The Claypool Lennon Delirium – Monolith Of Phobos – Prawnsong 2016

Von Michael „Schepper“ Schaefer (19.08.2016)

Moin.

Ui, die kreativen Tausendsassas Les Claypool (Bass, Gesang) und Sean Lennon (Gesang, Gitarren, Mellotron, Drums) auf einem Album? Das könnte ja interessant werden. Und das wurde es auch.

Währen man Herrn Claypool als Bassisten extraordinaire von u.a. „Primus“ oder „Oysterhead“ kennt (übrigenz einer der wenigen Bassisten, bei denen mir die Slap-Technik nicht auf den Sack geht), ist Sean Lennon als Sohnemann berühmter Eltern als Musiker u.a. bei der „Plastic Ono Band“ und bei „the ghost of a saber tooth tiger“ unterwegs. Auch das coole Artwork von CD-Cover und Booklet gehen auf sein Konto.

Phobos ist übrigenz einer der beiden Marsmonde und aufgrund seiner diversen Anomalien bekannt. Seine Masse ist ungewöhnlich niedrig für einen Mond seiner Größe, er besitzt eine merkwürdig strukturierte Oberfläche und man hat einen rechteckigen, künstlich erscheinenden Monolithen entdeckt. Dazu gibt es natürlich diverse Theorien (siehe Internet 🙂 .

Bei „The Claypool Lennon Delirium“ handelt es sich quasi um ein Studioprojekt von Claypool und Lennon, dass bei der anschließenden Tour durch Bandmitglieder von Seans Band „TGOASTG“ ergänzt wurde, um die Nummer adäquat auf/über die Bühne zu bringen.

Das Album wartet mit einer erfrischenden Mischung aus oldschool Psychedelic und Progrock auf. Claypool glänzt mit tollen Bass-Sounds, originellen Ideen und manchmal auch mit seinen berühmt/berüchtigten Kinderreimrhythmen, die sich, fast schon nervig, ohrwurmmäßig in den Gehörgängen festsetzen, während Lennon die Songs mit schönen, lange nichtgehörten Mellotronklängen, schrägen Gitarrensounds und einer wunderbaren Stimme aufwertet, die ihre genetische Herkunft kaum verleugnen kann (und ich spreche hier zum Glück NICHT von Yoko Onos Gesangstalenten 😉 .

Die Scheibe strotzt also nur von schrägen, genialen Ideen, ab und zu blitzen der Primusclown und auch der Papa John auf und manchmal schwebt der Geist der 60er in Form von Syd Barrett durch den Raum. Wow!

Fazit: ein tolles, abwechslungsreiches, psychedelisches Album von zwei genialen Musikern, die sich hier gefunden und gegenseitig befruchtet haben ( huhähhh- Kopfkino aus! 😉 .