Von Matthias Bosenick (04.07.2024)
Es scheppert bei The Shepherd. Milder Name für eine wilde Band, die noch nicht mal eine ist, sondern das Solo-Projekt des umtriebigen Liviu Ionel Gugui aus Bukarest: „The Beguiling Mind Games“ ist eine halbe Stunde auf die Fresse, Death und Thrash Metal, schnell, laut, fett, groovy, gern auch mal melodiös und stets voller Energie. Das gerade halbstündige Album föhnt einem die Haare weg.
Da lässt einem Gugui aber auch keine Zeit zum Reinkommen: „The Beguiling Mind Games“ geht gleich mit Tempo, Brett und Brüllen los. Die Drums überschlagen sich, Bass und Gitarre grooven, und wenn Gugui meint, dass man mal ein Päuschen braucht, spielt er ein melodisches Solo, ohne indes den Druck rauszunehmen. Zumeist drischt er dem Death Metal folgend nach vorn, baut aber gern groovende Mithüpf-Breaks à la Thrash Metal ein und melodiert auch mal nach Art des Power Metal. Sehr vielseitig also, und das bei höchster Energiestufe. Sein Brüllen passt bestens in den Thrash Metal, an mancher Stelle klingt er wie der selige Lemmy, und mit diesem Brüllen behandelt er laut Info Themen wie „Gaslighting, Depression, Angst, Verrat, Furcht, Manipulation und Suizid“, also nichts eben Fröhliches, was man auch prima heraushört.
Mit seiner Haupt-Band Blacksheep spielt Gugui seit 2012 Death’n’Roll, so heißt es, und das hört man auf dem vorliegenden Album im Track „Suicide Note“ am besten heraus. Zudem war Gugui Mitglied bei Bands wie Asmodeus, In Bitterness, The Accused und The Final Silence und ist noch aktiv bei Bușagu Nagdi, dort unter dem Pseudonym Savu cu Două Capete, „Zweiköpfiger Savu“.
Krass genug, dass Gugui ein so schlüssig gespieltes Album wie „The Beguiling Mind Games“ tatsächlich allein einspielte, das klingt nach perfekt aufeinander abgestimmter Band aus lauter versierten Handwerkern. Und dann noch so angenehm fett produziert!