Von Matthias Bosenick (25.01.2016) / Auch veröffentlicht auf Kult-Tour – Der Stadtblog
Intelligent, inkonsequent und ambivalent vom Kindergeburtstag zur „Wetten dass..?“-Kulisse: Deichkind im Jahre 2016 sind längst nicht mehr die Anarcho-Truppe, als die sie vor zehn Jahren in die Schlagzeilen der Musikpresse kamen. Die kritischen Inhalte und klugen Zitate überwiegen zwar (gottlob) noch, doch zelebrieren die Dance-Hopper in der zweiten Hälfte den tumben Hedonismus und widersprechen sich in vielen Aspekten selbst. Zudem ist die Show nicht mehr als nur eine Show, eine glattpolierte zudem; von einem Konzert kann keine Rede sein, da niemand ein Instrument bedient. Die richtig durchgeknallten Deichkind-Elemente kommen zumeist nur von Videoeinspielungen, lediglich im ersehnten Abschlusstrack „Remmidemmi“ lassen sie die Korken mit Effekt knallen. Aalglatt und fast ohne ein Staubkörnchen, aber eine geile Party für 5000 Leute.