Purgatory/Wraak – Split EP – Animate Records 2025

Von Matthias Bosenick (23.10.2025)

Neustart für Purgatory, Überhaupt-Start für Wraak: Die beiden Death-Metal-Bands aus Sachsen tun sich für eine Split-EP zusammen, um ihre jeweiligen Standorte neu festzulegen. Purgatory nehmen dafür mit neuem Sänger einen alten Song auf, Wraak steuern ihrerseits etwas Exklusives bei. Die beiden Bands eint das Band der Freundschaft, spielen bei Wraak doch frühere Purgatory-Leute mit.

Der Neue von Purgatory growlt, was das Zeug zulässt, zur metallischen Begleitung prügelt sich die Band durch ihren 1997 erstmals veröffentlichten Song „Tormented Flesh“. In das Geknüppel bauen die Jungs einiges an Breaks und Spielereien ein, die drei Minuten dreißig vergehen also mit einigen unerwarteten Spannungserhöhern.

Wraak hingegen preschen mit mehr Black-Metal-Habitus voran, legen unendliche Blastbeat-Teppiche aus, schreddern dazu im Dreivierteltakt und strukturieren ihren über fünf Minuten langen Track „Unhallowed Domains“ ebenfalls mit Brüchen, die dem Fluss einiges an Erlebnis hinzufügen. Dazu gehört es etwa, dass in der Mitte lediglich die Gitarre und das Gegrunze zu hören sind, bis die Blastbeats fürs Finale zurückkehren.

Seit 1993 existieren Purgatory aus Nossen, hervorgegangen aus den 1990 ins Leben gerufenen Musical Massacre, die seit 2015 parallel ebenfalls wieder aktiv sind. „Tormented Flesh“ erschien erstmals 1997 auf dem zweiten Album „Bestial“. Die Position am Mikro wechselte bereits einige Male, wenn die Band jetzt also einen neuen Sänger vorstellt, muss das der Nachfolger von Mirco Dreier sein. Schnell herangezogene Quellen nennen als den Neuen Julian Gloomster, der seit 2024 die Band vervollständigt und nun also auch erstmals auf einer Aufnahme zu hören ist. Vor Dreier war Carsten „Sick“ Sickert bis 2005 für die Growls zuständig. Dier anderen hier aktiven Musiker könnten sein: René Kögel, Nico Solle, Lutz Götzold und Wolfgang Rothbauer.

Zwar gibt es Wraak – Niederländisch für Rache – bereits seit 2021, doch ist diese tatsächlich erst die zweite Veröffentlichung der Band, wie die erste eine Split-EP. Neben jemandem namens Dave und Andy Reich ist hier der bei Purgatory ausgestiegene Sick dabei. Die Band selbst ordnet sich im Grindcore ein, was der vorliegende Track nur bedingt bestätigt, aber das ist nicht wild, Schubladen sind egal, solang die Fresse hinterher schön poliert ist. Sowohl Purgatory als auch Wraak gibt es als Bandnamen parallel auch noch in anderen Weltengegenden, da muss man beim Erwerb schon gut aufpassen.