Was meine Freundin gerne hört – die Musikkolumne (DDR-Spezial): Love By Geyer – die coolste Musik der DDR

Von Onkel Rosebud

Die Berliner New-Romantic-Band „Die Vision“, die wegen Klang und Rhythmus englisch sang, ist meine Zweit-Lieblingsband aus dem Land, was es nicht mehr gibt. Weil am nahesten dran an Joy Division, obwohl ich den Ian-Curtis-Kosmos erst nach Songs wie „Love By Wire“ oder „After The Sunset“ kennengelernt habe.

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Arbre-Dieu – Nuit noire – Bitume Prods. 2025

Von Matthias Bosenick (23.12.2025)

Da ist er ja wieder: Adz nennt sich Julien J. Neuville für sein neues Projekt Arbre-Dieu, mit dem er – im Grunde wie mit Thy Apocalypse – Black Metal mit elektronischen Elementen überkreuzt, nur dass er auf der Debüt-EP „Nuit noire“ den Industrial-Anteil mehr hinter dem analogen Instrumentarium verschwinden lässt. Dunkelheit ist hier physisch greifbar. Und Gewalt ist Intention bei der Verarbeitung eines missratenen Drogen-Trips.

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Jahresrückblick 2025

Von Chrisz Meier, Onkel Rosebud, Guido Dörheide, Matthias Bosenick

Den dritten Jahresrückblick machen die kernbeitragenden KrautNick-Mitmachenden zu viert! Dreimal ist Tradition, also lassen wir den Begriff dieses Mal gelten. Kommt gut ins nächste Jahr, liebe Lesenden!

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Biohazard – Divided We Fall – BLKIIBLK Recordings 2025

Von Matthias Bosenick (22.12.2025)

Hand hoch, wer Biohazard überhaupt noch auf dem Schirm hatte! 13 Jahre vergingen seit dem letzten Studioalbum „Reborn In Defiance“, 20 seit dem vorletzten „Means To An End“, und plötzlich liegt „Divided We Fall“ vor und klingt, als wäre es immer noch 1992. Die Stärke der Brooklyner Hardcore-Band war seit jeher, dass sie sich nicht auf das Genre Hardcore beschränkte, sondern ebenso in Richtung Crossover aktiv war und die Härte und das Gniedeln des Metal zuließ. Tja, und so verhält es sich auch auf dem neuen Album, exakt so und nicht anders. Komisch: Es fällt schwer, das Album und die Band dafür Scheiße zu finden. „Divided We Fall“ geht in die Fresse, das gelingt Billy Graziadei, Evan Seinfeld, Bobby Hambel und Danny Schuler auch mit Ende 50 noch wie damals.

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The Ultimate Dreamers – Kids Alone EP – The Ultimate Dreamers 2025

Von Matthias Bosenick (18.11.2025)

Wer jahrzehntelang schweigt und dann seine Sprache wiederfindet, kann wohl mit dem Aussenden nicht aufhören: Mit der „Kids Alone EP“ schreiben The Ultimate Dreamers, die ewig verschollene Post-Punk-New-Wave-Band aus Brüssel, ihre Geschichte fort, hier mit Neubearbeitungen aus eigener und fremder Hand. Damit verorten sie ihre naturgemäß retrogewandte Musik zeitgleich in der Gegenwart.

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Was meine Freundin gerne hört – die Musikkolumne (DDR-Spezial): Lutz Schramm – der John Peel des Ostens

Von Onkel Rosebud

Gleich vorab entschuldige ich mich für diese Überschrift. Was als Lob gemeint ist, Herr Schramm wäre damit nicht einverstanden. Weil John Peel eine Legende ist, an die er aus geopolitischen Gründen nicht heranreichen konnte, und weil in der Bezeichnung, „Irgendwas des Ostens“ gewesen zu sein, vielleicht auch eine Form der Verzwergung mitschwingt. Doch (denn das beste deutsche Wort ist für den Radio-DJ bestens genug), Lutz Schramm war der John Peel des Ostens, und ein größeres Kompliment fällt mir für den Menschen nicht ein, der uns auf den richtigen musikalischen Weg gebracht hat.

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Hum – … Three – Tonzonen Records 2025

Von Matthias Bosenick (17.12.2025)

Falsche Zahlenspielereien mit der Drei: Bei den Traveling Wilburys folgt „Vol. 3“ als zweites Album auf „Vol. 1“, die Violent Femmes nennen ihr viertes Album „3“, und Hum, Eigenschreibweise HUM, aus Frankfurt am Main bringen ihr zweites Album mit dem Titel „… Three“ heraus. Drei Beispiele, drei verschiedene Genres, denn Hum – überdies ein Trio – machen Stoner Rock, aber eben nicht nur, da stecken sicherlich drei Genres drin, mindestens. Zudem sind Hum keine Puristen und integrieren auch moderne Technik in ihre bewusstseinserweiternde abgedunkelte Gitarrenmusik, was jene ihrerseits erweitert.

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Moon’s Mallow – Live @ Resilienza – Moon’s Mallow 2025

Von Matthias Bosenick (16.12.2025)

Mit dieser Veröffentlichung ehrt Gioia Coppola seinen Freund Claudio Colaianni – davon ist zumindest auszugehen, denn vermerkt ist dies nicht. „Live @ Resilienza“ dürfte einer der ersten Auftritte sein, die Coppola mit seiner Band Moon’s Mallow ohne Colaianni bestritt. Hier bekommt der folkige, psychedelische Anti-Britpop der Band aus Bari eine ergänzende Unmittelbarkeit und Rauheit, die Songs springen einem auch aus der Konserve ins Gesicht, es ist, als sei man mittendrin.

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Sowa – Gdansk Macabre – Sowa 2025

Von Matthias Bosenick (11.12.2025)

Ist der Titel „Gdansk Macabre“ für sich schon wortspiellustig, bekommt er eine doppelte Ebene, wenn man weiß, dass das Berliner Trio Sowa für die Bebilderung dieses Debüt-Albums auf Schwarzweißfotos der Danziger Fotografin Marta Adaszewska zurückgreift. Was man bedauerlicherweise nicht zu hören bekommt, dafür aber in den Neunzigern sozialisierten Alternative-Rock, den man 30 Jahre später durchaus schon wieder als retro bezeichnen kann, indes nicht einem konkreten Subgenre zugeordnet, sondern mehrere kombinierend und vielmehr mit viel Bock drauf in eine eigene Richtung gerockt, vornehmlich instrumental. Ohne Grunge!

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