Von Matthias Bosenick (08.07.2012)
Ein Film über Wolfsburg. Was soll da schon zu sehen sein, denkt man als Auswärtiger, wie interessant soll bitteschön eine Stadt wie Wolfsburg sein, ausgerechnet Wolfsburg. Selbst Wolfsburger neigten bis zuletzt dazu, ihre Stadt mit brutaler Wortgewalt zu verteidigen, weil sie wussten, dass es eigentlich um nichts geht. Wolfsburg, mitten in Ostfalen, einem Landstrich, dessen Bewohner nicht eben offen und zugänglich sind. Wolfsburg, eine Stadt, die sich über einen einzigen Industriezweig und nur einen einzigen Arbeitgeber definiert. Hat. Denn wie im Ruhrgebiet findet auch in Wolfsburg der Wandel statt: Seit dem ausgehenden zweiten Jahrtausend begreift Wolfsburg sich nicht nur als Autostadt und der Wolfsburger sich nicht nur als Arbeiter. Wolfsburg öffnete sich für Kultur, Architektur, die erste Fußball-Bundesliga und den Tourismus. Der Wolfsburger ist es inzwischen gewohnt, von neugierigen Fremden umringt zu sein, und fasst etwa die Italiener, die als erste Fremde vor 50 Jahren zum Arbeiten kamen und bis heute blieben, schon längst nicht mehr als Fremde auf. Wolfsburg ist interessant, ideenreich und schön. Und Joachim Altschaffel zeigt das mit dieser DVD.
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