Von Guido Dörheide (08.10.2023)
Wir alle kennen diese Memes – Roger waters while Robert plants. Und Tom waits. In the collosseum von mir aus, Hauptsache nicht in Hörweite dieses Machwerks; ehrlich gesagt wünsche ich es niemandem, nicht mal meinem Spezial-Spezi Hermann, das hier am Stück anhören zu müssen.
Eigentlich dürfte man „The Dark Side Of The Moon Redux“ nicht mal ignorieren, aber als katalytischer Konverter zur Überwindung meiner mich seit einigen Wochen heimsuchenden Schreibblockade nehme ich es gerne. Also okay, Sparringspartner, jetzt gibt es auf die Fresse!
Nun ist der Mann mit dem Ego von der Größe von sagen wir mal zweimal dem Saarland plus diverse Fußballfelder plus Deutschland in den Grenzen von 1937 also beigegangen, um der Welt zu zeigen, wer das gefeierte Meisterwerk aus 1973 überhaupt erst zu DEM gefeierten Meisterwerk aus 1973, ach was, des Progressive Rock insgesamt gemacht hat. Scheiß auf David Gilmour, scheiß auf Richard Wright, es war selbstredend Roger Waters alleine, der das bahnbrechende Pink-Floyd-Album damals auf die Beine gestellt hat, und „selbstredend“ trifft es komplett mit der Nagelpistole zwischen die Augen, ach was sage ich, gleich durch beide Augäpfel hindurch mitten in den Hypothalamus. Der widerliche Selbstdarsteller, pardon, der Progrockgott, Elektrobassvirtuose und Schwurbelkönig (nicht zu verwechseln mit dem Windbeutelkönig) Roger Waters (jahaaa – genau der, der dem wunderbaren fliegenden Schwein aus „Animals“ einen Judenstern angesteckt hat und dann behauptete, er wäre kein Antisemit, sondern stünde nur dem Staat Israel ein wenig kritisch gegenüber – „Halt die Fresse, Roger“, möchte man ihm zuraunen) redet und raunt sich durch gut 47 Minuten TDSotM Reflux (das Original war deutlich kürzer, aber drauf geschissen – im Alter dauert halt so einiges länger). Dynamik Fehlanzeige, dafür zwischendurch immer wieder mit staatsmännischem Pathos vorgetragene Sabbelpassagen, um die eigene Wichtigkeit zu unterstreichen. Ich bin so geil und so genial und so wichtig – die Leute werden mir schon an den Lippen hängen – Nein Roger! Werden sie nicht! Oder kurz: „Halt die Fresse, Roger!“
Ach so ja – die Musik auf „The Dark Side Of The Moon Diarrhoe“: Hören Sie sich das Original an, und Sie werden es genießen. Hören Sie sich zunächst das hier vorliegende Machwerk an, und Sie werden das Original umso mehr genießen und feiern. Versprochen. Das Vermächtnis und die Musik von Pink Floyd können nichts dafür, dass einer ihrer Väter ein Arschloch ist. Ich weiß, wovon ich rede, Spezi sei Dank.