Von Michael „Arni“ Arnold (22.04.2021)
MARTHA: Teil zwei einer hochspannenden feministischen Dystopie
Eines vorweg: Dieses Buch habe ich in Rekordzeit verschlungen.
Ich habe schon bei EVA, dem ersten Roman der Selvia-Saga, Blut geschwitzt und dementsprechend auf den zweiten Teil MARTHA gelauert.
In der Selvia-Saga geht es um Gleichberechtigung, gesellschaftliche und soziale Abgründe und persönliche Schicksale innerhalb eines dystopischen Szenarios. Das Ganze wird dermaßen eindringlich serviert, dass es sich fast autobiografisch anfühlt. Die Autorin schafft es, dass man voll in die Story reingezogen wird.
Der Plot ist extrem spannend, sehr düster und mitunter brutal, da fließt auch mal nicht zu knapp Blut. Und man leidet mit. Trotzdem gibt es auch Momente der Hoffnung und sogar komische Momente, tatsächlich gab es Szenen, bei denen ich lachen mußte. Starker Mix!
Mithilfe der wechselnden Erzählperspektive funktionieren die beiden Teile auch unabhängig voneinander, das ist sehr raffiniert. Ich würde aber empfehlen, EVA zuerst zu lesen, die Story baut sich dann viel spannender und komplexer auf. Auch die Beziehung zwischen den beiden Protagonistinnen wird dann viel sinniger.
Beide Romane bestechen durch einen tollen Schreibstil, der einen absolut mitreißt und gegen Ende nochmal richtig an Fahrt aufnimmt.
Ein tolles Werk, das ans Eingemachte geht, voller Überraschungen ist und ernste Themen anpackt, ohne an der Unterhaltung zu sparen.
Grandioses Lesevergnügen!