Wallace & Gromit: Vergeltung mit Flügeln (Vengeance Most Fowl) – Nick Park/Merlin Crossingham – Aardman 2024/Netflix 2025

Von Matthias Bosenick (20.01.2025)

Seit 2008 gab es keinen neuen Film von und mit und über „Wallace & Gromit“, den quasselfreudigen Erfinder und seinen schweigsamen Hund, die beiden englischen Knetgummifiguren, die 1989 erstmals im britischen Fernsehen und Mitte der Neunziger auch in Deutschland im Kino auftraten. Jetzt reaktiviert Erfinder Nick Park nicht nur die Titelhelden, sondern auch den kriminellen Gegner ihres zweiten Films „The Wrong Trousers“ aus dem Jahr 1993, nämlich den als Hahn verkleideten Pinguin Feathers McGraw, der die titelgebende Rache vollzieht. Sind ein paar nette Gags drin, ist aber nicht der langen Rede wert, muss man ernüchtert konstatieren. Wichtigster Hinweis: um Gottes Willen nicht auf Deutsch gucken! Die Synchronisation ist erbärmlich fürchterlich.

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Was meine Freundin gerne sieht – die Serienkolumne: Harter Brocken – Weicher Kern

Von Onkel Rosebud

Sankt Andreasberg gehört zur Stadt Braunlage im Landkreis Goslar und ist als ehemaliger heilklimatischer Kurort bekannt für Heilfasten und Fastenwandern, aber auch für kulinarische Spezialitäten, wie die Harzer Schmorwurst oder die „Rammelse Wurscht“. Deshalb wahrscheinlich ehemaliges Heilbad. Ebendort spielt seit 2015 die ARD-Reihe „Harter Brocken“, die bis heute neun 90-Minüter hervorgebracht hat und die prinzipiell die regelmäßige Abführung der Rundfunk- und Fernsehgebühr rechtfertigt, weil sie vielen anderen offensichtlich gefällt. Und meiner Freundin auch.

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Was meine Freundin gerne sieht – die Serienkolumne: Geld macht unglücklich!

Von Onkel Rosebud

Was in Norwegen ein Viertel der Einwohner vor dem Bildschirm versammelte, ist für meine Freundin ein guter Grund für ein Binge-Wochenende. „Exit“ ist die erfolgreichste norwegische Serie aller Zeiten: Eine Million Norweger haben die Serie gesehen. Bei nur 5,4 Millionen Einwohnern ist das ein ziemlich guter Schnitt, vor allem, wenn man bedenkt, dass dieses vor Sex-, Drogen- und Gewalt-Exzessen strotzende Fiction-Werk viele jüngere und zarter besaitete Menschen erst gar nicht erreicht haben dürfte. Platt gesagt ist „Exit“ Norwegens Antwort auf „Wolf Of Wall Street“ oder „American Psycho“. Vier Investment-Banker geben sich einem Sex-, Drogen- und Gewaltrausch hin.

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Was meine Freundin gerne sieht – die Serienkolumne: Tour de France in der ARD – Tolle Bilder, Schlechte Kommentare.

Von Onkel Rosebud

Der Refrain eines Gassenhauers vom großen Funny van Dannen aus dem Album „Uruguay“ (Trikont 1999) lautet „Als Jan Ulrich die Tour de France gewann“. Er meinte das Jahr 1997. Auf der 13. Etappe von Saint-Étienne nach L’Alpe d’Huez hatte ich einen glorreichen Moment des linearen Fernsehens, bei dem noch ungestraft davor gekniet werden durfte. Der Protagonist kam auf einer Abfahrt von der Strecke ab und fuhr einen Abhang hinunter. Der Moderator kollabierte, die Kamera hielt drauf und nach einer gefühlten Ewigkeit von 50 Sekunden kraxelte der vom Altholz angeschürfte „Ulle“ aus dem Gebüsch und setzte sich wieder auf sein Veloziped. Vermutlich, um diesen traumatischen Moment der Neunziger zu verarbeiten, schaue ich immer noch regelmäßig in die Liveübertragung des Grande Boucle rein.

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