Nine Inch Nails – Live im Forum, Kopenhagen, am 13. Mai 2014

Von Pernille Sørensen (14.05.2014)

God made the world, but I made the sound

Man hat es schon so oft gemacht. Zu einem Konzert gehen, da stehen. Die Warm-up-Band geht auf die Bühne. Man wartet, bis sie endlich fertig sind, man hofft darauf. So ist es auch heute. Cold Cave sind Warm-up zu NIN. Ich höre die tanzbaren Momente und Riffs. Gute Hook-Lines. Aber da endet es auch.

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Tamikrest – Live im Hallenbad Wolfsburg am 27. März 2014

Von Matthias Bosenick (29.03.2014)

Mory Kanté singt jetzt bei The Velvet Underground mit, und er hat ein paar Freunde mitgebracht. So klingt es zumindest, grob zusammengefasst: Zu acht grooven Tamikrest, bestehend aus Tuaregs vornehmlich aus Mali, im Kulturzentrum Hallenbad. Sie verbreiten allerbeste Laune und laden zum ausgelassenen und selbstvergessenen Tanz ein. Zwar tobt der Saal und explodiert nach jedem Song vor Begeisterung, doch ist das mit dem Tanzen nicht so einfach: Der Saal ist bestuhlt und nur wenige stehen auf und bewegen sich am Rand des früheren Schwimmbeckens. Dennoch, die Resonanz ist bombastisch und die Musik sowieso.

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Der Weg einer Freiheit & The Ocean – Live im Hansa-Kultur-Club, Braunschweig, am 23. Februar 2014


Von Matthias Bosenick (24.02.2014)

Dieser Artikel ist auch erschienen auf Stefanie Krauses Seite Kult-Tour Braunschweig.

Earthship aus Berlin eröffnen für das umwerfende Doppelpack, bestehend aus den Black-Metallern Der Weg einer Freiheit aus Würzburg und den Allesdurcheinandermoshern The Ocean aus Berlin und der Schweiz. Was die drei Bands musikalisch eint: Progressivität, Komplexität, Brutalität. Innerhalb der Metal-Szene liegen sie stilistisch allerdings doch ungewöhnlich weit auseinander. Macht nichts: Die einen blasen das Gehör frei, die anderen verwirren den Nacken mit gebrochenen Rhythmen.

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Yo La Tengo, Live im Lille Vega, København, am 19. November 2013

Von Matthias Bosenick (25.11.2013)

Je mehr man von ihnen hört, desto unfassbarer ist es, dass Yo La Tengo es in den fast 30 Jahren ihres Bestehens nicht in den allgemeinen Avantgarde-Noise-Indierock-Pantheon geschafft haben. Auch live beweisen sie immer wieder, dass es dafür allen Grund gibt: Im stark erhitzten Lille Vega zeigten die drei Musiker die größtmögliche Stil-Bandbreite, zu der sie in der Lage sind, und das auch noch in gut drei Stunden, inklusive Pause. Sie waren sich selbst die besinnliche Vorband und gossen dann den Saal in Schweiß.

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!!! live im Knust, Fettes Brot live in der Roten Flora, Hamburg, am 3. November 2013



Von Matthias Bosenick (04.11.2013)

Seit ihrem zweiten Album beehren die New Yorker !!! nach jeder neuen Veröffentlichung ihre Fans in Hamburg. Derer haben sie einige, wenngleich sich vergleichsweise wenige an einem Sonntagabend zu dem Konzert trauten. Man hatte erstaunlich viel Platz zum Tanzen, und den braucht man bei der energetischen Musik auch. Schön: Auf dem Rückweg kam man noch am verbotenen Auftritt von Fettes Brot vorbei.

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Dead Can Dance – Live auf der Freilichtbühne im Stadtpark Hamburg am 19. Juni 2013

Von Matthias Bosenick (21.06.2013)

Haben wir alles? Decke, Weißwein, Becher, Teller und Besteck; eine Stange Weißbrot, Grissini, Sour Cream, Arla Buko mit Bärlauch-Pesto, Pesto Rosso, Antipasti aller Art, eine Tüte Mandeln, ein Pfund Erdbeeren. Ja, wir haben alles. Alles, was man braucht, um an einem heißen Hamburger Sommertag im Park zu Livemusik chillen zu können. Okay, also gehen wir los, in den Stadtpark, am schlauchartigen Eingang zur Freilichtbühne gibt es zwei schmale Grünstreifen, auf denen sich sommers alljene niederlassen, die nicht den Eintritt zur Freilichtbühne entrichten, aber trotzdem die Musik erleben wollen. Heute spielen Dead Can Dance, die Sonne glüht, Hamburg schmilzt, wir haben Picknickhunger. Auf dem Grünstreifen vor dem Eingang finden wir mit Leichtigkeit Platz, laut Inga so kurz vor Beginn der Veranstaltung eigentlich recht ungewöhnlich. Wir errichten unseren Picknickplatz zwischen zwei locker voneinander entfernten Gruppen und lassen den Strom der Ticketbesitzer an uns vorbei ziehen. Als wir die Weinflasche aus der Tasche holen, fällt uns auf, was wir vergessen haben: Den Korkendreher. Was tun? Per Mobiltelefon im Internet gucken, was man dann macht? Den Kugelschreiber nehmen, wie früher, und den Korken in die Flasche drücken? Oder unsere Nachbarn fragen: die beiden abgehalfterten Altpunks links oder das Paar mit dem Axl-Rose-artigen Tier als männlichem Part rechts? Wir entscheiden uns für den Axl-Typen. Mal sehen, was passiert.

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Eläkeläiset – Live in der Faust, Hannover, am 20. April 2013


Von Matthias Bosenick (21.04.2013)

„Humppa macht krank“, behauptete einer der dieses Mal fünf Eläkeläiset-Musiker bei der Rückkehr zur letzten Zugabe. Vieles untermauerte den Verdacht, dass er log: Die Band steigerte ihr Tempo und ihre Energie im Verlauf des an Energie nicht armen Auftritts, das wirkte schon mal nicht krank, und außerdem: Wer so etwas 20 Jahre lang durchhält, kann gar nicht krank sein. Zudem fiel auf, dass den üblichen Maurerbrausekisten und Wodka-O-Anderthalbliterflaschen an den Tischen auf der Bühne dieses Mal Gefäße mit Mineralwasser gewichen waren. Die Party in der Faust war indes so ausgelassen wie immer – und das ist eigentlich die größte Überraschung: Wer hätte geahnt, dass dieser Witz, bekannte Hits aus allen Genres im Humppa-Stil nachzukloppen, tatsächlich 20 Jahre lang witzig bleibt?

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Phillip Boa & The Voodooclub – Live im Meier, Braunschweig, am 12. April 2013


Von Matthias Bosenick (13.04.2013)

War das wieder schön. Eine intelligente Tanzparty für alternative Ü30-Musikhörer. Publikum und Entertainer waren gleichermaßen und offenbar sich gegenseitig ansteckend gut aufgelegt und feierten die zurückliegende Jugend und das verheißungsvolle Neue zu gleichen Teilen. Denn Phillip Boa wusste, was die Fans wollten, und brachte darin unter, was er selbst wollte: Der Voodooclub spielte ein Best-Of der früheren Hits und eine Auswahl an Songs des neuen Albums „Loyalty“. Dabei wurde deutlich, wie viel zwingender, nervöser und komplexer die alten Lieder sind und wie aufgeräumt er heute komponiert.

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Gojira – Live im Pumpehuset in Kopenhagen am 2. November 2012

Von Matthias Bosenick (05.11.2012)

Als ich dann endlich stolzer Besitzer eines Tickets und damit in der Halle war, konnte ich über die anderthalb Stunden davor nur lachen. Doch während ich noch an einem kalten Freitagabend im November vor dem Pumpehuset auf und ab ging, in der allmählich sinkenden Hoffnung, auch nur einer der ankommenden Gäste würde sein Ticket zu dem lange ausverkauften Gojira-Konzert vielleicht erschwinglich an mich abtreten wollen, waren Blut und Wasser das wenigste, das ich schwitzte. Immerhin hatte ich nur einen Leidensgenossen und damit Konkurrenten, der sich zu meinem großen Glück allerdings als mein Unterstützer und Retter erwies. Und das Konzert war auch gut.

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Devin Townsend Project & Fear Factory – Live in der Markthalle in Hamburg am 31. Oktober 2012

Devin Townsend Project Devin Townsend Project
Fear Factory Fear Factory

Von Matthias Bosenick (05.11.2012)
Fotos von Olli Zschörnig

Ach, Devin war gar nicht der Hauptact? Fear Factory sind heute größer als Devin? Obwohl die in der Zeit stehengeblieben sind und Devin sich weiterentwickelt hat, wie auch das Konzert belegte? Eigenartig. Nun gut. Für die eine Stunde lustigen Metal-Prog-Devin hat sich die stumpfe Fear-Factory-Party mit der Reminiszenz an die eigene Adoleszenz aber auf jeden Fall gelohnt.

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