Fly Cat Fly – Sketches From The Past – Fly Cat Fly 2025

Von Matthias Bosenick (30.09.2025)

„Sketches From The Past“ ist quasi die Leberwurst-Rumkugel der Musiker-Innung: Fly Cat Fly fegten Studio-Reste aus den zurückliegenden 13 Jahren zusammen und formten ein schmackhaftes Album daraus. Hört man sich die elf Songs an, wird klar: Dafür würden andere Bands Straftaten begehen – und hier sind es lediglich Reste. Eine melancholisch-emotionale Reise vom Anfang (zu dritt mit Schlagzeuger) bis heute (mit Drum-Loops als Duo) durch die bis dato unerzählte Indierock-Historie der beiden Braunschweiger, die mitnichten den Anschein einer Compilation erweckt.

Weiterlesen
Veröffentlicht unter Album

Yodok III – Nidarsdomen: Live At Olavsfest 2023 – Consouling Sounds 2025

Von Matthias Bosenick (30.09.2025)

Mit Blechblasinstrumenten, E-Gitarre und Schlagzeug Avantgarde machen? Das kann Yodok III, das Schwedisch-Norwegisch-Belgische Experimental-Trio, bestehend aus Dirk Serries, Tomas Järmyr und Kristoffer Lo. Vor zwei Jahren bespielten sie die Trondheimer Kathedrale Nidarsdomen und nutzten den Ort gleich mal dafür, eine Organistin zu Wort kommen zu lassen. Der einstündige Mitschnitt reicht vom Ätherischen bis zum Pandämonium und beeindruckt schon akustisch so sehr, wie es der Optik des Domes entspricht.

Weiterlesen
Veröffentlicht unter Album

Baxter Dury – Allbarone – Heavenly Recordings 2025

Von Guido Dörheide (24.09.2025)

Baxter Dury kriegt langsam die Kurve: Ich muss ja zugeben, dass ich mich anfangs nur mit ihm beschäftigte, weil er der Sohn des großen Ian Dury ist und als solcher auch auf dem Cover von „New Boots And Panties“ (1977) enthalten war. Stimmlich und von der Stimmung her erkenne ich auch gewisse Parallelen zwischen Vadder und Sohn (auf dem vorherigen Album, „I Thought I Was Better Than You“ aus 2023, arbeitete sich Dury auch daran ab, der Sohn eines berühmten Vaters zu sein, auch ein großartiges Album), obwohl er eigentlich komplett sein eigenes Ding macht: Baxter Dury erzählt Geschichten und überlässt es den Sängerinnen (hier hauptsächlich J Grrey), Melodien zu den großartigen Songs beizusteuern. Und das gelang ihm noch nie so überzeugend wie auf „Allbarone“.

Weiterlesen
Veröffentlicht unter Album

Crystal Jacqueline And Friends – Smoke Road – Fruits de Mer Records 2025

Von Matthias Bosenick (25.09.2025)

In den Kompositionen modernisierte, teils psychedelische, weitestgehend melancholische Retro-Folkmusik macht die Britin Jacqueline Bourne alias Crystal Jacqueline auf dem neuen Album „Smoke Road“, dem sie nicht ohne Grund den Interpreten-Zusatz „And Friends“ anfügt: Nach einer Begegnung mit dem Liverpooler Autoren David Greygoose entstand das Grundkonzept für dieses Album, für das er die Inhalte lieferte und für dessen musikalische Umsetzung sich Bourne einen Stapel Musiker aus dem Folk-Umfeld dazuholte. Heraus kamen fast anderthalb Stunden Musik, die sich auf vier thematisch strukturierte LP-Seiten verteilen. Eine Fantasy-Reise.

Weiterlesen
Veröffentlicht unter Album

Johnny Marr – Look Out Live! – BMG 2025

Von Guido Dörheide (23.09.2025)

Was erlauben Johnny Marr eigentlich neuerdings? Seit dem Beginn seiner Solokarriere im Jahr 2013 hat der Manchesteraner (jahaa – ich weiß – Mancunian) drei tolle Alben und eine (ebenfalls wundervolle) EP-Gemengelage mit dem Namen „Fever Dreams Pt. 1 – 4“ veröffentlicht, und mit „Look Out Live!“ erscheint nun schon das zweite Live-Album nach dem 2015er „Adrenalin Baby“. Fällt dem Herrn keine neue Musik mehr ein?

Weiterlesen
Veröffentlicht unter Album

TaboTago – Sessions 017: 20250308 Live in Schwerin – Iapetus Media 2025

Von Matthias Bosenick (24.09.2025)

Die Siebziger sind das musikalische Lieblingsjahrzehnt des Trios TaboTago, vornehmlich das rund um die Berliner Schule, und der eifern die drei Hauptstädter sowohl im Studio als auch in ausgedehnten Live-Performances nach. Die vorliegenden „Sessions 017: 20250308 Live in Schwerin“ sind der jüngste Mitschnitt – was man hört, ist zeitlos, retrofuturistisch war diese Form von Electro-Ambient-Kraut bereits vor 50 Jahren schon und ist es bis heute. Eine chillige Zeitreise zurück nach vorn.

Weiterlesen
Veröffentlicht unter Album

Colossus Of Destiny – Last Call – Colossus Of Destiny 2020/2025

Von Matthias Bosenick (23.09.2025)

Noch eine französische Band, die ihr jüngstes, inzwischen altes Album neu zugänglich macht, weil sie an neuer Musik arbeitet: „Last Call“ war 2020 das zweite Album von Colossus Of Destiny aus Paris, und da die Band sich vom Quintett zum Quartett und auch sonst umsortierte, dauerte es bis zur Wiederaufnahme der Aktivitäten bis jetzt. Die Band sortiert sich im Sludge ein, hat dafür aber einen viel zu hohen Energieausstoß und ist auf weiten Strecken einfach nicht langsam genug. Heißt: Hier kriegt man ordentlich was um die Ohren und ein breites Potpourri an Metal-Subgenres in einer Tüte kredenzt.

Weiterlesen

Man’n Sin – Garden Of Starvation – Man’n Sin 2019/Maximum Effort 2025

Von Matthias Bosenick (18.09.2025)

Weil es mit Man’n Sin aus Rennes demnächst in Richtung zweites Album geht, gibt’s das bereits sechs Jahre alte Debüt „Garden Of Starvation“ jetzt nochmal offiziell nachgereicht. Auf dem nehmen sich die damals fünf Musiker haufenweise Elemente aus allen möglichen eher härteren Metal-Genres und fügen sie angenehm brutal zusammen: Thrash, Power, Groove Metal, dazu eine Stimme zwischen klar und geschrien, hier lässt man sich gern den Nacken massieren.

Weiterlesen

Us And Them – The Lights And The Shadow – Fruits De Mer Records 2025

Von Matthias Bosenick (18.09.2025)

Was behutsam und brüchig als eine Art akustischer Freak-Folk beginnt, bekommt im Verlauf zwar einiges an Futter, bleibt aber im Dezenten. Us And Them ist ein Barock-Pop-Duo aus Stockholm, und auch, wenn dessen neues Album „The Lights And The Shadow“ vordergründig still und entrückt wirkt, birgt es einiges an Besonderheiten. Nach Pink Floyd indes klingt es nicht, könnte man dem Namen nach annehmen, und das ist auch gut so.

Weiterlesen
Veröffentlicht unter Album

Club Director – Human Body Detected – Vova Sokolow 2025

Von Matthias Bosenick (17.09.2025)

Eigentlich eine geile Herangehensweise, jemanden aus dem Stoner-Space-Rock dazu zu motivieren, Electro-Musik zu machen: Vova Sokolow von den Black Hole Surfers aus Nischni Nowgorod debütiert mit „Human Body Detected“ als Club Director, weil er daheim im Tago Mago ein solcher ist. Zu hören gibt es fünf spacige, treibende Techno-Tracks, die die Grundzüge seiner Gitarrenmusik in Electro transferieren und so eine Musik zwischen Goa, Psytrance und krautigem House ergeben.

Weiterlesen