Von Matthias Bosenick (12.11.2012)
Ein reiner Film aus Grönland ist „Inuk“ gar nicht, wie es der erste Anschein erweckte: Das Filmteam stammt aus Frankreich, der Regisseur – trotz skandinavischen Namens – aus San Francisco. Was man auch merkt, so sehr, wie der Soundtrack kleistert. Aber es geht ja um die Bilder, und die sind, der kostengünstigen Handkamera zum Trotz, mindestens beeindruckend. Es macht sich bemerkbar, dass dem Film eine Dokumentation zugrunde liegt, denn die Handlung als solche ist wahrhaft schmal. Adoleszenz in der Grönländischen Realität im Kontrast zum kulturellen Erbe ist das Thema. Den Grönländischen Anteil am Film machen die vor Ort gecasteten Laiendarsteller aus, vor deren Arbeit man Respekt haben muss. „Inuk“ ist insgesamt eher „Die Geschichte vom weinenden Kamel“ als „Atanarjuat“.