Von Guido Dörheide (24.03.2024)
Soloalben von Thurston Moore fand ich immer eher Singer/Songwriter-lastig und weicher und melodischer als alles von Sonic Youth, Kim Gordon geht 2019 auf „No Home Record“ und jetzt auf „The Collective“ einen anderen Weg: Was Moores Ex-Frau auf ihren Soloalben macht, finde ich wesentlich spannender, weil es eher rhythmusbetont, schräg, noisig und unmelodiös ist und DENNOCH seinen Weg ins Ohr findet. Das liegt zum einen an Gordons Stimme und ihrer Art zu singen. Wer noch niemals Kim Gordon singen gehört hat, greife jetzt bitte zu Sonic Youths 1990er Großtat „Goo“: Klar hat Thurston Moore erstmal die Stiefel an, die Nase vorn und überhaupt den Längsten mit „Dirty Boots“, aber die wahren Schätze des Albums sind „Tunic“ (ein komplett berührender und alle Emotionen umrührender Song über Karen Carpenter und ihr tragisches Ende) und „Kool Thing“, dem grandiosen Duett mit Public Enemys Chuck D.
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