Stiff Buscemi – Jet-Black Highdooks – Inverted Spectrum Records 2025

Von Matthias Bosenick (11.04.2025)

Stoner-Fachmann Doktor420 empfiehlt: Man muss nicht schnell sein, um Intensität zu vermitteln. Die meisten der sieben Tracks auf „Jet-Black Highdooks“, dem Debüt des Trios Stiff Buscemi aus der serbischen Donaustadt Novi Sad (Нови Сад), sind im chilligen Midtempo gehalten, auf dem Wahwahs, Twin-Gitarren und mal gebrochene, mal straighte Beats den psychedelischen Rock dazu nutzen, um mit dem Synthie Orgelsounds oder orientalisch inspirierte Melodien einzubauen. So geht Crossover also auch!

Zum Geleit konkurrieren Wahwah und melodische Twin-Gitarren in „Кљун“ um die Wette. Sobald der fette Sound mal eine erholsame Lücke lässt, hört man, dass auch eine Orgel zum Soundgeflecht gehört. Ein gebrochener Dreivierteltakt dazu erschwert das Kopfnicken und fordert erhöhte Konzentration ein. Der zweite Track „Крлино Коло“ erhöht den Druck auf die Tube, bei weiterhin gebrochenen Rhythmen; hier werden die Melodien erstmals offensiv orientalisch. Mit „Iguana“ und dem sich anschließenden Titeltrack fährt das Trio das Tempo weit herunter, die Dichte der Sounds ebenso, ein chilliges, spaciges Gniedeln geht ab der Hälfte von „Jet-Black Highdooks“ überraschend über in einen ungelenken Tanz zu einer kreisenden Gitarre, dann in einen Kopfnicker, dann in Twin-Gitarren, in mehr Tempo, mehr Bratz – und wieder zurück. Das folgende Stück mit dem Helge-Schneider-Titel „Opium Popium“ bleibt langsam und räumt den Platz frei für orientalisch anmutende Synthiesounds, die in Kombi mit dem Bandsound dichter werden, passend zum Titel. „Жабац“ greift diese Stimmung auf, während der kaum zweiminütige Rauswerfer „Moi te pipais“ dem Orient mit einem cheesig quäkenden Synthie Tribut zollt.

Nun sind Verballhornungen bestehender Namen als Bandnamen kein neuer Witz mehr, ein guter waren sie nie, bis auf Dub Spencer & Trance Hill, aber sei’s drum, gönnen wir Stiff Buscemi die Analogie zu Steve Buschemi. Zur Band gehören Ivan Krstić als Quasi-Kopf, der Kompositionen, Gitarren, Bässe, Synthies und Drumsounds nahezu im Alleingang übernimmt, punktuell unterstützt von Bassist Petar Šćepanović und Drumprogrammierer Dušan Prentović.