Vorus – Desolate Eternities – Loud Rage Music 2024

Von Matthias Bosenick (12.03.2024)

Mit ihrem dritten Album „Desolate Eternities“ markiert die rumänische Death-Metal-Band Vorus ihre Existenz als Quartett erstmals in Albumform. Ein Gitarrist mehr bedeutet mehr Gegniedel zu Blastbeats und Grunzen, der musikalische Terror bekommt kunstvolle Schnörkel. Vampirisch geht es bei der Band aus Deva in Siebenbürgen höchstens thematisch zu, das lässt sich trotz Songtiteln wie „Blood-Sucking Leech“ nicht so einfach ermitteln, läge aber nahe; musikalisch ist das jedenfalls viel zu heavy für Gruftmucke, dunkel ist es allemal.

Das bekommt das Quartett richtig gut hin, übelst zu mosten, wie man es vom Death Metal erwartet, und dann mit der Gitarre herumzuquietschen wie im klassischen Heavy Metal und diese Sounds dann auch noch kompositorisch in das Geknüppel eingebettet. Sobald dies auf „Desolate Eternities“ vorkommt, dann staunt man: Das ist sehr besonders. Auch ohne diese Momente überzeugen Vorus, das Genüppel ist punktgenau und dynamisch, der Schlagzeuger streut unerwartete Fills in die Blaststrecken ein, Bass und erste Gitarre rhythmieren vortrefflich und der Sänger grunzt, wie man so sagt, guttural. Der neue vierte Mann, der zusätzliche Gitarrist, streut dann immer mal wieder seine Effekte ein und erweitert das Gesamtbild über den erwartbaren Rahmen hinaus.

Die Rumänen ließen sich ihr drittes Album knackig produzieren, jedes Break sitzt perfekt, jeder Rhythmuswechsel bricht die Nacken der Hörenden. Falsch: Vorus ließen es nicht produzieren, das übern ahm der Bandchef gleich mal selbst. Schön, wenn man fähige Leute in den eigenen Reihen hat.

Laut Info gründete jener Bandchef mit dem Künstlernamen Uriel das Projekt Vorus 2017 noch als Solo-Konstrukt. Seine Gattin Corina trat ein Jahr später als Bassistin hinzu, gemeinsam nahmen sie das offizielle Debüt „The Wretched Path“ auf. 2019 erweiterte Schlagzeuger Doru das Projekt zum Trio und beteiligte sich 2021 auch am zweiten Album „Traversing The Non-Existence“. Kurz danach stieß Filip als zweiter Gitarrist zur Band und empfahl sich auf der EP „The Crypt Of Shadows“ als Dauermitglied. Seine Soli und Gniedeleien sind eine wonnevolle Krone auf dem Death Metal von Vorus.

Übrigens ist die Liste der Ex- und Parallelbands sämtlicher vier Musizierenden schier unendlich lang: Uriel Aguillón, 1974 geboren in McAllen in Texas, USA: Corsecist, Morbicus, Necrorite, Putred, Reveler, Ex-Cryptic Realms, Ex-Gutwrench, Ex-Pyrophoric, Ex-Rotting Away, Ex-Cannabis Sativa, Ex-Enticer, Ex-Morbid Reign, Ex-Witchcyrcle. Corina Barb, andernorts auch Corina Elena: Putred, Reveler, Ex-Atys, Ex-Deimos. Doru (Florin Gheorghiță): Evergreed, Imperial Execration, Malpraxis, Putred, Syn Ze Șase Tri, Ex-Charnabon, Ex-Deathtopia, Ex-Funeral Baptism, Ex-Korruption, Ex-Necrovile, Ex-Oncology, Ex-Prohod, Ex-Scarlet Aura, Ex-Scumtomy, Ex-Sincarnate, Ex-Nabat. Filip Garlonta, 2002 geboren: Demoted, Necrotum, Putred, Ex-Extortioner, Ex-Mongreth, Ex-Naamah, Ex-Blood Rage, Ex-Marax. Da sind einige dabei, die man sich allein der Namen wegen gern anhören würde!