Us And Them – The Lights And The Shadow – Fruits De Mer Records 2025

Von Matthias Bosenick (18.09.2025)

Was behutsam und brüchig als eine Art akustischer Freak-Folk beginnt, bekommt im Verlauf zwar einiges an Futter, bleibt aber im Dezenten. Us And Them ist ein Barock-Pop-Duo aus Stockholm, und auch, wenn dessen neues Album „The Lights And The Shadow“ vordergründig still und entrückt wirkt, birgt es einiges an Besonderheiten. Nach Pink Floyd indes klingt es nicht, könnte man dem Namen nach annehmen, und das ist auch gut so.

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Club Director – Human Body Detected – Vova Sokolow 2025

Von Matthias Bosenick (17.09.2025)

Eigentlich eine geile Herangehensweise, jemanden aus dem Stoner-Space-Rock dazu zu motivieren, Electro-Musik zu machen: Vova Sokolow von den Black Hole Surfers aus Nischni Nowgorod debütiert mit „Human Body Detected“ als Club Director, weil er daheim im Tago Mago ein solcher ist. Zu hören gibt es fünf spacige, treibende Techno-Tracks, die die Grundzüge seiner Gitarrenmusik in Electro transferieren und so eine Musik zwischen Goa, Psytrance und krautigem House ergeben.

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Stephan Thelen & Markus Reuter – Rothko Spaces, Volume 4 – Iapetus Media 2025

Von Matthias Bosenick (16.09.2025)

Erstmal ist „Rothko Spaces, Volume 4“ ein Album voller Drones und Soundscapes, doch wie der Schweizer Stephan Thelen unter Zuhilfenahme der von Gitarrist Markus Reuter generierten Improvisationen zu diesen sechs Tracks zusammenfügt, das ist eine Kunstwissenschaft für sich und ergibt eben mehr als nur Drones und Soundscapes – die Tracks sind voller Leben, voller Details, und obschon voller dunkler Momente, sehr einladend, sich in diesen unberechenbaren Räumen zu bewegen. Bleibt die Frage: Was hat es mit diesem Rothko auf sich?

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Anamanaguchi – Anyway – Polyvinyl Record Company 2025

Von Matthias Bosenick (15.09.2025)

Dieses Album beginnt mit einer E-Gitarre, und es unterlässt es auch nicht, diese im weiteren Verlauf zum Einsatz zu bringen, und zwar gar nicht mal so undominant, wie man es von einer Band erwarten würde, von der es heißt, dass sie vor rund 20 Jahren als Chiptune-Quartett startete. Anyway, von Chiptune ist nun auf „Anyway“ noch der Hintergrund geblieben, denn die New Yorker mit dem eindeutig googlebaren Namen Anamanaguchi kredenzen ein Dutzend Indierock-Preziosen, die zwischen noisy und eingängig einen feinen Neunziger-Geist freilassen.

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Between The Buried And Me – The Blue Nowhere – Inside Out Music 2025

Von Guido Dörheide (14.09.2025)

Dass die progressiven Metallurgen und mathematischen Metallkernmusikanten von BTBAM aus North Carolina ihre Alben gerne mal ruhig und Mathcore-/Metalcore-untypisch (dafür umso mehr progmetallisch) ruhig einleiten – siehe „Colors II“, „Coma Ecliptic“ oder „Automata I“ – und dass Tieftönerbediener Dan Briggs in der Lage ist, funkige Basslinien zu erzeugen, ist ja nichts Neues, aber sowas wie den ersten Song („Things We Tell Ourselves In The Dark“) des neuen Albums („The Blue Nowhere“) hätte ich niemals erwartet, zumindest nicht gleich am Anfang eines Albums (wir erinnern uns an „Revolution In Limbo“ von „Colors II“, das ja auch nicht gerade Extreme Metal war): „Things We Tell Ourselves In The Dark“ beginnt dermaßen funky, dass uns die Riesenkrägen und beeindruckenden Backenbärte der Protagonisten des 70er-Jahre-Disco geradezu anspringen.

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Tropical Fuck Storm – Fairyland Codex – Fire Records 2025

Von Guido Dörheide (13.09.2025)

Auf Tropical Fuck Storm bin ich erst vor kurzem gestoßen, nämlich aus Anlass der 2022er Kooperation mit Kind Gizzard And The Lizard Wizard, „Satanic Slumber Party“. Die nicht einfach eine x-beliebige Split-CD darstellte, sondern tatsächlich eine Kooperation mit gemeinsam geschriebenen und aufgeführten Songs, drei an der Zahl, deren erster allerdings mit nicht einmal einer Minute Laufzeit nicht mehr als ein Intro darstellte. Das alles taugte mir und so bin ich beigegangen und habe erstmal gegoogelt, wer sich denn hinter dem tropischen Sturmereignis verbirgt: Es handelt sich um eine australische Supergroup, bestehend aus Fiona Kitschin und Garreth Liddiard von der Band The Drones (die ich allen hier Lesenden aufs Wärmste ans Herz legen möchte), Lauren Hammel von High Tension und Erica Dunn von Mod Con, was sich je nachdem entweder von „Modern Condition“ oder „Modern Convenience“ ableitet. „Moderate Conflicts“ würde auch noch gehen, bin ich geneigt zu sagen, aber wie meistens hat mich niemand gefragt.

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Bingo Crowd – Manners – Crispin Glover Records 2025

Von Matthias Bosenick (12.09.2025)

Kuriose Band: Drei Leute aus Snåsa in Norwegens Einsamkeit, die das musikalische Equipment der Achtziger irgendwo im Wald verstecken, es gelegentlich herausholen und dunkle Synthiepopperlen mit etwas dronigem Gitarrenbeitrag generieren. Das Album „Manners“ lässt sich sowohl in den Wave-Goth- als auch in den Pop-Kontext angenehm einbinden. Laut Info ist es das zweite Album nach dem vor 17 Jahren veröffentlichten „Sinecure“, seinerzeit noch unter dem Namen Bitch Cassidy herausgebracht. Wälder und Norwegen, da gibt’s doch eher den Black Metal, oder? Bingo Crowd: „Ja.“

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Big Thief – Double Infinity – 4AD 2025

Von Guido Dörheide (05.09.2025)

Ja ja meine Mudda – wie die alte Dame immer sagt: „Das Buch XY vom Autor Z ist bei dem und dem Verlag erschienen und deshalb ist es gut.“ Manche gute Bücher erscheinen aber auch bei Bastei-Lübbe, da beißt die Maus keinen Faden ab. „Double Infinity“ von Big Thief hingegen ist bei 4AD erschienen, und wir Pixies-Afficionados wissen: Das ist ein Label, auf das man vertrauen kann, die veröffentlichen nicht einfach mal so irgendeinen Scheiß.

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Helloween – Giants & Monsters – Reigning Phoenix Music 2025

Von Guido Dörheide (04.09.2025)

Die eisernen Jungfrauen haben drei Gitarristen – na und? Die Kürbisköpfe haben drei Sänger! Und schon ist mein Vorsatz, einen Artikel über Helloween zu schreiben, ohne gelbes Gurkengemüse zu erwähnen, beim Teufel.

Also, wir fassen zusammen: Helloween aus Hamburg, gegründet von Kai Hansen und ein paar Freunden wie zum Beispiel den Noch-immer-Bassisten und -Gitarristen Markus Grosskopf und Gitarrist Michael Weikath sowie Schlagzeuger Ingo Schwichtenberg.

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John Fogerty – Legacy – The Creedence Clearwater Revival Years (John’s Version) – Concord Records 2025

Von Guido Dörheide (04.09.2025)

Jahaaa – hihi – nach Taylor Swift mit den überaus berechtigten Neuwiedereinspielungen ihrer alten Alben als „Taylor’s Version“ schickt sich nun also auch John Fogerty an, sich nicht zu entblöden, eine Neueinspielung der alten Creedence-Clearwater-Revival-Songs mit „John’s Version“ zu betiteln. Fogerty hat aber ebenso berechtigte Ansprüche wie Swift – der Krieg um die Rechte an den alten CCR-Aufnahmen zog sich über Jahrzehnte –, und nun spielt John Fogerty eben alte Straßenfeger neu ein, begleitet von seiner Familie und ein paar anderen Musikern. Und das macht er in ganz hervorragender Art & Weise.

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