Spezial: addicted/noname Label aus Moskau, Teil 19

Von Matthias Bosenick (09.10.2025)

Ein neuer Reigen Musik vom fantastischen Label addited/noname aus Moskau, dieses Mal mit dem Schwerpunkt IWKC alias I Will Kill Chita alias Evil Bear Boris, ganz abgesehen von solchen Band-Kombinationen wie REEBBB, DEEBBB oder Pizzdolf EB. Die Musik dieser Instrumental-Band ist so unberechenbar wie ein Überraschungsei: Man weiß nie, was man bekommt, aber es ist immer gut. Los geht es mit der 2010er Debüt-EP „Best Days“, das jüngste Album „Misha“ erhielt, wie einige weitere Veröffentlichungen, auf dieser Seite bereits an anderer Stelle seine Berücksichtigung.

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Spezial: Jörg A. Schneider – Vier Veröffentlichungen – Schneider Collaborations 2025

Von Matthias Bosenick (07.10.2025)

Vier neue Kollaborationen gibt es aktuell vom wandlungsfähigen Schlagzeuger Jörg A. Schneider: Free Jazz mit Tatsu Aoki, epische Drones mit Hansi Dreßler, freien Noiserock mit Dirk Serries sowie Trompeten-Ambient mit Drazek Fuscaldo. Wie immer gilt: Gerade Rhythmen darf man hier nicht erwarten, die Musik entwickelt ihre Schönheit in der Unangepasstheit.

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Cobol Pongide – Kosmodrom – Dischi Durevoli Records/Goodfellas 2025

Von Matthias Bosenick (06.10.2025)

Vermutlich muss Emiglino Cicala aus Rom seinen alten Instrumentenfuhrpark nicht mal entstauben, um solche Retromusik machen zu können, wie er es als Cobol Pongide auf „Kosmodrom“ unternimmt – schließlich ist dies bereits sein offiziell viertes Album unter diesem Namen. Satte 17 Songs zwischen Retrofuturismus, Italo-Pop und SciFi-Absurdität mit einer Menge Pop-Appeal gibt’s hier, und es klingt deutlich ernsthafter, als es die Konstellation vermuten lässt.

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The Frenz Experiment – Anxious/Composed – Glorious Records 2025

Von Matthias Bosenick (02.10.2025)

The Frenz Experiment ist das angenommene Ein-Personen-Projekt von Frank Trimager Andersen aus Århus, der auf seinem Debüt „Anxious/Composed“ komplett im Downbeat gehaltene und reichlich abgedunkelte hypnotische Instrumentaltracks zusammenträgt. Und wie es sich für Musik gehört, die im Projektnamen einen Bezug zu The Fall herstellt: repetition, repetition, repetition. Anklänge an Wave und Gothic spielen hier ebenso mit hinein wie psychedelische Elemente.

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Sprints – All That Is Over – City Slang 2025

Von Guido Dörheide (01.10.2025)

Irische Musik ist scheiße. U2, Chris de Burgh, Dexys Midnight Runners, The Kelly Family, Céline Dion – alles Scheiße. Alles? Nein – es gibt in den letzten Jahren immer noch Hoffnung, zum Beispiel in Gestalt von Fontaines D.C. oder von Sprints. Von den Sprints? Wurscht, eine Band, die so eine Energie transportiert, braucht keinen Artikel. Außer vielleicht diesen hier. Einen von vielen vielen positiven journalistischen Äußerungen über diese tolle Band, derer es nicht genug geben darf. Die Rede ist von Artikeln, nicht von Bands. Davon gibt es schon viel zu viele, und unsere Rede ist hier von den Sprints und von niemandem anders. Also nun mal Pommes bei die Fische:

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Der Weg einer Freiheit – Innern – Season Of Mist 2025

Von Matthias Bosenick (01.10.2025)

Was tun, wenn man den Post Black Metal so weit voranbewegt, dass man damit nicht nur in der Szene Pflöcke setzt und die Erwartungen an den Album-Nachfolger in die Höhe treibt? Mit „Innern“ machen Der Weg einer Freiheit beides: einfach so weiter und in essentiellen Aspekten genau dies nicht. Heißt: Das brutale Gebrüll mit Doublebass und Gitarrenflächen bleibt, das Trippige der Hitsingle „Immortal“ verschwindet – aber nicht ersatzlos, denn zum Ende des Albums blicken die Würzburger in Richtung Black Gaze.

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Fly Cat Fly – Sketches From The Past – Fly Cat Fly 2025

Von Matthias Bosenick (30.09.2025)

„Sketches From The Past“ ist quasi die Leberwurst-Rumkugel der Musiker-Innung: Fly Cat Fly fegten Studio-Reste aus den zurückliegenden 13 Jahren zusammen und formten ein schmackhaftes Album daraus. Hört man sich die elf Songs an, wird klar: Dafür würden andere Bands Straftaten begehen – und hier sind es lediglich Reste. Eine melancholisch-emotionale Reise vom Anfang (zu dritt mit Schlagzeuger) bis heute (mit Drum-Loops als Duo) durch die bis dato unerzählte Indierock-Historie der beiden Braunschweiger, die mitnichten den Anschein einer Compilation erweckt.

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Yodok III – Nidarsdomen: Live At Olavsfest 2023 – Consouling Sounds 2025

Von Matthias Bosenick (30.09.2025)

Mit Blechblasinstrumenten, E-Gitarre und Schlagzeug Avantgarde machen? Das kann Yodok III, das Schwedisch-Norwegisch-Belgische Experimental-Trio, bestehend aus Dirk Serries, Tomas Järmyr und Kristoffer Lo. Vor zwei Jahren bespielten sie die Trondheimer Kathedrale Nidarsdomen und nutzten den Ort gleich mal dafür, eine Organistin zu Wort kommen zu lassen. Der einstündige Mitschnitt reicht vom Ätherischen bis zum Pandämonium und beeindruckt schon akustisch so sehr, wie es der Optik des Domes entspricht.

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Baxter Dury – Allbarone – Heavenly Recordings 2025

Von Guido Dörheide (24.09.2025)

Baxter Dury kriegt langsam die Kurve: Ich muss ja zugeben, dass ich mich anfangs nur mit ihm beschäftigte, weil er der Sohn des großen Ian Dury ist und als solcher auch auf dem Cover von „New Boots And Panties“ (1977) enthalten war. Stimmlich und von der Stimmung her erkenne ich auch gewisse Parallelen zwischen Vadder und Sohn (auf dem vorherigen Album, „I Thought I Was Better Than You“ aus 2023, arbeitete sich Dury auch daran ab, der Sohn eines berühmten Vaters zu sein, auch ein großartiges Album), obwohl er eigentlich komplett sein eigenes Ding macht: Baxter Dury erzählt Geschichten und überlässt es den Sängerinnen (hier hauptsächlich J Grrey), Melodien zu den großartigen Songs beizusteuern. Und das gelang ihm noch nie so überzeugend wie auf „Allbarone“.

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Crystal Jacqueline And Friends – Smoke Road – Fruits de Mer Records 2025

Von Matthias Bosenick (25.09.2025)

In den Kompositionen modernisierte, teils psychedelische, weitestgehend melancholische Retro-Folkmusik macht die Britin Jacqueline Bourne alias Crystal Jacqueline auf dem neuen Album „Smoke Road“, dem sie nicht ohne Grund den Interpreten-Zusatz „And Friends“ anfügt: Nach einer Begegnung mit dem Liverpooler Autoren David Greygoose entstand das Grundkonzept für dieses Album, für das er die Inhalte lieferte und für dessen musikalische Umsetzung sich Bourne einen Stapel Musiker aus dem Folk-Umfeld dazuholte. Heraus kamen fast anderthalb Stunden Musik, die sich auf vier thematisch strukturierte LP-Seiten verteilen. Eine Fantasy-Reise.

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