottokar besuchte seit 1967 die sechste Klasse einer brandenburgischen Schule. Er blieb immer zwölf – wie Harald, sein bester Freund, wie der Schweinesigi oder die Mia, die „die dicke Mia“ genannt wird, was heutzutage zu Recht nicht mehr geht. Auch andere Charaktere in den Büchern wie der Klassenlehrer Burschelmann, Direktor Keiler, Fräulein Bella Kohl oder die Pilei Alfons altern in den Büchern nie.

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Was meine Freundin gerne sieht – die Serienkolumne: Harter Brocken – Weicher Kern

Von Onkel Rosebud

Sankt Andreasberg gehört zur Stadt Braunlage im Landkreis Goslar und ist als ehemaliger heilklimatischer Kurort bekannt für Heilfasten und Fastenwandern, aber auch für kulinarische Spezialitäten, wie die Harzer Schmorwurst oder die „Rammelse Wurscht“. Deshalb wahrscheinlich ehemaliges Heilbad. Ebendort spielt seit 2015 die ARD-Reihe „Harter Brocken“, die bis heute neun 90-Minüter hervorgebracht hat und die prinzipiell die regelmäßige Abführung der Rundfunk- und Fernsehgebühr rechtfertigt, weil sie vielen anderen offensichtlich gefällt. Und meiner Freundin auch.

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Was meine Freundin gerne sieht – die Serienkolumne: Geld macht unglücklich!

Von Onkel Rosebud

Was in Norwegen ein Viertel der Einwohner vor dem Bildschirm versammelte, ist für meine Freundin ein guter Grund für ein Binge-Wochenende. „Exit“ ist die erfolgreichste norwegische Serie aller Zeiten: Eine Million Norweger haben die Serie gesehen. Bei nur 5,4 Millionen Einwohnern ist das ein ziemlich guter Schnitt, vor allem, wenn man bedenkt, dass dieses vor Sex-, Drogen- und Gewalt-Exzessen strotzende Fiction-Werk viele jüngere und zarter besaitete Menschen erst gar nicht erreicht haben dürfte. Platt gesagt ist „Exit“ Norwegens Antwort auf „Wolf Of Wall Street“ oder „American Psycho“. Vier Investment-Banker geben sich einem Sex-, Drogen- und Gewaltrausch hin.

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Was meine Freundin gerne sieht – die Serienkolumne: Tour de France in der ARD – Tolle Bilder, Schlechte Kommentare.

Von Onkel Rosebud

Der Refrain eines Gassenhauers vom großen Funny van Dannen aus dem Album „Uruguay“ (Trikont 1999) lautet „Als Jan Ulrich die Tour de France gewann“. Er meinte das Jahr 1997. Auf der 13. Etappe von Saint-Étienne nach L’Alpe d’Huez hatte ich einen glorreichen Moment des linearen Fernsehens, bei dem noch ungestraft davor gekniet werden durfte. Der Protagonist kam auf einer Abfahrt von der Strecke ab und fuhr einen Abhang hinunter. Der Moderator kollabierte, die Kamera hielt drauf und nach einer gefühlten Ewigkeit von 50 Sekunden kraxelte der vom Altholz angeschürfte „Ulle“ aus dem Gebüsch und setzte sich wieder auf sein Veloziped. Vermutlich, um diesen traumatischen Moment der Neunziger zu verarbeiten, schaue ich immer noch regelmäßig in die Liveübertragung des Grande Boucle rein.

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Was meine Freundin gerne sieht – die Serienkolumne: Taeksi woonjunsa – A Taxi Driver

Von Onkel Rosebud

Meine Freundin ist von geschichtlichen Ereignissen fasziniert, vor allem von denen, die im polytechnischen Unterricht aus systemrelevanten Gründen ausgespart wurden. Ein Beispiel dafür ist der Gwangju-Aufstand im Zeitraum 18. Mai bis 27. Mai 1980. Er gilt als die Wiege der Demokratie in Südkorea. Damals erhoben sich Studenten, Arbeiter und einfache Bürger gegen das Militär und wurden niedergemetzelt. Der einzige Journalist, der darüber weltweit berichtete, war Jürgen Hinzpeter (*1937; † 2016) aus Lübeck.

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Was meine Freundin gerne sieht – die Serienkolumne: Mystery Road

Von Onkel Rosebud

Aufmerksamen Leser*innen dieser Kolumne ist es nicht entgangen, dass meine Freundin ein überdurchschnittliches Interesse für Filme und Serien aus Down Under aufbringt. Im Besonderen übt die älteste fortlaufende Kultur der Erde, die der Aborigines, eine Faszination auf sie aus. Deshalb ist sie anno 2013 ins Kino geflitzt, um „Mystery Road“ anzuschauen, und 2018 gleich noch mal, als der Nachfolger „Goldstone“ rauskam. Bedingt durch den enormen Erfolg des ersten Spielfilms in Australien, wurde ein auf 3 Staffeln angelegtes Spin-Off gedreht, das zwischen den Handlungen der beiden Filme spielt und 2022 sein Grande Finale fand. Pflichtveranstaltung für meine Freundin.

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Was meine Freundin gerne sieht – die Serienkolumne: Ende gut, alles gut – oder auch nicht

Von Onkel Rosebud

Das Serienfinale von „Game Of Thrones“ ist mittlerweile über fünf Jahre her und meiner Freundin erging es wie den meisten Fans der Serie: Sie hat ihren Frieden mit dem unausgegorenen Ende geschlossen. Trotzdem lässt sie die Sache nicht los und sie verfolgt, wie George R. R. Martin diese Aufgabe in den letzten beiden Büchern der Reihe bewältigt. Dann wird es nämlich einen offiziellen alternativen Abschluss der Geschichte geben und sie fragt sich jetzt schon, welche Version nun die bessere ist.

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Was meine Freundin gerne sieht – die Serienkolumne: Warum „Die Reise nach Tokio“ der beste Film aller Zeiten ist

Von Onkel Rosebud

Meine Freundin liebt die arte-Mediathek. Neulich äußerte sie, von den üblichen Streaming-Diensten mit ihrem zielgruppenorientierten Einheitsbrei die Nase voll zu haben und eine Pause von Netflix und Co zu nehmen, um sich künftig auf arte, die Fundgrube für Anspruchsvolle, zu konzentrieren. Sie hält das jetzt schon länger durch und das hat unter anderem dazu geführt, dass wir mitreden können, falls auf der nächsten Party in der Küche mal die Sprache auf den japanischen Autorenfilmer Yasujirō Ozu kommt.

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