Was meine Freundin gerne … – die Jubiläumskolumne: Behind the Scenes of Onkel Rosebud

Von Onkel Rosebud

Das ist mein 144. Text für „KrautNick – Hier kriegen Sie was gelernt“. Ich feiere das, denn die 144 ist meine Lieblingszahl, nicht die Lieblingsziffer, wohlgemerkt. Runde Zahlen kann ja jeder zelebrieren. Warum das so ist, gehört nicht hierher. Das weiß nur meine Freundin und das soll bitte so bleiben. Am 7. September 2022 erschienen hier meine ersten beiden Texte (über die TV-Serien „Shtisel“ und „Justify“). Damit setzte ich meine Karriere als Kolumnist mit der Rubrik „Was meine Freundin gerne hört“ fort, die in den 1990er Jahren für eine blaue Mensapost begann und die eine Dekade andauerte. Für KrautNick hat meine Freundin sehen und dann sogar lesen dazu gelernt. Seitdem haue ich fast Woche für Woche einen Beitrag raus und finde es beachtlich, dass ich bisher so lange durchgehalten habe und dass die Serie absehbar nicht abreißen wird. Deshalb möchte ich kurz darlegen, wie und warum ich das mache.

Die Kolumnen, was meine Freundin entweder gerne hört, sieht oder liest, sind in Staffeln gegliedert, mit jeweils 14 Texten. Am liebsten würde ich 14,4 Stück pro Staffel schreiben, aber leider beharrt der Herausgeber dieses Blogs darauf, dass Dezimaltrennzeichen bei der Anzahl von Artikeln nicht vorgesehen sind. Ich schreibe die Texte hintereinander und Herr KrautNick bekommt immer eine vollständige Staffel, manchmal sogar mehrere. Für die Herstellung einer Folge brauche ich durchschnittlich zwei Stunden, je nachdem, wie hoch der Anteil Recherche ist. Länger ist nicht vorgesehen, weil es ja nicht in Arbeit ausarten soll. Schließlich bin ich hauptberuflich nicht Journalist. Deshalb auch das Synonym, weil ich beruflich schon unter meinem Klarnamen unterwegs bin und damit in der Branche einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt habe. Den „Onkel“ habe ich mir von Max Goldt, meinem Meister, siehe Text „Ich und mein Staubsauger-Freund“ von Anfang März 2025, geliehen. Mit „Rosebud“ ist nicht das County in Montana gemeint, sondern der Name spielt auf das Schlüsselwort in Orson Welles’ Film „Citizen Kane“ an. Müßig zu erwähnen, dass meine Freundin der Meinung ist, dass man diesen Film gesehen haben muss. Apropos: Meine Freundin gibt es wirklich. Zum großen Teil sind die Texte auch von ihr inspiriert oder haben autobiographische Züge. Dass wir schon länger verheiratet sind und zwei Taschengeldablieferungsstellen haben, ist dabei sekundär. Dennoch hatte Sohnemann seinen Auftritt im Text „Eine unerwartete Hoffnung: Andor rettet das Star Wars Merchandise“ im September 2023 und Töchting kam auch schon häufiger vor. Unter anderem hatte sie die Idee zum Titel der Kolumne über die singende und tanzende Pferdebremse „Im Windkanal mit Beyoncé“ (Dezember 2023). Tatsächlich ist es so, dass meine Freundin – zu mindestens die Kolumnen – alle vorher gelesen (redigiert und abgenommen) hat, denn mit der Zeit bei KrautNick habe ich auch diverse Konzertberichte und eine Plattenbesprechung (Deichkind) beigesteuert.

Auch wenn es dem aufmerksamen Leser nicht neu ist und man das aus einigen Texten schon rauslesen konnte – und alle, die in die Radiosendung auf Okerwelle zum 20. Geburtstag reingehört haben, wissen, dass Konsonantenschwächung bei mir symptomatisch ist – ich bin ein Kind der DDR und für Herrn KrautNick damit sowas wie der Ostbeauftragte im Team. Dieser liebe Mensch sah es als Grund zur Freude, als ich ihm in der Redaktionskonferenz mitteilte, dass der Onkel im Namen seiner Freundin an 14 Folgen zur Musik aus dem Land der begrenzten Möglichkeiten feilt. Ab November 2025 werden die veröffentlicht. Ob das jemanden interessiert? Hoffentlich! Vielleicht. Ehrlich gesagt: Wenn nicht, ist auch nicht schlimm. Mir macht es Spaß und solange der anhält und die Ideen uns zufliegen, wird die KrautNick-Boygroup Matthias Bosenick, Guido Dörheide, Chrisz Meier und ich, der Onkel, weiterhin nicht fadisieren und dafür sorgen, dass hier was gelernt gekriegt wird.

Onkel Rosebud