Von Matthias Bosenick (18.11.2014)
Wenn man lediglich weiß, dass Altmeister Mike Leigh einen Film über den unangepassten Maler William Turner gedreht hat, und guckt sich dann den Film an, wird man überrascht: Er bricht mit allen Erwartungen. „Mr. Turner“ ist kein klassisches Bio-Pic, und das ist auch gut so. Die Erzählstruktur verwirrt zunächst: Man bekommt Fragmente vorgesetzt, die nicht einmal direkt mit Turners Biografie zu tun haben, sondern eher seinen Alltag abbilden. Sie scheinen keinen Bezug zueinander zu haben, sondern eine Ansammlung von Mosaiksteinen zu sein. Mit der Zeit ähneln sie dann vielmehr Morsezeichen, die hintereinander gelesen sehr wohl eine Geschichte ergeben. Diese Geschichte ist sehr lehrreich, nur ist sie zu lang: In 150 Minuten findet sich leider auch Langeweile.