Front Line Assembly – AirMech – Mindbase/Dependent 2012

Von Matthias Bosenick (25.11.2012)

Nur ein kleines Zwischenspiel, nur eine Fingerübung, nur ein Produkt zwischen zwei Haupt-Alben, nur der Soundtrack zu einem Computerspiel ist „AirMech“. Da haben die „AirMech“-Macher aber aufs richtige Pferd gesetzt: Selbst wenn Front Line Assembly nur mal eben nebenbei einen 72-minütigen Spielescore einspielen, kommt dabei etwas Großartiges zum drin Vertiefen heraus. Die können’s einfach, Electro, EBM eigentlich, auf höchstem Niveau, sowohl kompositorisch als auch klanglich.

Natürlich bedarf ein Soundtrack eines Scores. Das heißt, dass auch das „AirMech“-Album aus vielen Flächen besteht. Wie aber Flächen zu produzieren sind, wissen Bill Leeb und Konsorten, schließlich üben sie das mit ihrem Nebenprojekt (und ihrem eigentlichen Broterwerb) Delerium seit Jahren. Da es sich bei dem PC-Spiel um ein Rumballern mit Raumschiffen handelt, ist der Score entsprechend spacig ausgefallen. Und schlagkräftige Kampfroboter schreien nach Breakbeats, IDM-Spielereien, Knarzen und Knirschen. Und weil all das zusammen erstmal nur Flächen mit Geräuschen ergäbe, fielen den Herren auch noch dazu passende Melodien ein.

Okay, man stelle sich das Ganze mit Gesang vor, mit den handelsüblichen Soundeffekten von Rhys Fulber und mit weit weniger Platz zwischen den Beats, dann hat man vermutlich eine kleine Vorstellung davon, wie das nächste reguläre FLA-Album klingen könnte. Denn nach all dem Hin und auch wieder Her kündigt Rhys Fulber tatsächlich seine Rückkehr ins FLA-Gemengelage an. Dabei ergänzen Jeremy Inkel, Jared Slingerland und Greg Reely auch ohne den Meister gewohnt einfallsreich den Sound von Bill Leeb und lassen nichts vermissen. Es bleibt spannend in Vancouver.

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