Squid – Cowards – Warp Records 2025

Von Guido Dörheide (11.02.2025)

Squid gibt es auch ohne das dazugehörige Game, und mit „Cowards“ legen sie heuer schon ihre dritte Langspielplatte vor. Seit 2021 veröffentlichen sie mit gleichmäßiger Regelmäßigkeit alle zwei Jahre ein Album – so auch in diesem Jahr. Es ist bereits das dritte.

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Dark Reflection – Under The Sign Of Vlad Țepeș – Pest Records 2025

Von Matthias Bosenick (11.02.2025)

Hier kommen zwei klassische Faktoren zusammen: Oldschool-Death-Metal und Dracula. Doch gehen Dark Reflection aus Tolentino in den Marken das Ganze auf eine eigene Weise an: Den Death Metal kombinieren sie aus Einflüssen, die sie sich in Kalifornien und Schweden zusammensuchen, und den Herrn Pfähler, der die historische Vorlage für den berühmten Vampir bildete, betrachten sie als Unabhängigkeitskämpfer im Widerstand gegen invasorische Ottomanen. Ihre Debüt-EP „Under The Sign Of Vlad Țepeș“ bringen die vier Italiener nun auf einem rumänischen Label heraus, das passt ja.

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Larkin Poe – Bloom – Tricki-Woo Records 2025

Von Guido Dörheide (09.02.2025)

Zunächst mal ein Wort an den Herausgeber: Als wir neulich über Blues Pills sprachen und mir der Name dieser anderen Band, die irgendwie in eine ähnliche Kerbe haut, nicht mehr einfiel – es war Siena Root gewesen, was ich meinte. So, nun wäre das also auch besprochen, und das nicht ohne Grund: Wie das Cover des aktuellen Albums „Bloom“ bereits zeigt, ist Larkin Poe eine dieser Bands, die sich anhören, als wären sie irgendwo in den 70ern verhaftet (die kleinen Schwestern der Allman Brothers nannte man sie neulich irgendwo, ich glaube, es war auf Wikipedia, und ich finde, das passt), dennoch wie etwas von heute klingen und mit all dem historischen Eklektizismus nicht nerven, sondern eher begeistern.

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Zoahr – Mosaic – Zoahr 2025

Von Matthias Bosenick (10.02.2025)

Der Titel „Mosaic“ passt gut zum dritten Album der psychedelischen Space-Blueser Zoahr, Eigenschreibweise ZOAHR, aus Pirmasens: Jedes der neun Stücke schillert auf seine eigene Weise, das Trio spannt den Bogen von schnellen Groovetracks zu Schwofblues und nimmt dabei allerlei weitere Stoner- und Retrorock-Spielarten mit. Hier sind mehr Ideen enthalten, als einem einzelnen Album zusteht; wer es auflegt, begibt sich auf eine atemberaubende Reise. Noch so ein Ding, das das Klischee des dämmernden Kiffers widerlegt!

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Sharon van Etten & The Attachment Theory – Sharon van Etten & The Attachment Theory – Jagjaguwar 2025

Von Guido Dörheide (09.02.2025)

Sharon van Etten & The Attachment Theory sind SvE (voc, g), Jorge Balbi (dr und andere technische Maschinen), Devra Hoff (b, voc) und Teeny Lieberson (synth, piano, g, voc), und anders als bei den bisherigen SvE-Veröffentlichungen ist hier erstmalig eine richtige Band am Songwriting beteiligt, was bisweilen in richtig schönes gemeinsames Herumgejamme ausartet. Sharon van Ettens ohnehin schon tolle Stimme wird an vielen Stellen von Devra Hoff und Teeny Lieberson unterstützt, und dazu gibt es hauptsächlich Folk und manchmal Indie-Rock mit bisweilen elektronischen Beats und haufenweise großartigen Synths – etwas, dass Sharon van Etten auf ihrem 2019er Album „Remind Me Tomorrow“ schon gemacht hat (das mit dem wunderbar chaotischen Kinderzimmer auf dem Cover) und jetzt hier mit Band perfektioniert.

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The Nude Spur – The Major Kong Rodeo – Schneider Collaborations 2025

Von Matthias Bosenick (07.02.2025)

Wenn Rodeo bedeutet, dass man sich nicht auf dem Gaul halten kann, weil der selbst mit nackten Sporen nicht zu bändigen ist, dann ist „The Major Kong Rodeo“, das dritte Album des Noise-Free-Jazz-Duos The Nude Spur, die musikalische Übertreffung dessen: Jörg A. Schneider vollführt den wilden Ritt auf seinem Schlagzeug, Thomas Kranefeld lässt seiner Gitarre den ungezügelten freien Lauf. Wer sich auf diese Pferde-Bombe begibt, wird von fehlenden Rhythmen und melodiefreien Gitarrenläufen abgeschüttelt. Dieses Tier ist viel zu freiheitsliebend, als dass es sich überhaupt in ein festes Gatter zwängen ließe. Gezähmt wird hier allenfalls die Hörerschaft: Wer das Album durchhört, ist hinterher ganz schön aus der Puste. Nicht aufgeben: Stetson richten, Staub abklopfen und nochmal aufsitzen!

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Reichenhall – Spiegelmacher – Iapetus Media 2025

Von Matthias Bosenick (06.02.2025)

„Spiegelmacher“ ist das zwölfte Album des Quartetts Reichenhall – seit Sommer 2022! Die Berliner – und nicht etwa Bayern – toben sich hier in einer Art abstraktem Downbeat aus, in dem die Idee, der Sample, der Impuls eine höhere Gewichtung erfahren als die einschmeichelnde Melodie oder die Tanzbarkeit. Spielten Kruder & Dorfmeister ein Album für Warp Records ein, es klänge vermutlich wie „Spiegelmacher“, also wie Chill-Out-Musik, die die Hörenden herausfordert, weil hier ganz viel passiert, aber Dancefloor-Beats oder gewöhnliche Harmonien keine Relevanz haben. Der Spiegel zieht sich als Sujet durch die sechs teils überlangen Tracks und lädt zum Reflektieren ein.

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Was meine Freundin gerne liest – die Literaturkolumne: Frau Krause oder wie Kathrin Aehnlich die DDR erfand

Von Onkel Rosebud

Niemand möchte hören, dass es auch in der DDR zufriedene und glückliche Menschen gab. Aber, wer ein sehr kurzweiliges, humorvolles Ostalgie-Lesevergnügen genießen will, das nach wie vor einen wertvollen Beitrag zum gegenseitigen Ost-West-Verständnis geben kann, dem empfiehlt meine Freundin Kathrin Aehnlich mit dem Frau-Krause-Roman.

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Membrane – Deathly Silence – Blind Prod/P.O.G.O. Records 2025

Von Matthias Bosenick (05.02.2025)

An der Schnittstelle von Noise Rock, Post Hardcore und Doom sitzen Neurosis fest. Die französische Band Membrane versucht sich auf „Deathly Silence“ zum siebten Mal daran, an genau dieser Schnittstelle etwas Eigenes zu generieren – sechs Songs, alle um die sieben Minuten lang, langsames Tempo, Gebrüll, Lärmgitarren: Neurosis lassen sich einfach nicht abschütteln, aber Membrane fügen dem Bild haufenweise eigene Pinselstriche hinzu. Dunkelheit und Verzweiflung bestimmen den Grundton, und, so merkwürdig das auch klingen mag: Es macht Spaß, das Album zu hören.

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