Sacred Buzz – Radio Radiation – Fuzzed Up/Astromoon Records 2024

Von Matthias Bosenick (06.08.2024)

Einen siebenzölligen Vorboten auf eine zum Jahresende geplante EP und das für das kommende Jahr geplante Debütalbum stellen Sacred Buzz aus Berlin ins Regal: Mit „Radio Radiation“ platziert sich das international besetzte Quartett im Psych-Garage-Fuzz-Metier. Eine monotone Orgel ragt aus dem agilen Sound heraus, der, wie die Band selbst mitteilt, „einen wilden Ritt in den 13. Stock und dann zurück in den samtenen Untergrund“ unternimmt – und, zusätzlich, nach Manchester. Die Single erscheint Ende August.

Explosiv startet „Radio Radiation“, das Titelstück auf Seite A, mit der Drei-Ton-Orgel und Alarm-Samples, aus denen sich der Song erst allmählich hervorhebt, wie nebenbei, Gitarre, Bass, Schlagzeug begleiten die Orgel behutsam treibend, der unerwartet hohe Gesang setzt ein. Die Gitarre klingt nach unverzerrtem 50er-Twang, bis nach einiger Zeit und einem Tempo-Break das Fuzzpedal zum Einsatz kommt. Zwar nennt das Quartett selbst die 13th Floor Elevators, The Velvet Underground und – natürlich, siehe Orgel – The Doors als Vorbilder, was durchaus herauszuhören ist, doch könnte man sich den Song auch in Kombination mit manchem Madchester-Rave vorstellen – eine vergleichbare Orgel etwa integrieren auch The Charlatans in ihren Groove.

Die B-Seite „Rebel Machine“ steigert das Tempo und die Intensität, der Song hat mehr Fuzz, der Sänger mehr Showtime und die Orgel nach wie vor nur drei Töne. Erinnert der Gesang auf der A-Seite noch an PK Keränen von 22 Pistepirkko, kommt einem hier vielmehr Brian Molko von Placebo in den Sinn.

Mit dieser 7“ bringen Sacred Buzz zwei Drittel ihres Auftakts „Sacred Demo“ aus dem November neu eingespielt heraus; da gab es das Quartett noch gar nicht so lang. Das besteht aus Sänger und Gitarrist Ivan Skvortsov, der sich auch Ivan Starling nennt, und Keyboarderin und Designerin Jane Skvortsova sowie Schlagzeuger Max „Dreieckkreis“ und Bassist Luca Büttner.