Purgatory/Wraak – Split EP – Animate Records 2025

Von Matthias Bosenick (23.10.2025)

Neustart für Purgatory, Überhaupt-Start für Wraak: Die beiden Death-Metal-Bands aus Sachsen tun sich für eine Split-EP zusammen, um ihre jeweiligen Standorte neu festzulegen. Purgatory nehmen dafür mit neuem Sänger einen alten Song auf, Wraak steuern ihrerseits etwas Exklusives bei. Die beiden Bands eint das Band der Freundschaft, spielen bei Wraak doch frühere Purgatory-Leute mit.

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Was meine Freundin gerne sieht – die Serienkolumne: „There are 5.000 people in Letterkenny. These are their problems.“

Von Onkel Rosebud

Zu Beginn jeder Folge der Sitcom „Letterkenny“ prangt dieser Satz über dem Bildschirm. Ursprünglich ein Youtube-Format, lief diese Serie in Kanada in zwölf Staffeln von 2016 bis 2023 und wurde ein Hit. Sie ist in jeder Hinsicht eine sehr ungewöhnliche Serie, denn man sieht Bewohnern einer fiktiven Kleinstadt unentwegt beim Plaudern zu. Außer, wenn sie sich mit Wonne beim Eishockey prügeln. Dazu rauchen und saufen sie, nehmen Meth und machen Witze, die meiner Freundin zu peinlich sind, um hier aufgeschrieben zu werden. Ansonsten gibt es kaum etwas, das man Handlung nennen könnte.

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Spada Intraesofagea – Spada Intraesofagea – Antibody 2025

Von Matthias Bosenick (22.10.2025)

Das selbstbetitelte Debüt des Brüsseler Projektes mit dem eingängigen Namen Spada Intraesofagea belegt, dass moderner Black Metal nicht aus vier episch langen Stücken bestehen muss: Neun Tracks zwischen zwei und fünf Minuten reichen aus, wenn sie einfach nur als fettes, schnelles, brachiales Lärmgewitter daherkommen und die Hörerschaft mit abgedunkeltem Groove und gequälten Schreien für sich einnehmen. Hier hört man zudem noch die Neigung zu Punk-Subgenres mit Core-Endung heraus, die das Trio, möglicherweise auch Quintett, mit den typischen kryptischen Aliassen in den dunklen Strom einbettet. Einbrettert!

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Spiritual Ravishment – Exit Humanity – Loud Rage Music 2025

Von Matthias Bosenick (21.10.2025)

Alter, was ein Brett, was ein Groove, was ein prächtig übles Gebolze! Was Spiritual Ravishment hier, satte 15 Jahre nach ihrem Debüt-Album und im 25. Jahr ihres Bestehens, auf „Exit Humanity“ abliefern, ist eine mitreißende Mischung aus Bock auf Zerstörung und Bock auf Party. Grindcore, Death Metal und andere brutale Stromgitarrenmusikrichtungen zelebrieren den Untergang, und wenn der so wird wie hier, kann man sich nur drauf freuen. Ein irrsinniges Stück Metal aus Oradea in Rumänien.

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Waking The Sleeping Bear – Grands Maux, Grands Remèdes, Partie 1 – WTSB 2025

Von Matthias Bosenick (21.10.2025)

Ohne die etwas unpassende Kombi aus gefälligem Pop und Metal, vulgo: Metalcore, wären Waking The Sleeping Bear aus Dole in Frankreich noch besser geraten: Mit ihrer Quasi-Comeback-EP „Grands Maux, Grands Remèdes, Partie 1“ schieben sie den ohnehin bereits von Geburt an etwas übel müffelnden NuMetal in andere Richtungen, modernisieren ihn elektronisch, üben mächtig Gewalt aus – und bringen ihre Texte, ob gebrüllt, gesungen oder gerappt, auf Französisch dar.

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Thy Apocalypse – Fragment quartième (Metacosmos) – Bitume Prods 2025

Von Matthias Bosenick (20.10.2025)

Julien J. Neuville aus Frankreich kann nicht nur Rereleases (seiner unzählbaren Projekte), er macht auch hin und wieder neue Musik, hier als Thy Apocalypse: Unter diesem Namen kombiniert er Black Metal mit Industrial, und die Kombi gelingt wahrhaftig so gut, wie die Beschreibung klingt. „Fragment quartière (Metacosmos)“ ist – der Titel verrät’s – das vierte Album unter diesem Alias. Was es zu hören gibt: Blast Beats und synthetisch-metallische Kälte, garniert mit allerlei passendem Zierrat und atmosphärisch angerichtet.

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Jeff Tweedy – Twilight Override – dBpm Records 2025

Von Guido Dörheide (19.10.2025)

Depression ist nicht nur „Komm, raff’ Dich mal auf und mach’ Dir positive Gedanken!“, Depression ist eine schlimme Krankheit, an der Jeff Tweedy Zeit seines Lebens leidet. Zeitweise war er von Aufputsch- und Schmerzmitteln abhängig – und fand sein Heil in der Musik. Erst mit Uncle Tupelo, mit denen er vier großartige Alben veröffentlichte, seit 1994 mit Wilco (einer der besten Bands auf dem Planeten, die man nicht zuletzt für „Yankee Hotel Foxtrot“ und den „Mermaid Avenue“-Zyklus, auf dem Wilco zusammen mit Billy Bragg unveröffentlichte Songs von Woodie Guthrie zum Besten geben, einfach nur lieben kann) und seit 2017 auch solo. Obwohl er bereits 2002 den Soundtrack „Chelsea Walls“ veröffentlicht hat und auch in der Zwischenzeit haufenweise Songs, Videos und Gastauftritte absolvierte.

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Electric Litany – Desires – Flying Hearts/Muting The Noise 2025

Von Matthias Bosenick (17.10.2025)

Für Electric Litanby aus London geht nur das ganz große Kino, die „Desires“ behandeln weltumspannende Gefühle. So richtig ausschließlich darauf bauen wollen sie aber auch nicht, deshalb versetzen sie ihrem Große-Geste-Pop gelegentliche Glitches. Heraus kommt ein warmes Pop-Rock-Album voller Einfälle, die den sanften Pop um unsanfte Eigenheiten erweitern.

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The Rootworkers – Don’t Beat A Dead Horse – Bloos Records 2025

Von Matthias Bosenick (16.10.2025)

Klingt komisch: The Rootworkers kehren mit ihrem ersten Album „Don’t Beat A Dead Horse“ zurück, heißt es, aber das stimmt, denn die erste EP „Attack, Blues, Release“ ist bereits drei Jahre alt. Den Blues schreibt sich die Band aus Appignano in den Marken groß auf ihren Backdrop und jagt ihn durch den dreckigstmöglichen Fuzzgenerator. Schöne Songs sind hier trotzdem möglich, und überhaupt stellt die Band hier einiges mehr in die Garage als nur den angerauhten Blues, erweitert das Spektrum ihrer eher traditionellen EP also erheblich.

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Seims – V – Bird’s Robe Records 2025

Von Matthias Bosenick (16.10.2025)

Der Titel „V“ lässt ahnen, um das wievielte Album des riesigen Ensembles Seims es sich handelt: Das sechste ist es, klar. Nicht ganz korrekt, aber später dazu mehr. Kern dieses Projektes aus Sydney ist Simeon Bartholomew, dessen musikalischen Visionen Post Rock, Klassik, härtere Gitarrenmusik und mehr umfassen – was er auf „V“ von sehr vielen Leuten umsetzen lässt, und das auch noch schlüssig. Arme auf für diese opulente, vorwiegend instrumentale Musik.

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