Von Onkel Rosebud
Diese Ausgabe der Kolumne stellt eine Verneigung vor Frau Mansmann, bakraufarfita-records, bierschinken.net und wolverine-records dar. Ich halte das für notwendig, weil es auch in meinem Leben diverse Kreuzungen auf der dornigen Straße, die sich das Leben nennt, gegeben hat, wo ich hätte abbiegen können, um mich hingebungsvoll einer mir geliebten Subkultur zu widmen, so wie es Bönx, Fö, Schuldenberg, Felix Wirtz und Sascha Wolff gemacht haben. Und nicht zuletzt Van Bauseneick.
Frau Mansmann ist sowas wie die Hauskapelle des 2004 gegründetes Punk-Musiklabels Bakraufarfita der ersten drei oben genannten aus Berlin. Dem Debütalbum „Bio-Bananen sind von glücklichen Affen (braune Tüte)“ (2012) folgte „Menstruation in Stereo“ (2017) mit dem Hit „Therapie“. Schmeckt am besten zu kaltem Dosenbier!
Erste Veröffentlichung auf Bakraufarfita war das Debütalbum der Berliner Ska-Punk-Band Delikat. Es folgten Ergüsse von u.a. Die Armee der Zeigefinger, Blutige Knie, Claus from the South, Die Eule im Bart des Judas, Ein Gutes Pferd, Der Feine Herr Soundso, Knüppelrosi, Leonardo im Cabrio, Lulu die Einhornfarm, Supernichts, Kumpelbasis, The toten Crackhuren im Kofferraum und einen noch: Ferdinand Führer & Autobot. Die Aufzählung ist nicht chronologisch. In all diesen Bands wäre ich gern mit dabei gewesen, um die Triangel zu bedienen. Größere Erfolge des Labels waren die Bands Schrappmesser und 100 Kilo Herz aus Leipzig. Letztere hat mit ihrer eigenen Interpretation von „Brass Punk“ 2023 ihr drittes Album „Zurück nach Hause“ herausgebracht.
Bierschinken.net ist ein sehr unterhaltsames Online-Fanzine und Blog aus Dortmund. Seit 2000 gibt es seinen Senf dazu, wenn irgendwo auf diesem Erdball Punkkapellen ihr Publikum beschallen oder Labels ihre Musikkonserven auf den Markt werfen. Immer unkonventionell, immer subjektiv und manchmal auch ziemlich dämlich, aber immer sympathisch.
Wolverine Records ist ein deutsches Independent-Label für Punk- und Ska-Musik. Das Label wurde 1992 von Sascha Wolff gegründet und ist 100% unabhängig. Das heißt, Sascha macht alles selbst und muss die Bands, die er veröffentlicht, musikalisch und persönlich sehr mögen.
Ich wünsche all diesen Enthusiast*innen, die hinter diesen Erscheinungsformaten arbeiten – egal, ob haupt- oder nebenberuflich – weiterhin viel Kraft und vor allem Zeit, dies zu tun.
Onkel Rosebud