Von Matthias Bosenick (15.11.2018)
An diesem Film stimmt so gut wie alles. Bilder, Charaktere, Atmosphäre, Ideen, Erzähltempo, nun: Story, okay: Musik, historischer und kultureller Hintergrund – „Leto“ ist kunstvoll, unterhaltsam, lustig, fantasievoll, emotional, vernünftig, sympathisch, atemberaubend gut. Und trotz eher zurückhaltender politischer Haltung mittlerweile ein unfreiwilliges Politikum, da Regisseur Kirill Serebrennikow noch während der Dreharbeiten für die Veruntreuung von Staatsgeldern als Theaterregisseur verhaftet wurde. Der Film lehnt sich locker an den Biografien der Leningrader Musiker Mike Naumenko (Михаил „Майк“ Науменко) und Viktor Tsoi (Виктор Цой) an und erzählt – überwiegend in Schwarzweiß – von Rock in der Sowjetunion und Liebe in Muckerkreisen, bloß anders, als das jetzt klingen mag.
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