Spiritual Ravishment – Exit Humanity – Loud Rage Music 2025

Von Matthias Bosenick (21.10.2025)

Alter, was ein Brett, was ein Groove, was ein prächtig übles Gebolze! Was Spiritual Ravishment hier, satte 15 Jahre nach ihrem Debüt-Album und im 25. Jahr ihres Bestehens, auf „Exit Humanity“ abliefern, ist eine mitreißende Mischung aus Bock auf Zerstörung und Bock auf Party. Grindcore, Death Metal und andere brutale Stromgitarrenmusikrichtungen zelebrieren den Untergang, und wenn der so wird wie hier, kann man sich nur drauf freuen. Ein irrsinniges Stück Metal aus Oradea in Rumänien.

Allein wie die Snare klingt, da steckt ein Universum aus Dämmmaterialien drin, fett und satt und peitschend. Mit Bass und Gitarre dazu grooven Spiritual Ravishment los, da kommt man kaum noch darauf, überhaupt nach Genrebezeichnungen zu suchen. Überdies können sie weit mehr als nur die Fresse polieren: Die 14 Tracks, zwischen 30 Sekunden und gut vier Minuten lang, ergeben eben nicht einfach nur eine Fläche aus Geknüppel. Abgesehen von Ausflügen in andere Subgenres, wie kopfnickbarer Thrash Metal, treibender Rock’n‘Roll oder aggressivster Black Metal, bauen die Rumänen hier ständig die Spannung steigernde Elemente ein, spezielle Riff-Ideen, Snare-Dauerfeuer, sludgig-doomige Passagen oder so etwas.

Wer weiß, was die Jungs seit dem Vorgänger „Children Of The Atom“ aus dem Jahr 2010 so unternahmen. Mindestens in Sachen Komposition und Instrumentenbeherrschung jedenfalls bildeten sie sich aus, auch das Growlen passt hie bestens zu dem ultraschnell abgefeuerten dunklen Metal, der doch eher dem Grindcore entspringt. Schublade passt nicht? Auch egal, „Exit Humantiy“ punktet aus sich selbst heraus.

Seit fast 25 Jahren gibt es diese Band, 2001 erschien ihr erstes „Demo“, damals noch im Black Metal verortet. Das Tempo von damals behalten sie heute bei, wechselten aber die Klaviatur. Ein weiteres Demo sowie zwei EPs gingen dem Debüt voran, dann war wirklich für 15 Jahre Ruhe. Jetzt also eine Reunion, mit einigen Veränderungen indes: Cosmin Purge kommt als neuer Sänger dazu, Bassist und Sänger Sebastian Stancu und Gitarrist Andrei Bejusca sind geblieben, Andrei Jumuga schummelte sich zwischendurch ans Schlagzeug.