Von Matthias Bosenick (28.07.2012)
Zeit spielt absolut keine Rolle bei Alien Sex Fiend. So etwas wie Zeit gibt es nicht, keine Relation, kein Fortschreiten, keine Begrenzung. Die Engländer feiern das 30jährige Bestehen ihrer kleinen Band aus dem Batcave mit einer Best-Of-Tour. 30 Jahre? Viele Gothics, Gruftis, Batcaves und sonstige Indie-Fans wissen oft gar nicht, dass es Alien Sex Fiend überhaupt noch gibt, denn die kreative und intensive Hochzeit der Band ist heute doppelt so lange her, wie sie gedauert hat. Entsprechend deckte die Band auch ihre Setlist ab: Alle zehn Stücke stammten aus den ersten zehn Jahren. Und nochmal zeitlos: Zehn Stücke in einer Stunde und 50 Minuten bei einem kurzen und knackigen „R.I.P.“ dazwischen macht satte zwölf Minuten Spielzeit pro Song, besser: pro tranceartig aufgeschichtetem Kunstwerk. Von vor 30 Jahren stammte auch die Bühnendeko: Wie auf dem Cover des Debütalbums „Who’s Been Sleeping In My Brain?“ hingen Spinnenwebenfetzen von der Decke, dazu standen einige von Nik Fiend entstellte Schaufensterpuppen und eine Mülltonne auf der Bühne herum. Die Tonne nutzte Nik Fiend häufig dazu, sich während seiner Stimmbeiträge auszuruhen. Mrs. Fiend bediente die anfällige Technik. Außer den wahrhaftig lustigen Eheleuten Fiend spielte noch ein Metzger im blutüberströmten Kittel Gitarre und fummelte ein Frisör im unbesudelten Kittel an technischen Geräten herum. Mehr brauchte es nicht, um das volle K17 glücklich zu machen und zum Wogen und Pogen zu bewegen.
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