Sun Ra And His Arkestra – To Those Of Earth… And Other Worlds – Strut/!K7 2015

Von Matthias Bosenick (11.01.2016)

Ab ins Weltall, sagt Sun Ra. Den Soundtrack dazu lieferte der Mann fast 50 Jahre lang, bis er 1993 verstarb. Seine Musik ist grob im Jazz zu verankern, und an dieser Stelle steigen ohnehin schon viele aus. Nun ist Jazz ja nie gleich Jazz und zeigte sich Sun Ra experimentierfreudig und eskapistisch. Das ergibt eine sehr freie Auffassung von Musik, die vermutlich zu Entstehungszeiten für deutlich mehr Furore und Verunsicherung gesorgt haben mag als heute in der Rückschau. Man hat sich an seltsame musikalische Strukturen gewöhnt, wenn man sich an John Coltrane, Miles Davis und andere Vertreter des Free Jazz herangewagt hat. Für Leute, die sich für jene begeistern können, ist die Musik von Sun Ra bestimmt nicht fremd und die neue Compilation „To Those Of Earth… And Other Worlds“ ein interessanter Einblick in das Oeuvre des Spacejazzers. Alle anderen… Bleiben eben auf der Erde.

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Erasure – Always: The Very Best Of – Mute/BMG 2015

Von Matthias Bosenick (12.12.2015)

30 Jahre Erasure also (und nicht etwa das Weihnachtsgeschäft). 1992 erschien „Pop! The First 20 Hits“, 2003 „Hits! The Very Best Of Erasure“, 2009 „Total Pop! The First 40 Hits“, 2012 „Erasure Essential“ und nun „Always: The Very Best Of Erasure“. Der Fan und Sammler, den es auch 2015 tatsächlich noch gibt, kann nur ächzen: Was soll er damit? Mit der normalen 20-Song-Version erstmal gar nichts, da ist nur ein neuer Mix von „Sometimes“ drauf, der sich nicht sonderlich vom Original unterscheidet. Die Deluxe-Version hingegen bietet zwei Bonus-CDs mit Maxi-Versionen und Remixen, hauptsächlich historisch und selten – und ist damit definitiv ein Kaufanreiz. Bei der Auswahl der Tracks für die Hauptcompilation hingegen offenbaren Erasure selbst, was auch der hartgesottene Fan denkt: Seit 20 Jahren kam von dem Synthie-Pop-Duo kaum noch etwas Nachhaltiges heraus. Trotzdem gibt man gerne ein bisschen Respekt.

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Taxi Driver 100 – Compilation – Taxi Driver Records 2015

Von Matthias Bosenick (21.06.2015)

Eine herrliche Zufallsentdeckung im Urlaub ist das kleine Label Taxi Driver Records, das so heißt wie der dazugehörige Laden in Genua. Schwerpunkt ist Doom Metal in allen erdenklichen Spielarten, was bedeutet, dass filigran-schleppende schwarze Jazztöne ebenso vertreten sind wie Post-Rock, melodiöse Progressivität, kraftvoller Blues und 70er-selige Rifforgien. Das ist die richtige Musik für den Sommeranfang, die das Label nun mit einer kostenlos herunterladbaren Oeuvreschau anbietet.

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