Von Matthias Bosenick (28.12.2018)
Was für eine Entwicklung: Wie aus der stumpf-martialischen Electro-Krawall-Combo eine rücksichtsvoll agierende Politgruppe wurde. Laibach liefern mit ihrer Version des Musical-Soundtracks „The Sound Of Music“ quasi den Soundtrack zu ihrer eigenen Dokumentation „Liberation Day“, die davon handelte, wie die Band, die einst von Slowenien aus loszog, autoritäre Regimes ironisch zu kopieren und sie damit bloßzustellen, ins autoritäre Nordkorea reiste, um dort überraschend rücksichtsvoll als erste Band aus dem Westen (und das als Band aus dem früheren Ostblock!) ein Konzert zu geben. Das Alpenmusical „The Sound Of Music“ stellt dabei den Score zu einem Nordkoreanischen Lieblingsfilm dar, dem sich Laibach ebenso behutsam nähern wie der Bevölkerung vor Ort. Respekt!