Von Onkel Rosebud
Aufmerksamen Leser*innen dieser Kolumne ist es nicht entgangen, dass meine Freundin ein überdurchschnittliches Interesse für Filme und Serien aus Down Under aufbringt. Im Besonderen übt die älteste fortlaufende Kultur der Erde, die der Aborigines, eine Faszination auf sie aus. Deshalb ist sie anno 2013 ins Kino geflitzt, um „Mystery Road“ anzuschauen, und 2018 gleich noch mal, als der Nachfolger „Goldstone“ rauskam. Bedingt durch den enormen Erfolg des ersten Spielfilms in Australien, wurde ein auf 3 Staffeln angelegtes Spin-Off gedreht, das zwischen den Handlungen der beiden Filme spielt und 2022 sein Grande Finale fand. Pflichtveranstaltung für meine Freundin.
„Verschwunden im Outback“, wie die Serie auf Deutsch heißt, ist ein Neo-Western-Krimi. Jay Swan (Aaron Pedersen bzw. Mark Coles Smith in der 3. Staffel) ist ein Cowboy-Detektiv, dessen biologische Wurzeln bis zu den australischen Ureinwohnern reichen. Als in seiner Heimatstadt im australischen Outback ein indigenes Teenager-Mädchen tot auf einem Highway gefunden wird, kehrt Swan dorthin zurück, um sich mit der Aufklärung des Falls zu befassen, da es sich nicht um einen Unfall, sondern um Mord zu handeln scheint. Gern gesehen ist er jedoch bei keiner der beiden Konfliktparteien, für die der Tod des Mädchens relevant ist: Weder die Gemeinschaft der Ureinwohner noch die von Weißen dominierte Polizei unterstützt Swan bei seinen Nachforschungen sonderlich. Als er dann noch herausfindet, dass seine eigene Tochter mit dem toten Mädchen in Verbindung stand, droht auch sein familiäres Leben unter den Auswirkungen des Mordes zu leiden…
Neben der Spannung der Handlung und dem trockenen Humor der Protagonisten ist es vor allem die einfühlsame Genauigkeit im Darstellen der Lebenswelten im australischen Outback, welche meine Freundin begeistert, und klar, die fantastischen Landschaftsaufnahmen.
Onkel Rosebud