Von Guido Hörster (26.07.2024)
Das Teil gilt gemeinhin als erste Krautrockplatte, vermutlich, weil in einem Titel der Begriff „Sauerkrautband“ vorkommt.
WeiterlesenVon Guido Hörster (26.07.2024)
Das Teil gilt gemeinhin als erste Krautrockplatte, vermutlich, weil in einem Titel der Begriff „Sauerkrautband“ vorkommt.
WeiterlesenVon Onkel Rosebud
„1001 Albums You Must Hear Before You Die“ ist eine musikalische Anthologie in Buchform, die chronologisch die angeblich besten Platten zwischen 1955 und 2005 behandelt. Meine Freundin warf neulich einen Blick auf das Inhaltsverzeichnis und wandte sich mit dem Hinweis gelangweilt ab: „Du immer mit Deinen Listen“. Ja, ich liebe Listen. In dem Fall danke ich dem Herausgeber, Robert Dimery, weil ohne die „1001 Albums…“ hätte ich als Spätgeborener nicht von der Existenz der Band Hawkwind und insbesondere von deren Longplayer „Space Ritual“ (1973) erfahren, einer der größten Versuche des Rock’n‘Roll, sich mit dem Rest des Universums zu verbinden.
WeiterlesenVon Matthias Bosenick (10.06.2024)
Drei Veröffentlichungen präsentiert David „Dave“ Schmidt alias Sula Bassana auf seinem Label Sulatron Records: Neu bis relativ neu „Bügeln“ von Minerall und „Moonseeds“ von Moonseeds sowie als Wiederveröffentlichung „Dreamer“ von Sula Bassana, das Debüt, mit dem der Bandkopf und Labelchef seine Solo-Aktivitäten vor 22 Jahren begann.
Von Matthias Bosenick (19.04.2024)
Interessant, dass ein typischer Sound der Zeit – also Ende der Neunziger – 27 Jahre später wieder innovativ klingt: Auf ihrem Debüt-Tape „Insane“ brachte die Death-Metal-Band Deimos aus Deva, Siebenbürgen, Rumänien, Synthie-Effekte und Electro-Spielereien unter, reicherte den Genresound mit Experimenten an und scherte sich nix um Grenzen. Seinerzeit lediglich als Kassette erschienen, macht das Label Loud Rage Music diesen Szeneklassiker jetzt erstmals auf CD und digital verfügbar. „Insane“ ist die Entdeckung wert!
Von Matthias Bosenick (04.03.2024)
Zeitreise zurück in die Achtziger, als Mainstreamrock noch voller Keyboards sein durfte und man an großen Gesten und Gegniedel seine wahre Freude hatte. Ein nur in geringer Auflage produziertes Live-Album aus dem Jahr 1988 buddeln die Schatzsucher von Sireena hier aus, das sogar vorletzte Album, das unter dem ursprünglichen Namen Jane ohne Prä- oder Postfixe erschien – es folgte ein weiteres Live-Album im nächsten Jahr, danach zersplitterten sich die Hannoveraner, die einst als Kraut- und Progrocker begannen. Als Gast ist hier unter anderem der eigentlich längst ausgeschiedene Charly Maucher dabei. „Live ‘88“ klingt exakt nach der Zeit, in der es entstand, und das, obwohl sich Jane vorrangig bei ihrem Siebziger-Material bedienen, mit Hymnen, Balladen, Soli und einer gehörigen Schippe Kitsch – und macht trotzdem überraschend viel Spaß.
Von Matthias Bosenick (13.02.2024)
Vancouver, Kanada, 1990. Seit bis zu acht Jahren mischen EBM-Bands wie Skinny Puppy und Front Line Assembly die Szene auf, mit eigenen Sounds, die sich von denen der europäischen Vertreter reichlich unterscheiden: trotz harmonischer und poppiger Anteile harscher, härter, räudiger, monotoner, düsterer, brutaler. Die einen sind im Grunde ein Seitenarm der anderen: Bill Leeb gründete Front Line Assembly 1986, nachdem er Skinny Puppy verlassen hatte. 1990 also tun sich deren Musiker Cevin Key (der heute Geburtstag hat) und Dwayne R. Goettel mit ihrem Ex-Kollegen Bill Leeb zusammen und formieren für zwei 12“es und das Album „Tenebrae Vision“ das Projekt Cyberaktif. Parallel erscheinen die wegweisenden Alben „Caustic Grip“ von Front Line Assembly und „Too Dark Park“ von Skinny Puppy und binden die Energien für die jeweiligen Kreativitäten und somit die Karrieren – für die nächsten rund 30 Jahre. Jetzt jedoch löst Cevin Key Skinny Puppy zum zweiten Mal auf und vertändelt Bill Leeb seine Energien in weniger substanziellen FLA-Alben, da kreuzen sie abermals ihre Schwerter – und präsentieren „Endgame“, von dem man sich indes deutlich mehr Wumms erhofft hätte. Das Album ist so weich, dass es eher enttäuscht. Parallel gibt’s „Tenebrae Vision“ als Doppel-CD mit sämtlichen 12“-Tracks neu, davon hat man deutlich mehr und es klingt sogar frischer.
Von Matthias Bosenick (06.02.2024)
Kaum erheben sich die Noiserockhelden Steel Pole Bath Tub nach rund 20 Jahren Pause wieder von ihren Sofas, erinnern sie sich an kurz nach wie es damals begann, 1987, als Dale Allan Flattum, Mike Morasky und Dorothy Kent alias Darren K. Mor-X alias Darren Kent Morey ihre zweiten Demos als „We Own Drrrills“ auf Kassette herausbrachten, und schicken diese fünf Songs nun überarbeitet als vielfach divers gefärbte 12“ mit Original-Artwork von Flattum alias Tooth zurück ins Weltgeschehen. Der Sound ist sowas von vertraut, man fühlt sich sofort zu Hause: schräge Gitarren, ungenaue Melodien, Gequatsche aus dem Fernseher, mitreißende Rockmusik zwischen Space, Psychedelic, Surf und dem, was dereinst sowohl den Indierock als auch den Grunge zutiefst beeinflussen sollte. Jetzt fehlt noch das allererste Demo aus dem Vorjahr und eine Compilation mit allen 7“es und Raritäten!
Von Onkel Rosebud
Was haben die Bands Tokio Hotel, Sixto Rodríguez und Fra Lippo Lippi gemeinsam? Sie haben, von ihrem jeweiligen Heimatland aus gesehen, an einem ganz anderen Ende der Welt Kultstatus. Die Loitscher Jungs in Japan, Sixto Rodríguez aus Detroit in Südafrika (der dazugehörige Film „Searching For Sugar Man“ ist eine unbedingte Guckempfehlung) und Fra Lippo Lippi aus Nesodden, Norwegen, auf den Philippinen.
WeiterlesenVon Matthias Bosenick (12.12.2023)
Mit „Christeen“ und „Bad Devil“ warf Devin Townsends Solo-Album „Infinity“, das er nach seiner Bipolare-Störung-Diagnose erstellte, 1998 zwei gutgelaunte Power-Metal-Bretter ab, das ganze Album war überhaupt voller Mosthymnen – sowie Zappaesken und Ambienttracks. Weil er aber damals vom Label zu Eile gedrängt war, schafften es nicht alle seiner Songskizzen aufs Album; einiges erschien auf der „Infinity EP“, wieder andere Sachen als Bonus auf einer zweiten Auflage der CD. Bei Devin Townsend ist ziemlich klar, dass Songs, die er als Demo kennzeichnet, oftmals besser ausgearbeitet sind als andere Leute fertigproduzierte Alben, so auch hier. 2023 remastert Devin nun das Album, posiert abermals nackig fürs Cover – und bringt die verteilten Bonus-Tracks als gebündelte Bonus-CD heraus. Ein sammlerfreundlicher Fanservice, den er gern mit späteren verstreuten Songs ebenfalls vornehmen darf.
Von Matthias Bosenick (08.12.2023)
In Marseille etablierte sich in den Achtzigern ein musikalisches Kunstprojekt, das bis vor wenigen Jahren aktiv war und unendliche Alben und Nebenarme abwarf. Eines der frühesten musikalischen Dokumente ist das 1986 erschienene selbstbetitelte Tape „Leda Atomica“, auf dem das Kollektiv synthetisch unterfütterte Kunst machte, minimalistisch, stimmlastig, expressionistisch, theatralisch, experimentell. Bei dieser Synthiemusik geht es nicht um Beats und Tanzbarkeit, hier geht es ums Zuhören und, ja, Genießen des Ausdrucks, den die Künstler suchten. Musik wie diese sah sich seinerzeit und auch heute noch vornehmlich an gruftigen Genres wie Darkwave oder Minimal-Synth angedockt, die Band selbst schlug hernach aber ganz andere Wege ein. Das nach einem Gemälde von Salvador Dalí benannte Projekt lässt mit diesem nun digitalisiert verfügbaren Tape tief in die französische Experimental-Geschichte eintauchen.