Was meine Freundin gerne sieht – die Serienkolumne: Was passiert, wenn man alle 23 Marvel-Filme der Infinity Saga nacheinander ansieht?

Von Onkel Rosebud

Was sich anhört, als ob wir in den Diensten eines noch zu gründenden Wissenschaftszweigs als Probanden herhalten mussten, meine Freundin und ich haben es getan: 48 Stunden mit Superhelden. Am Stück! Das Marvel Cinematic Universe oder „MCU“, wie wir Gefolgsleute es nennen, ist zwar die größte Geldmaschine der Kinogeschichte; doch wir finden das uneingeschränkt gut. Wir hatten alle 23 Comicverfilmungen, die da dazu gehören, bereits gesehen. Manche am Tag ihres Erscheinens im Kino und einige davon sogar mehrfach. Das Privileg, wenn man Kinder hat, ist, dass man selbst wieder Kind sein kann und den pädagogischen Heckmeck drumherum, von wegen ist zu viel Fernsehen schädlich, kriegt man viereckige Augen oder gar schlechte Schulnoten – alles schwarze Pädagogik und sowas von gestern. Marvel-Filme sind genau das, was wir immer schon wollten: feinstes Popcorn-Actionkino, Explosionen, Superhelden und Aliens, Gut schlägt Böse.

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Was meine Freundin gerne sieht – die Serienkolumne: Der dünne Herr Miyazaki und der Reiher

Von Onkel Rosebud

In dem Text über Haruki Murakami aus dem Januar 2025 habe ich erwähnt, dass der andere Japaner, der meiner Freundin die gepflegte Daseinsbewältigung und die Faszination für den Kulturkreis vermittelt hat, Hayao Miyazaki, der kreative Kopf von Studio Ghibli, ist. 1985 gründeten er und seine Kumpels, einer davon Isao Takahata, mit dem Geld, das sie als Zeichner mit den Filmen „Das letzte Einhorn“ und „Nausicaä aus dem Tal der Winde“ verdient hatten, das Zeichentrickstudio Ghibli. Der Name steht für einen heißen Sahara-Wüstenwind und sollte deutlich machen, dass sie frischen Wind in die japanische Anime-Industrie bringen wollten. Das gelang, dauerte aber 15 Jahre und führte u.a. über filmische Stationen wie „Das Schloss im Himmel“, „Mein Nachbar Totoro“ mit der legendären Buskatze und „Kikis kleiner Lieferservice“, bis „Chihiros Reise ins Zauberland“ rauskam, womit deren internationale Karriere so richtig durch die Decke ging.

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Was meine Freundin gerne sieht – die Serienkolumne: Die „Spiel mir das Lied vom Kot“-Pentalogie

Von Onkel Rosebud

Meine Freundin nennt sich selbst Fan von Helge Schneider. Sie empfindet den Mann als ungemein talentiert. Dieser Virtuose kann richtig gut Musik machen und Hauptbestandteil seiner Tätigkeit auf der Bühne ist die echt hervorragende Improvisation. Sie hat sich in den letzten Jahren auf Konzerten mehrfach davon überzeugt. So meinte sie, kann sie seine Komik analysieren, obwohl das bei ihm nicht so einfach ist. Beziehungsweise es ist so einfach, dass es nicht zu erklären ist: Von seinem Werk geht nämlich eine Magie aus, die sich sämtlichen Erklärungsversuchen entzieht.

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