Von Matthias Bosenick (21.01.2014)
Wer wenn nicht !!! kann sich den vokallosen Titel „R!M!X!S“ leisten – wie immer denkt man sich, die haben sich den Bandnamen nach solchen grafisch-sprachlichen Gesichtspunkten ausgesucht. Die Veröffentlichung begleitet das jüngste Album mit dem sogar noch besseren Titel „Thr!!!er“. Das war schon deutlich weiter in Richtung Dance und Electro orientiert als die Vorgänger, die Remixe nun untermauern diesen Trend.
Es ist nicht einfach nur Housemusik, dafür sind die Originale zu speziell. Die Bassläufe sind organisch, das behalten die Mixer weitgehend bei. Einzig der Rap von Main Attrakionz auf Patrick Fords „Californiyeah“-Bearbeitung nervt etwas, aber den gibt’s nur in der digitalen Version der EP. Die Namen der Mixer dürften indes nur eingefleischten Szenekennern etwas sagen – der Durchschnittshörer wird von Marice Fulton, Alex Burkat, Anthony Naples oder Jim Eno noch nie gehört haben. Okay, letzterer stammt von der US-Band Spoon, die eher mit Gitarren unterwegs ist, also nicht aus der Remix-Szene. Nicht alle Album-Tracks liegen übrigens im Mix vor, die Auswahl beschränkt sich noch auf „Slyd“, „One Girl/One Boy“ und „Broadway“.
Interessant ist die Reihenfolge der Veröffentlichung: Zunächst war „R!M!X!S“ als Download mit sieben Tracks erhältlich, später verkaufte die Band bei Konzerten eine 12“-Version mit nur vier der sieben Mixen. Seit Januar ist die 12“ auch überall bestellbar. Der beigefügte Download-Code wiederum offeriert sämtliche sieben Tracks. Das ist schön für Oldschool-Sammler, denn vom Vorgänger-Album „Strange Weather, Isn’t It?“ gab es die „Jamie, My Intentions Are Bass“-Remix-EP ausschließlich digital.
Parallel zu „R!M!X!S“ erschien außerdem noch eine 7“-Single mit einem neuen Track, „And Anyway It’s Christmas“, der einen sowas von eingängigen Ohrwurmcharakter hat und damit fast sogar noch besser ist als jeder Song auf „Thr!!!er“. Glücklich, wer eine Kopie ergattern konnte (und die Augen vor dem potthässlichen Cover verschließt).